HTV Meißenheim verlangt dem Spitzenreiter alles ab
Das Derby der Handball-Landesliga gegen den weiterhin ungeschlagenen Primus HSG Ortenau Süd endete aus Sicht des HTV Meißenheim am Freitagabend vor guter Kulisse in der HTV-Arena mit einer 33:35 (15:19)-Niederlage.
Maßgeblich verantwortlich für die Heimniederlage waren schwache Phasen des Riedvereins jeweils unmittelbar vor und nach der Pause. Bei den Gastgebern konnte der während der Woche unter Schädelbrummen leidende Florian Engel wie erhofft mitwirken. Doch bereits nach vier Minuten kam das erneute Aus für Engel, sodass die ordnende Hand auf der Mittelposition des HTV fehlte. Simon Schröder und Louis Nickert teilten sich fortan die entsprechenden Pflichten einigermaßen auf.
Die Begegnung entwickelte sich zunächst auf einem Niveau, wobei beide Kontrahenten volles Tempo gingen und sich kaum Ruhephasen gönnten. Die Kulisse trug zu einem entsprechenden Derbycharakter bei, Emotionen, auch durchaus ruppige Aktionen wurden geboten. »Ein bisschen Verbissenheit gehört zu einem echten Derby dazu. Das war das erste Mal, dass wir es auch mit allem Drum und Dran in dieser Saison so verzeichnen konnten. Zwei starke Mannschaften, die sich alles abverlangt haben«, sagte HTV-Coach Frank Ehrhardt mit Blick auf die Derby-Konstellation.
Rückstand hinterhergelaufen
Bis zum 11:11 (20.) war der Stand ausgeglichen, ehe in den letzten Minuten der ersten Hälfte die Gäste dann doch noch den Durchbruch schafften und sich eine solide Vier-Tore-Führung bei Halbzeit verschaffen konnten. »Dem Rückstand sind wir ewig hinterhergelaufen, das hat die Sache deutlich erschwert«, so Ehrhardt. Über 19:24 (38.) blieb alles beim Alten, ehe allmählich die offensivere Deckungsvariante der Gastgeber zu greifen begann. Beim 24:26 (44.) und 31:32 (56.) war der Riedverein an den Hacken des Kontrahenten. Doch die HSG-Akteure nutzten all ihre Cleverness, um Zeit von der Uhr zu nehmen in engen Situationen.
»Spieler wie Oliver Fimm und Johannes Betzler sind da unheimlich abgezockt, haben ihre Erfahrung genutzt und das Spiel nach Hause gebracht«, zollte Frank Ehrhardt dem Tabellenprimus Anerkennung. Die Erfahrung habe einerseits den Ausschlag gegeben, allerdings müsse sich auch der HTV trotz guter Vorstellung verbessern. »Grundsätzlich war die Abwehrleistung sogar in Ordnung, aber dennoch darf man zu Hause keine 35 Gegentreffer kassieren«, griff der HTV-Coach einen Punkt besonders heraus.
HTV Meißenheim – HSG Ortenau Süd 33:35 (15:19)
Meißenheim: Wilhelm, D. Velz; J. Schröder, Link 3, Engel 1, Fortin 4/2, S. Schröder 2, Nickert 11/1, P. Velz, Mattes, Lederle 3, Jochheim 7, Hügli 2.
HSG Ortenau Süd: Richini, Elender; Wilhelm 2, Fimm 3/1, Betzler 7, Peter 4, Oschwald 2, Bolz 8, Ruf 3/1, Göpper 6, Herzog, Glatz, Ruf.