Lokalsport

Jopen: Die ganz große Nummer wird`s in Offenburg nicht geben

Ruediger Rueber
Lesezeit 4 Minuten
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27. November 2001
»Die ganz große Nummer, die nach Stuttgart oder Karlsruhe kommt, sehe ich in naher Zukunft in Offenburg nicht. Das gibt unser Budget nicht her«, erteilte Dr. Christoph Jopen beim 11. Sport-Stammtisch der MITTELBADISCHEN PRESSE künftigen Großveranstaltungen in Offenburg eine Absage. Der Bürgermeister gab aber ein klares Bekenntnis zu größeren Ereignissen mit 1000 bis 3000 Besuchern ab. Die Voraussetzungen schaffe das neue Messe-Konzept. Das Thema »Offenburg als Sportstadt« diskutierten neun Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Sport.
Offenburg. Gleich viermal Bundesliga mit der SG Willstätt/Schutterwald im Handball, dem KSV Haslach im Ringen, der DJK Offenburg im Tischtennis und der FFW Offenburg im Faustball hat die Ortenau derzeit zu bieten. Die Dichte im Leistungssport ist zwar hoch, doch sportliche Highlights abseits des Vereinssports gab`s in den letzten Jahren nur wenige: 1995 das Handball-Länderspiel Deutschland - Schweiz in der Ortenauhalle, die Tischtennis-Europaliga-Spiele in den 80er Jahren in Willstätt, die Profi-Boxveranstaltungen zwischen 1997 und 1998 in der Eishalle Offenburg, die Ringer-DM im März 2000 in Urloffen und die Deutschland-Tour der Radprofis im Juni 2000. Moderator Thomas Kastler stellte deshalb in der Stammtisch-Runde die Frage: »Braucht die Stadt Offenburg als angehendes Oberzentrum große Sportveranstaltungen neben dem Angebot der Vereine?« Grundsätzlich wurde dies von den Vertretern der vier Bundesliga-Vereine bejaht. »Ein Handball-Länderspiel wäre eine schöne Sache«, so Willstätt/Schutterwalds Hauptsponsor Helmut Hilzinger. Oder: »Ein Tischtennis-Europaligaspiel wäre durchführbar«, sagte etwa DJK-Vorsitzender Thomas Bayer. Und Franz Mellert könnte sich für einen DM-Halbfinalkampf sogar den Umzug seiner Ringer von Haslach nach Offenburg vorstellen. Denn: »Gegen Köllerbach im Vorjahr hatten wir 2000 Zuschauer. Mehr gingen in die Eichenbachsporthalle nicht rein. Doch mit mehr Werbung wären auch noch mehr gekommen«, so der KSV-Vorsitzende. Auch Gerhard Fuchs hat für die Reiter Interesse. Dabei denkt der Unternehmer aus Bodersweier und Mitveranstalter der Landesmeisterschaften in Schutterwald weniger an ein Hallenreiturnier (»Dafür ist kein Bedarf da. Das Risiko bezüglich der Kosten ist zu hoch.«) als an ein internationales Turnier, bei dem er alle Ortenauer Turnierveranstalter mit ins Boot holen möchte. Schon einen Schritt weiter sind die Faustballer. Die FFW richtet im März 2002 die Faustball-DM aus. Allerdings nicht in Offenburg, sondern in Willstätt. »Die Hanauerlandhalle ist ideal. Es hat keinen Sinn in Offenburg, es gibt keine passende Halle für eine solche Faustball-Veranstaltung. Wir brauchen viel Platz um das Spielfeld rum«, begründete Hans Rottenecker den Umzug ins Hanauerland. Thomas Vogt, Vorsitzender des Sportkreises Offenburg, flachste: »Kein Rand für Randsportarten.« Das Ganze ist allerdings ein ernstes Problem, auch wenn Sportbürgermeister Christoph Jopen ein generelles Hallenproblem in Offenburg verneint. Fakt ist aber: Für größere Sport-Veranstaltungen stehen in Offenburg derzeit keine geigneten Hallen zur Verfügung. Die Messehallen, das heißt, die bis zu 6000 Zuschauer fassende Ortenauhalle sowie die Eishalle, deren Kapazität von 2500 Zuschauern seit dem Abstieg des TuS Schutterwald nicht mehr genutzt wurde, sind veraltet und ohne Komfort. Helmut Hilzinger, dessen Klub derzeit fieberhaft auf die Fertigstellung des Umbaus der Hanauerlandhalle mit einem künftigen Fassungsvermögen von 3300 Zuschauern wartet, legte den Finger in eine alte Wunde, mit der schon die Schutterwälder Bundesliga-Handballer zu kämpfen hatten. »Das Hallenangebot in der Ortenau ist schlecht. In den letzten 20 Jahren hat es die Politik versäumt, ein Großprojekt hinzustellen. In den Gemeinden sind sehr viele Fehler gemacht worden. Man hätte lieber eine große als fünf kleine Hallen bauen sollen«, lautet das Credo des Fensterbau-Unternehmers. Dabei verweist er auf große neue Arenen wie die Sachsenhalle in Riesa (9000 Zuschauer) oder das Euregium in Nordhorn. »Dort hat die Politik gezeigt, was sie will.« Versäumnisse sieht der 49-Jährige aber weniger bei der Stadt Offenburg als beim Kreis. »In der ganzen Ortenau gibt es nichts Ordentliches«, pflichtet auch Ringer-Boss Franz Mellert Hilzinger bei. Christoph Jopen verspricht für Offenburg Abhilfe, auch wenn er eine Großsporthalle ausschließt. »Das neue Messekonzept wird die Bedingungen für den Sport deutlich verbessern. Wir werden in den nächsten fünf Jahren in der Lage sein, größere Veranstaltungen in einer Mehrzweckhalle auszurichten«, erklärt der Bürgermeister. Ab September 2003 soll die Ortenauhalle saniert, zudem die Eishalle renoviert werden und es soll eine neue Messehalle entstehen. »Mit den Dimensionen einer Stuttgarter Schleyer-Halle können wir nicht kommen. Projekte von zehn bis 15 Millionen sind nicht drin. Wir müssen uns für größere nicht für Groß-Veranstaltungen stark machen«, stellt der Sportkreis-Vorsitzende Thomas Vogt klar. Messechef Werner Bock bietet dazu auch seine Unterstützung an: »Für die Vereine aus der Region gibt es Sonderpreise. Es muss allerdings so sein, dass die Kosten wieder reinkommen.«

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