Gold-Junge Milo Skupin-Alfa: Schlaflos in Grosseto
Mit etwas Verspätung landete am Montag Nachmittag Lufthansaflug LH 233 aus Rom in Frankfurt. Dem Großteil der Passagiere machte das wenig aus. Es war eine gute Gelegenheit, sich von den Folgen der Nacht zu erholen.
»Ich habe gar nicht geschlafen«, lachte etwa Milo Skupin-Alfa. Der Nachwuchssprinter der LG Offenburg gehörte am Sonntag zum erfolgreichen deutschen Staffel-Quartett bei der U20-EM der Leichtathleten in Grosseto. Der Erfolg musste gefeiert werden – gemeinsam macht es auch mehr Spaß.
Gemeinsame Abschlussfeier
»Erst gab es eine Abschlussfeier mit allen Nationen auf dem Gelände unseres Hotels. Dort haben wir alte Bekannte getroffen und neue Bekanntschaften gemacht«, berichtete der 18-Jährige. Kurzum: »Es war ein sehr schöner und ereignisreicher Abend.« Den man privat hat ausklingen lassen. Denn Milo Skupin-Alfa teilte sich praktischerweise das Zimmer mit den Staffel-Kollegen Jonathan Petzke und Thomas Barthel. »Wir haben bis am Morgen TV geschaut, weil wir früh zum Flughafen mussten«, berichtete der Offenburger von Teil zwei der Feier.
Eigene Staffel-Lehrgänge
Mit zweimal Staffel-Gold (auch die Mädels waren erfolgreich) hat es sich ausgezahlt, dass der Deutsche Leichtathletik-Verband im Vorfeld eigene Staffel-Lehrgänge angesetzt hatte und auf Biomechanik baut. »Es wurden vor allem die Wechsel untersucht und dann festgelegt, wer an welcher Position läuft«, erzählt Milo Skupin-Alfa, der als klasse Kurvenläufer am Start gesetzt war: »Für diesen Titel haben wir hart gearbeitet, deshalb bedeutet er uns so viel.«
Dank an die Eltern
Auch zu Hause freute man sich. »Mit einer Staffel Gold zu holen, vergisst man nie. Ich freue mich sehr für Milo«, erklärte Dieter Roth, der Geschäftsführer der LG Offenburg. »Mister Leichtathletik« erinnert sich dabei gerne an die Anfänge des Jungen mit dem außergewöhnlichen Sprinttalent. »Es ist schön, zu beobachten, wie er sich entwickelt hat. Wie er von seinen Eltern aufgebaut worden ist.« Natalie Glock und Marcus Skupin-Alfa, beide Leichtathleten (er sogar für Deutschland unterwegs gewesen), haben bisher auch mit großem zeitlichen Aufwand als Trainer die Karriere des ältesten Sohnes begleitet, der künftig in Stuttgart trainieren, aber weiterhin für die LG Offenburg starten wird (wir berichteten). Dieter Roth: »Das Engagement kann man nicht hoch genug anrechnen. Zumal da noch drei kleinere Kinder sind.« Vanda (11 Jahre), Malik (13) und Magnus (9) sind natürlich auch Leichtathleten.
Ehrung im September
Eher still geht es in den nächsten Tagen für Milo Skupin-Alfa weiter. Schon am Flughafen gab es am Montag keinen großen Bahnhof. Und die Ehrung vom Verein gibt es erst im September. »Wenn alles vorbei ist. Wir haben viele Athleten, die noch Ziele haben«, so Roth. Auch Milo Skupin-Alfa: Er will bei der Jugend in zwei Wochen deutscher Meister werden.