Handball

Jürgen Brandstaeter zieht einen Schlussstrich

Thorsten Mühl
Lesezeit 3 Minuten
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02. Juni 2017
Jürgen Brandstaeter steht künftig nicht mehr an der Seitenlinie bei der SG Meißenheim/Nonnenweier.

Jürgen Brandstaeter steht künftig nicht mehr an der Seitenlinie bei der SG Meißenheim/Nonnenweier. ©www.handball-server.de

Das knappe Scheitern in der Qualifikation für die neue Saison in der Handball-Bundesliga hat bei der SG Meißenheim/Nonnenweier am Mittwoch Folgen nach sich gezogen. Jürgen Brandstaeter trat als Trainer zurück, wie per Presseerklärung mitgeteilt wurde. Die weitere Zukunft der A-Jugend ist noch völlig offen.

Die verpasste Bundesliga-Qualifikation der SG Meißenheim/Nonnenweier hinterlässt Spuren – nicht nur auf dem Trainerposten, den Jürgen Brandstaeter am Mittwoch räumte. Fakt ist, dass mindestens fünf A-Jugend-Spieler gehen werden. Alexander Velz (Mitte), Dennis Ammel (Linksaußen) und Fabrizio Spinner (Halblinks) wechseln zu Drittligist SG Köndringen/Teningen. Ben und Lukas Veith sind sich wohl mit Oberligist TV Willstätt einig. Mit dem Rest des Kaders sind am Freitag Gespräche geplant. Erörtert werden soll, ob den Jugendlichen eine Perspektive im Zuge engerer Verzahnung zwischen Senioren (Landesliga) und A-Jugend (Südbadenliga) aufgezeigt werden kann.

Motivationsproblem

Die Neubesetzung des Traineramts ist ebenso offen. »Zur Zeit steht noch nicht fest, wer die Mannschaft betreut«, so SG-Jugendleiter Bernd Zürcher gestern auf Anfrage unserer Zeitung. Der Rücktritt Brandstaeters wurde am Mittwoch nach einer Sitzung offiziell. Dem Trainer war wichtig, die Mannschaft zunächst persönlich zu unterrichten, ehe die Entscheidung öffentlich wurde. Brandstaeter »sieht sich nicht mehr in der Lage, die Mannschaft weiterhin ausreichend motivieren zu können«, heißt es in der Presseerklärung. Ein Teilaspekt, da der langjährige Bundesliga-Spieler ebenso offen von »Dissonanzen mit der Vorstandschaft« spricht. 

Rücktrittsgedanken hegte »Branne« bereits während der Runde. »Auch bei erneuter Qualifikation hätte ich aufgehört. Es ist vieles kaputtgegangen in den letzten Monaten«, bedauert Brandstaeter. Nicht verstehen könne er, warum sich der Verein nicht stärker um die Jugendlichen bemühte. »Ich habe ihnen mehrfach gesagt, sie sollten das Gespräch mit den Jungs suchen. Jetzt dürfte es fast schon zu spät sein«, führt der Trainer an. 

Plan gescheitert

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Seinen Plan, im Seniorenbereich auf die BW-Oberliga hinzuarbeiten, um den Jungen langfristige Perspektiven zu bieten, habe der HTV nicht mitgehen wollen. Die Absetzung als Trainer der Herren I zum Saisonende 2015/16, der jetzige Abstieg in die Landesliga – zwei Schläge, die diese Pläne endgültig obsolet werden ließen.

Andere Dinge seien aus Vereinssicht wichtiger gewesen, zuckt Brand-staeter die Schultern, »damit müssen jetzt alle Beteiligten leben«. Unverständnis zeigt er angesichts der Vereinsposition, die A-Jugend-Bundesliga vornehmlich von der Kostenseite zu betrachten. »Man kann es auch so betrachten, dass solch ein Projekt Geld bringt«, hebt Jürgen Brandstaeter heraus. Das setze aber die Bereitschaft zu Mehrarbeit voraus. Ticketing, Sponsoring, das Drumherum – mehr wäre machbar gewesen. 

»Schade für die Jungs«

In der Hinsicht sah sich der Coach ein Stück weit alleine gelassen. »Von wenigen Ausnahmen abgesehen, kam da intern nichts vom Verein«, bemerkt er deutlich. Dann dürfe man sich aber auch nicht über eine entsprechende Außenwirkung wundern, meint der Trainer. Leid tue ihm die Entwicklung vor allem für die Mannschaft. »Es ist sehr schade, dass die Jungs kein zweites Bundesliga-Jahr genießen können«, so Brandstaeter. 

Er übernahm den Kader im zweiten C-Jugend-Jahr, führte ihn über die BWOL (B-Jugend) schließlich 2016/17 zur erfolgreichen Qualifikation für die A-Jugend-Bundesliga. Dabei wurden die Füchse Berlin und GWD Minden besiegt. »Branne« zieht trotz des bitteren Endes ein positives Fazit: »Ich habe meinen Job gemacht, hinterlasse eine sehr gute Jugend.« Wie es bei ihm sportlich weitergeht, weiß der Trainer selbst noch nicht genau. »Ich mache jetzt erst einmal Urlaub, danach werde ich weitersehen«, sagt er.

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