Marvin Schaupp: Blick nach vorne trotz WM-Frust
Die Enttäuschung war Marvin Schaupp auch 48 Stunden nach seinem 31. Platz bei der Weltmeisterschaft der 4Crosser im italienischen Val di Sole noch anzumerken, doch nach zwei Nächten hatten sich die Emotionen des Ohlsbachers Mountainbikers ein wenig beruhigt.
»Wieder so ein Rennen – und das bei einer WM. Ich weiß nicht, ob das noch das Richtige ist«, hatte Schaupp unmittelbar nach dem Aus im Achtelfinale auf seiner Facebook-Seite gepostet. Doch mit etwas Abstand relativierte der 20-Jährige, der für den RSK Kinzigtal und das Team Bike Sky fährt, seine Worte. »Im ersten Moment direkt nach dem Rennen war da schon viel Frust. Ich hatte mir einfach mehr erhofft«, gestand Schaupp am Sonntag auf dem Rückweg aus den italienischen Alpen.
Sein Minimalziel, die Qualifikation zu überstehen, hatte der Auszubildende zum Physiotherapeuten am Donnerstagabend noch erreicht. Als 27. von mehr als 50 Startern hatte sich Schaupp einen Platz im Achtelfinale der 32 Schnellsten gesichert. »Trotz einiger Rutscher auf der sehr sandigen Strecke war die Quali eigentlich ganz o.k.«, war Schaupp froh, ohne Sturz durchgekommen zu sein: »Es hat vier oder fünf Fahrer erwischt, die eigentlich in die Top 15 fahren können. Der Untergrund war extrem rutschig, gerade in den Kurven gab es tiefe Sandlöcher, die einen fast zum Stillstand gebracht haben.« Prominentestes Sturzopfer war der tschechische Mitfavorit Tomas Slavik.
Undankbarer äußerer Startplatz
Im letzten der acht Achtelfinale am Freitagabend hatte Schaupp gegen die beiden Italiener Giovanni Pozzoni und Giacomo Fantoni sowie den Engländer Charles Currie den undankbaren äußeren Startplatz. »Ich habe gleich in der ersten Kurve attackiert und einen Platz gutgemacht«, schildert Schaupp den Rennverlauf. Beim Versuch, einen der Italiener zu überholen, um als einer der beiden Ersten ins Viertelfinale einzuziehen, hatte Schaupp dann Pech: »Da hab ich viel Schwung verloren und musste mich am Ende mit Platz 31 im Gesamtklassement zufriedengeben.«
Die Goldmedaille sicherte sich der schwedische Topfavorit Felix Beckeman. Bester Deutscher auf Rang vier war Benedikt Last, Anfang Juli Sieger bei der Europaserie in Ohlsbach. »Er ist richtig stark gefahren und hatte im Finale etwas Pech«, freute sich Schaupp mit dem Landsmann.
Für den Ohlsbacher steht nächste Woche noch ein Rennen in Slowenien auf dem Plan. »Ich schau jetzt einfach mal, wie die restlichen Rennen der Saison laufen, hoffe dann, verletzungsfrei durch den Winter zu kommen und 2018 wieder aufs Neue angreifen zu können«, hat Schaupp, der nach einem Kahnbeinbruch erst zwei Monate später als üblich in die Vorbereitung einsteigen konnte, den Blick längst wieder nach vorne gerichtet.