Karlsruher SC will Kieler Aufstiegsparty verhindern
Mit „Schwergewicht“, „Hochkaräter“ oder natürlich auch „Aufstiegsanwärter“ – die sportliche Qualität des Fußball-Zweitligisten Holstein Kiel lässt sich vielfältig umschreiben. Die Mannschaft mit der besten Abwehr der Liga hat die Relegation gegen den Drittletzten der Bundesliga schon sicher und nun – was den direkten Aufstieg in die Erstklassigkeit anbelangt – sozusagen zwei Matchbälle. Mit einem Sieg aus den letzten beiden Spielen können sich die „Störche“ zum ersten Bundesligisten Schleswig-Holsteins krönen.
Das aber möchte der gastgebende Karlsruher SC am Sonntag (15.30 Uhr) vorerst verhindern. Zum einen wollen die seit neun Spielen sieglosen Wildparkprofis (sieben Unentschieden, zwei Niederlagen) ihr letztes Heimspiel 2020/21 nutzen, um ihre diesbezügliche Erfolglosigkeit zu beenden. Zum anderen haben Christian Eichners Schützlinge (aktuell 46 Punkte) ihr Ende Februar nach dem vorzeitigen Klassenerhalt auf 50 Zähler hochgeschraubtes Saisonziel vor Augen.
Quarantäne-Trainingslager
Der KSC-Coach und seine Mannschaft – vier Torhüter und 26 Feldspieler – haben am Mittwochnachmittag in der Sportschule Schöneck das von der Deutschen Fußball Liga (DFL) vorgeschriebene Quarantäne Trainingslager bezogen. „Die Unterkunft ist top, das Essen herausragend, der Platz gemäht“, berichtete der bei der Online-Pressekonferenz am Freitag vom Turmberg zugeschaltete Eichner. „Wir haben endlich wieder einmal eine normale Trainingswoche. Das tut der Mannschaft gut.“ Kiel sei ein richtig guter Gegner und stelle eine große Herausforderung für den KSC dar. Für Holstein steht auf der Baustelle Wildparkstadion zwar das vierte Spiel innerhalb von zehn Tagen auf dem Programm. „Kiel will aber schon bei uns den letzten Schritt in Richtung Bundesliga gehen“, weiß „Eiche“, der in der Trainerausbildung mit Ole Werner, dem Trainer der Gäste, das Zimmer teilte.
Eichner fordert Leidenschaft
Der Tabellenzweite werde aktuell von einer herausragenden Mentalität getragen. Am Donnerstag, beim 3:2-Erfolg gegen Jahn Regensburg, arbeitete Kiel zweimal einen Rückstand auf und setzte zum Schluss noch einen Lucky Punch (83.). Aber: Auf der Basis der größeren „Ausgeruhtheit“, so Eichner, und mit „großer Leidenschaft“ möchte der KSC der fußballerischen Qualität seiner Gäste Paroli bieten.
Bis auf die verletzten Kyoung-Rok Choi (Wadenzerrung), Benjamin Goller (Reizung im Knie) und Marc Lorenz (Sprunggelenk) stehen ihm dafür alle Spieler zu Verfügung. Noch steht – vor allem für die Gäste – zu viel auf dem Spiel, als dass der Karlsruher Cheftrainer den einen oder anderen Spieler aus dem zweiten Glied mit einem Einsatz gegen Kiel „belohnen“ wird, zum Beispiel Ersatzkeeper Markus Kuster. Der wird aber am Sonntag in einer Woche in Heidenheim das KSC-Tor hüten.