Gute Abwehr, aber dem Angriff fehlt die Durchschlagskraft

Schutterwalds Neuzugang Leo Riedmaier, zum Auftakt gegen Ostfildern noch leer ausgegangen, traf am Samstag für den TuS Schutterwald fünf Mal. ©Andreas Wenck
Nach der Heimniederlage gegen die HSG Ostfildern mussten sich die Regionalliga-Handballer des TuS Schutterwald am Samstagabend auch in ihrer ersten Auswärtspartie beim HC Neuenbürg mit 23:26 (9:14) geschlagen geben. Mut machen sollte aber die zweite Hälfte gegen den Vorjahresdritten: Die ging mit 14:12 an die Ortenauer. „Es war schade. Aber letztlich müssen wir das Positive mitnehmen, dass wir nämlich wie schon gegen Ostfildern gegen solche Mannschaften mithalten können und auch konkurrenzfähig sind“, resümierte TuS-Trainer David Flaig, der der Mannschaft „Einsatz und Willen über 60 Minuten“ bescheinigte.
Frühe Auszeit
Neuenbürg kam sehr gut in die Partie, die Rückraumschützen Kevin Langjahr und Robin Hörsting waren schwer unter Kontrolle zu bekommen. Und im Angriff tat sich Schutterwald gegen die massive Abwehr der Gäste einschließlich Torhüter Tobias Krems ungemein schwer, lebte zunächst vor allem von den Toren von Kreisläufer Stefan Kofler. „Im Angriffsspiel hatten wir einfach zu viele Fehler“, gab Flaig zu, der schon nach zehn Minuten beim 4:8-Rückstand eine Auszeit nahm.
Der Erfolg war mäßig. Neuenbürg führte zur 12. Minute mit 11:5 und erhöhte sogar auf 14:6 (21.). Mit der Hereinnahme von Niklas Weber ins Tor bekam Schutterwald wieder Oberwasser und verkürzte zur Pause auf 9:14.
In Durchgang zwei legte die TuS-Abwehr noch eine Schippe drauf, aber auch die Defensive des HC Neuenbürg ließ wenig zu. „Die haben wirklich super gedeckt“, lobte Flaig den Gegner. Die Schutterwälder, die dadurch kaum Durchschlagskraft im Rückraum entwickeln konnten, kamen zwar bis auf 15:18 (42.) ran, doch zu mehr reichte es nicht mehr. Die Ortenauer schafften es einfach nicht, den Vorsprung zu verkürzen. Teilweise, weil man auch in Unterzahl geriet.
Kein Umschaltspiel
„Es gelang uns nicht, Neuenbürg unter Druck zu setzen, weil wir einfach nicht ins Umschaltspiel gekommen sind“, gab der TuS-Coach am Tag danach zu. Es war eine Chance, die der TuS Schutterwald leichtfertig vertan hat, zumal das Rückzugsverhalten der Gastgeber am Samstagabend durchaus verbesserungswürdig war. So blieb es bis zum Ende bei der Differenz von drei bis vier Toren, da die Nord-Schwarzwälder beim 21:18 (53.) einen kleinen Zwischenspurt auf 23:18 einlegen konnten. Zu diesem Zeitpunkt waren die Ortenauer endgültig geschlagen und mussten sich am Ende mit 23:26 beugen.
Nur 26 Gegentore
„Letztlich hätten wir wahrscheinlich noch drei Stunden weiterspielen können und hätten doch mit drei Toren Unterschied verloren“, fasste Flaig die zweite Hälfte zusammen. Aber auch hier galt es, am Ende das Positive rauszustellen: „26 Gegentreffer auswärts sprechen für eine gute Abwehr über die gesamten 60 Minuten“, so der Coach.
Auf die Schutterwälder wartet nun am Samstag gleich die nächste von drei Auswärtsbegegnungen in Folge. Gastgeber TSV Heiningen ist noch ungeschlagen und wird eine hohe Hürde sein. Am 5. Oktober geht es dann zum starken Aufsteiger HSG Albstadt.
Neuenbürg – Schutterwald 26:23 (14:9)
HC Neuenbürg: Essig, Krems; Köster, Hörsting 5, Burkhardt 3, Kracht 6/4, Klein 2, Schollmeyer, Beyer 1, Langjahr 6, Pollmer 1, Keller, Schnatterbeck, Bäuerlein 2, Fitterer, Wowro.
TuS Schutterwald: Weber, Sütterlin; Wöhrle 1, Bergmann, Doll 3, Meier 1, Hufschmidt, Heuberger, Fahner 1, J. Seigel, Kofler
6/1, S. Seigel 1, Riedmaier 5, Fleig 2, Oesterle 3.
Schiedsrichter: Keßler/Mild (Helmlingen/Altenheim) – Zuschauer: 300.
Zeitstrafen: acht – sechs Minuten.