Max Schmider - ein vorbildlicher Tausendsassa

Schüler und Meister! Stefan Hättich (l.) und Max Schmider. ©Heiner Hättich
Er hat die Grundtugenden, die sich viele von Politikern wünschen: Max Schmider, der in ein paar Tagen 85 wird, redet nicht viel – er nimmt die Dinge in die Hand. Was der überaus rüstige Rentner und langjährige Leichtathletik-Trainer des TV Haslach angestoßen hat, blieb nicht unbemerkt – am 5. April wird der Unterharmersbacher in Stuttgart deswegen als »Vorbild 2015« ausgezeichnet.
Herausragend
Schmider ist einer von zehn Preisträgern des von der Württembergischen Sporjugend ausgerichteten Wettbewerbs. Die Vorbilder kommen aus dem ganzen Ländle. Es sind Menschen, die sich – so die Vorgabe – »in herausragender Form für den Nachwuchs einsetzen«.
Für Christopher Ast, Chef des TV Haslach, gibt es keinen, »der diese Voraussetzungen besser erfüllt als Max«.
Weshalb Ast seinen Top-Leichtathletik-Lehrer im Verein auch vorschlug – und Schmider prompt in die Top Ten kam.
Schmider fühlt sich natürlich geehrt: »Es ist eine Betätigung meiner Arbeit«, freut sich der Senior, »das macht mich stolz.«
Bei Schmider weiß man nicht so recht, wo man anfangen soll, will man diesen umtriebigen Menschen in den Griff kriegen. Ast versucht es: »Max ist Kopf, Herz und Seele einer ganzen Vereinsabteilung.« Die Haslacher Leichtathleten sind immerhin eine starke Hundertschaft im 1700 Mitglieder zählenden TVH.
Unter den vielen Talenten, die von Schmiders Wissen bisher profitierten, sind auch einige, die es sehr weit gebracht haben. Aushängeschilder sind und waren die beiden Olympia-Teilnehmer Matthias Bühler (Hürden) und Anita Schätzle (heute Becherer/Ringen), die beide auch mehrfache deutsche Meister in ihren Disziplinen sind. Bühler fing in frühester Jugend bei Max Schmider zu laufen an, Schätzle war im Rasenkraftsport beim TV sehr erfolgreich, bevor sie zur Weltklasse-Ringerin reifte.
Max Schmider ist das Oberhaupt der Dynastie Schmider. Alle unterstützen ihn bei seiner leidenschaftlichen Trainer-
arbeit beim TV Haslach – seine Frau Afra, seine Söhne Jürgen und Frank sowie deren Frauen – sei es beim Sport direkt oder hinter den Kulissen beim Bewirtschaften. Seit Ende der achtziger Jahre prägte Schmider den TV Haslach maßgeblich mit.
Trophäen-Sammlung
Nur kurz hat er Zeit, seine umfangreiche Pokal- und Trophäensammlung zu zeigen. Zwei Zimmer drücken die handfesten Erfolgs-Nachweise in der Wohnung von Max und Afra Schmider ihre Stempel auf.
Dann geht die Tür zu den Trophäen wieder zu!
»Ich muss jetzt noch im Garten schaffen«, macht der forsche Rentner deutlich, »für Fotos hab ich keine Zeit. Alles muss seine Ordnung haben.«
Zum Glück sind von Max Schmider schon genug Bilder gemacht worden.
»Max ist ein Glücksfall für den TV Haslach« schwärmt TVH-Vereinschef Christopher Ast, »er ist ein Zupacker und einfach unbezahlbar.«
Ast erzählt so ganz nebenbei, was das »wandelnde Leichtathletik-Lexikon« Schmider beim TVH sonst noch für Spuren hinterlassen hat, »um nur die wichtigsten zu nennen«.
Schmider hat unter anderem vor rund 20 Jahren auf der TV-Anlage das Schutzgitter für die Hammer- und Diskusanlage gebaut und zudem noch die Weitsprunganlage erneuert. Der gelernte Schlosser hatte damit keine Mühe, steuerte auch Geld aus der eigenen Schatulle bei, wenn es fehlte – wie beispielsweise bei der Zeitmessanlage des TVH.
Schmider verliert darüber nicht viele Worte.
Die anstehende Ehrung im April, lacht er, »hat mich zwar überrascht – aber es ist eine schöne Überraschung, wenn deine Arbeit Wertschätzung genießt. Und das Schönste: Ich hab zu den jungen Leuten wie Matthias Bühler immer noch ein sehr gutes Verhältnis«.