Turnen, 3. Bundesliga

Herber Rückschlag für die TG Hanauerland

Fritz Zimpfer
Lesezeit 3 Minuten
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05. Oktober 2022
Matthias Reiß punktete am Seitpferd für die TG.

Matthias Reiß punktete am Seitpferd für die TG. ©Archivfoto

Nach dem kurzfristigen Ausfall von Julien Saleur standen die Drittliga-Turner der TG Hanauerland gegen den TV Bühl auf verlorenem Posten und unterlagen deutlich mit 26:41.

Mit 26:41 hat die TG Hanauerland ihren ersten Heimwettkampf der neuen Saison in der 3. Turn-Bundesliga gegen den Lokalrivalen TV Bühl verloren und damit einen ersten Rückschlag auf dem Weg zum angestrebten Wiederaufstieg hinnehmen müssen.
Eigentlich hatten sich die Verantwortlichen, Turner und Fans den Wettkampftag in der Sporthalle Rheinbischofsheim etwas anders vorgestellt. Aber die Verletzung von Julien Saleur bei der Generalprobe am Freitagabend am Pferdsprung und sein kurzfristiger Ausfall stellte alles auf den Kopf. Plötzlich waren die Gastgeber nicht mehr Favorit, sondern mussten sich auf Schadensbegrenzung besinnen.
Dem gut aufgelegten Engländer Thomas Scott Jones auf Seiten der Gäste mit 24 Scorepunkten hatte die TG-Riege nur wenig entgegenzusetzen. Mit 4:8 Gerätepunkten musste man sich den Bühlern geschlagen geben. Vielleicht wäre am Boden und am Reck etwas mehr möglich gewesen, aber es hätte die Ortenauer am Ende auch nicht auf die Siegerstraße geführt. Zu gut war der Bundesligaauftakt der Zwetschgenstädter im Hanauerland.
Gleich zu Beginn musste die TG-Riege den Boden mit 2:5 abgeben. Wenn Meik ­Layer bei seiner Sprungkombination nicht gestürzt wäre, dann hätte man dieses Gerät vielleicht sogar gewinnen können. Matthias Reiß zeigte eine gewohnt starke Übung mit 12,10 Punkten. Damit gewann er zwei Scorepunkte in seinem Duell. Trotz dem 7:6-Sieg am Seitpferd konnte keine Freude bei den Gastgebern aufkommen, da Layer seinem Abgang vom Kampfgericht aberkannt bekam. Matthias Reiß (4) und Pascal Friedmann (3) waren die Punktegaranten, die den Gerätesieg sicherten.

Ernüchternde Analyse

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Ohne Saleur war auch an den Ringen (3:8) und am Pferdsprung (3:10) nichts zu holen. Zu erwähnen sind die starken Übungen von Layer an den Ringen mit 12,05 Punkten und am Sprung (13,25) sowie von Matthias und Stephan Reiß am Sprung (12,15/12,05). Am Barren führte der Routinier Sandro Dathe mit drei Scorepunkten und einer 12,10-Wertung die TG zum 5:4-Sieg an diesem Gerät. Tim Hauser konnte noch zwei weitere Scorepunkte dazugewinnen. Dieser Trend hätte sich auch am Reck fortgesetzt, wenn Pascal Friedmann keinen Sturz durch einen Leichtsinnsfehler hätte hinnehmen müssen. Die drei Scorepunkte, die er abgeben musste, führten zur 6:8 Niederlage am Königsgerät. Hauser und Dathe holten je drei Scorepunkte für die TG.
Die Analyse fällt ernüchternd aus. Die Mannschaft ist zu sehr auf den Ausländereinsatz fokussiert und die Turner verstecken sich etwas hinter dieser Sicherheitszone. Das ist ein entscheidender Nachteil, wenn sich die Mannschaft nicht mental davon lösen kann. Diese unbewusste Blockade hat zu Beginn des Wettkampfes bei dem ein oder anderen Turner dazu geführt, nicht die beste Leistung abrufen zu können. Im Verlaufe des Wettkampfes hat sich diese mentale Schwäche aufgelöst. Man hätte das Duell sehr viel spannender gestalten können, aber die Niederlage wäre nicht abzuwenden gewesen. So ist das Team um Trainer Sven Urban um eine wichtige Erfahrung reicher, was positiv für kommende Aufgaben zu sehen ist.
Für die Hanauerlandriege gingen Stephan und Matthias Reiß, Dennis Betsche (alle TV Scherzheim), Tim Hauser, Pascal Friedmann (beide TV Bodersweier), Meik Layer (TV Neckarau) und Sandro Dathe (TV Rheinfelden) an die Geräte. Als Heimkampfrichter war Fritz Zimpfer im Einsatz.

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