HGW Hofweier erlebt beim TB Kenzingen ein Desaster
Handball-Südbadenligist HGW Hofweier erlebte am Samstag bei der 21:29 (12:13)-Niederlage beim TB Kenzingen ein Desaster, und Trainer Michael Bohn war außer sich: »So darf sich ein HGW-Team nicht präsentieren. Das war ein unwürdiger Auftritt.«
Dass es nicht einfach werden würde, war Bohn schon vor der Partie klar: Michael Herzog die Woche über krank, Stefan See angeschlagen am Sprunggelenk, David Monschein noch lange nicht fit, Sven Gieringer verhindert, Lukas Schade seit Wochen aufgrund des Studiums ohne Training.
Dennoch: Nur mit viel Mühe und noch mehr Selbstdisziplin gelang es Bohn nach Spielende seine Emotionen im Zaum zu halten. Traurig machte ihn, dass einmal mehr mit vielen Möglichkeiten, die man sich in den ersten 20 Minuten immer wieder erarbeitet hatte, zu schludrig und unkonzentriert umgegangen wurde. Statt einer Drei-Tore-Führung nach 21 Minuten hätte der Vorsprung eigentlich sechs oder sieben Tore betragen müssen, zumal Torwart Nebojsa Nikolic mit einem ganz starken Auftritt seinen Vorderleuten den Rücken freihielt.
Hofweier sieben Minuten ohne Treffer
Selbst verschuldete, unnötige Zeitstrafen taten das Übrige. Hofweier blieb sieben Minuten ohne Treffer. Die Gastgeber ließen sich nicht zweimal bitten und drehten die Partie. Beim 13:10 war der Spielverlauf eigentlich auf den Kopf gestellt. Bis zur Pause waren die Gäste wieder auf 13:12 dran.
Anfang des zweiten Spielabschnitts durften die HGW-Fans noch hoffen (16:16/38.). Auch beim 22:19 (51.) war noch längst nicht alles verloren. Nikolic hatte gerade den dritten Siebenmeter gehalten. Doch dann kam der totale Einbruch. Drei Minuten ohne Tor, dafür aber drei Gegentreffer. Beim 25:19 (55.) stand fest, dass nichts mehr den verkorksten Abend würde retten können. Was aber überhaupt nicht sein kann und was Trainer und Fans wütend machte, war die Selbstaufgabe in den Schlussminuten. »Nichts von dem, was wir die Woche über besprochen und uns vorgenommen hatten, wurde umgesetzt. Pomadig im Angriff, zu lasch und ohne Einstellung in der Abwehr, dazu aufkommende Undiszipliniertheiten«, kommentierte er eine blamable Vorstellung eine Woche vor dem letzten Spiel des Jahres beim TuS Helmlingen.
Kenzingen – Hofweier 29:21 (13:12)
Kenzingen: Mikucionis, Michelbach 4, Jäger 6/1, Grieger 2, Rigl, Hüglin 5, Kopp, Winkler, Rollinger 6, Blum 1, Rasikevicius 5.
Hofweier: Nikolic, Langenbach; Stocker 1, F. Herzog 3, Barbon, Schnak 1, Monschein 1, Schade, M. Herzog 8/4, See 4, Bures 3, Häß, Blasius.