Kein Platz für Überheblichkeit beim SV Linx
Nachdem Fußball-Verbandsligist SV Linx (5. Platz/8 Punkte) den Aufsteiger ESV Südstern Singen mit 8:1 aus dem Hans-Weber-Stadion gefegt hat und sich bis auf zwei Punkte an Tabellenführer Türkischer SV Singen herangepirscht hat, geht es für Trainer Sinan Gülsoy nun darum, seine Spieler wieder von Wolke sieben auf die Erde zurückzuholen. Denn am Sonntag (15 Uhr) gastieren die Rheinauer beim Tabellendritten 1. FC Rielasingen-Arlen (9 Punkte) unweit der Schweizer Grenze.
Dort haben die Linxer noch kein Spiel verloren, zuletzt gab es nach 0:2-Rückstand noch einen 3:2-Sieg für den SVL. Nach dem Abstieg aus der Oberliga beendeten die Gastgeber die letzte Saison als Vierter, dank ihres Stürmers Obed Chindindu Ugondu, der mit 30 Treffern Torschützenkönig wurde, den FC aber Richtung RW Erfurt verlassen hat.
Erst zwei Gegentore
Die Frage nach einem Torjäger hat sich beim SV Linx erledigt, das Transferfenster ist geschlossen, die acht Treffer zuletzt haben für sich gesprochen. Was positiv hinzukommt, ist, dass die Rheinauer in vier Begegnungen bisher nur zwei Gegentore kassiert haben. Die vom Trainerduo Gülsoy/Schwenk vorgenommene Systemänderung greift immer mehr, das Linxer Spiel ist variabler geworden. Nachdem das SVL-Team in Denzlingen (0:0) und Auggen (1:1) eine gewisse Auswärtsschwäche an den Tag legte, stellt sich nun die Frage, ob diese am Sonntag auf dem Kunstrasen in Rielasingen abgestellt werden kann. Der Gastgeber hat mit Obed Chindindu Ugondu und Leon Rasmus viel Offensivkraft verloren, mit John Schmidke (KSC U19/FV Ravensburg) aber einen klasse Stürmer verpflichtet, der wie das Eigengewächs Nico Kunze und Leon Sattler bereits viermal getroffen hat.
Dass beim SV Linx derzeit vieles in die richtige Richtung geht, zeigt die Stimmung im 21-Mann-Kader. Fast eine komplette zweite Garnitur hatte Gülsoy zuletzt auf der Wechselbank und von jenen fünf, die gegen Südstern Singen eingewechselt wurden, konnten sich drei in die Torschützenliste eintragen. Rielasingen ist aber nicht Südstern Singen, auch wenn beide Clubs nur zwei Kilometer trennen. „Nach dem Heimsieg gegen Singen konnte sich das Team drei Tage freuen, aber das ist jetzt vorbei. Es fängt ein neues Kapitel an, da ist wieder höchste Konzentration gefordert. Die Mannschaft hat nach meiner Ansprache im Training sofort kapiert, dass Überheblichkeit nach dem Kantersieg keinen Platz hat. Die Jungs freuen sich auf das Spiel am Sonntag“, beschreibt SVL-Coach Sinan Gülsoy die Lage. Dass der Coach nach dem Spiel gegen Südstern Singen nicht selbst ans Mikrofon ging, habe laut Gülsoy daran gelegen, dass die Mannschaft auf dem Platz alles gezeigt habe und weitere Trainerworte nicht nötig gewesen wären.
Ohne Aras und Sepp
Personell fehlen am Sonntag die beiden angeschlagenen Routiniers Tarek Aras und Maximilian Sepp, die beide im Aufbautraining sind. Mit einem Sieg in Rielasingen könnte der SV Linx in der Tabelle am Sonntagsgegner vorbeiziehen und auch im fünften Saisonspiel ungeschlagen bleiben.