Corona-Pandemie: Keine Baden Classics 2021 in Offenburg
Nach 13 Jahren wird es im Februar 2021 keine Baden Classics bei der Messe Offenburg geben. Nach zahlreichen Gesprächen zwischen dem Turnierleiter-Trio Reinhard Schill, Gotthilf Riexinger und Thomas Kohler sowie der Messeleitung steht es nun fest: Angesichts der Auswirkungen der Corona-Pandemie sehen sich die Veranstalter außerstande, das internationale Hallenspringturnier in bereits vier Monaten in dem bewährten Format durchzuführen.
Es wäre eine große Herausforderung, die Hygieneanforderungen zum Schutz der rund 10 000 Besucher, der Teilnehmer aus rund zehn Nationen sowie der zahlreichen Helfer sicherzustellen, ohne massiv in das Turnierkonzept eingreifen zu müssen. Es ist zu befürchten, dass dadurch der Unterhaltungsfaktor und der Stellenwert als geselliger Treffpunkt für Springsportfreunde aus dem Dreiländereck verloren ginge.
Außerdem würden die Auflagen und Einschränkungen in dieser ohnehin schwierigen Situation den wirtschaftlichen Erfolg der Veranstaltung gefährden. Auf der Grundlage dieser realistischen Prognose entschied die Turnierleitung, dass es 2021 keine Baden Classics geben wird.
Wirtschaftliche Einbußen
Mittlerweile finden zwar wieder Reitsportveranstaltungen statt. Dabei handelt es sich aber fast ausschließlich um Freilandturniere, die größtenteils unter Ausschluss von Besuchern stattfinden müssen. Dies sei laut Reinhard Schill keine Option für ein Veranstaltungsformat wie die Baden Classics. Ein Großer Preis ohne die besondere Stimmung der rund 4000 Zuschauer in der Baden-Arena sei nicht denkbar und macht auch finanziell gesehen keinen Sinn. Auch die Lounge mit rund 400 Tischplätzen und Büffet für Sponsoren und Ehrengäste könnte in der bisherigen Form nicht betrieben werden. Ein bedeutender Teil der Einnahmen stammt aber aus dem Verkauf dieser Tischplätze, sodass der Wegfall des exklusiven Hospitality-Angebots enorme wirtschaftliche Einbußen bedeuten würde.
Große Verantwortung
„Nach 13 Baden Classics – von unserer idealistischen Pionierarbeit der ersten Jahre bis hin zum viel beklatschten internationalen 3-Sterne-Event – tut diese Entscheidung natürlich weh,“ so Turnierleiter Reinhard Schill, der die Veranstaltung im Jahr 2008 bei der Messe Offenburg mit dem damaligen Messe-Geschäftsführer Werner Bock und seinen Mitstreitern Gotthilf Riexinger und Thomas Kohler aus der Taufe gehoben hatte. „Aber wir sind sicher, dass wir im Sinne aller entschieden haben, denn wir tragen natürlich eine große Verantwortung gegenüber den Besuchern, den Teilnehmern, unseren Sponsoren und auch gegenüber der Messe Offenburg.“