HTV Meißenheim gelingt die Überraschung in Altenheim
Mit dem 24:23 (13:11)-Auswärtssieg beim TuS Altenheim ist Aufsteiger HTV Meißenheim am Freitagabend die erste faustdicke Überraschung der Saison in der Handball-Südbadenliga gelungen. Beim HTV blieb man realistisch, während in Altenheim Frust und Ärger vorherrschten.
Das Riedderby vor über 500 Zuschauern in der Herbert-Adam-Halle hat Lust bereitet auf die weitere Saison. »Das war eine überragende Atmos-phäre. Wenn du als Aufsteiger herkommst und auch noch gewinnst – einfach geil«, hielt Gästetrainer Frank Ehrhardt fest. TuS-Coach Michael Schilling sprach von »einer Derby-Atmosphäre, die Spaß gemacht hat – zumindest den Zuschauern«. Über 60 Minuten hinweg blieb es trotz 20 verhängter Strafminuten »ein hartes, aber nie unfaires Spiel« (Ehrhardt). Am Ende blieben die Gäste siegreich, die – abgesehen von einem Rückstand in den Anfangsminuten – die Führung nie mehr abgeben sollten. »Die Mannschaft war derbygeil, hat lichterloh gebrannt, eine überragende Leistung geboten«, fand Ehrhardt.
Das Spiel war ab dem 7:7 (18.) ausgeglichen, wobei es Meißenheim immer wieder gelang, das Kommando an sich zu bringen. »Wir haben nie richtig Zugriff aufs Spiel bekommen, waren im Kollektiv nicht stark. Meißenheim hat das brutal gut gemacht, 60 Minuten offensiv zu decken, war aggressiver. Daher geht der Sieg auch in Ordnung«, räumte Schilling ein.
Halbpositionen im Griff
Die gefährlichen TuS-Halbpositionen in Form von Gerry Sutter und Jan Meinlschmidt wurden über weite Strecken »ordentlich bis gut aus dem Spiel genommen«, bemerkte der HTV-Coach. Ebenso sei bedeutsam gewesen, »dass auf Altenheimer Seite beide Torhüter keinen guten Tag erwischten«.
Zur Pause lagen die Gäste mit zwei Treffern in Front, doch nach der Pause meldete sich Altenheim zurück. Beim 17:17 (43.) und 19:19 (48.) war alles offen, obgleich sich der HTV nie aus der Ruhe bringen ließ. In der zunehmend feuriger werdenden Partie häuften sich die Fehler. »In Summe waren das zu viele technische Fehler, die Linie war nicht da. Wenn es so läuft, hast du auch kein Glück«, legte Schilling dar. Über 19:22 (52.) und 22:24 (58.) lag die Überraschung bereits in der Luft, auch wenn Florian Engel per Siebenmeter vergab. Der TuS verkürzte nochmals, konnte in den verbleibenden anderthalb Minuten aber nicht mehr ausgleichen.
"Schmerzliche Niederlage"
»Das war eine schmerzliche Niederlage. Der Ärger über unsere Leistung ist da, aber es ist jetzt nicht alles schlecht. Wir müssen unsere Lehren ziehen«, befand Michael Schilling. Frank Ehrhardt genoss den Moment, blieb aber Realist: »Das war nahezu das Maximum, was wir bringen können, immer wird das nicht klappen. Es war ein kleiner Fingerzeig, wir bleiben auf dem Boden.«
Altenheim – Meißenheim 23:24 (11:13)
Altenheim: Zölle, Grangé; Sutter 9/4, Pfliehinger, Fels, Meinlschmidt 2, Farrenkopf 3, Rudolf 2/1, Höfer, Glunk 3, Kugler 2/1, Biegert, Gieringer 2, Gaudin.
Meißenheim: Wilhelm, Velz; Dustin Ammel, Engel 9/4, Dennis Ammel 3, Funke 1, Fortin 2, Schröder, Gambert, Nickert 1, Fleig 3, Zürcher 1, Jochheim, Hügli 4.