Nattmann/Wurth vom RSV Gutach bei German-Masters-Start stark
Die Murgtalhalle am Hochrhein bei Laufenburg schien die Kunstradfahrer zu Höchstleistungen anzuspornen. Beim ersten »German Masters« gab es einige Bestleistungen, Erfolge auch für die Duette des RSV Gutach und sogar drei Weltrekorde.
Optimale Bedingungen bot der ausrichtende RSV Wallbach, die vielen Zuschauer sahen Kunstradfahren vom Feinsten. Gleich zu Beginn setzte die Favoritinnen bei den Zweier-Frauen, Sophie-Marie Nattmann und Caroline Wurth vom RSV Gutach, ein Ausrufezeichen und fuhren mit ihrer Kür eine Bestleistung mit 145,30 Punkten heraus. Sie gewannen die Vorrunde mit über 20,0 Punkten Vorsprung. Ein prima Start in diese dreiteilige Wettkampfserie, die am Ende die beiden Deutschen Meisterinnen erneut zur Weltmeisterschaft führen soll.
Um das zu erreichen, krempelten sie vor vier Wochen die Kür um und griffen auf das bewährte Programm vom Vorjahr zurück. Das war die richtige Entscheidung, damit präsentierten sie sich routiniert und eingespielt. Mit kleinen Veränderungen bauten sie die eingereichten Punkte sogar auf 152,50 Punkte aus. Auch im Abendfinale, im zweiten Durchgang, erreichten sie damit 142,38 Punkte. Kleiner Wermutstropfen war, dass das Weltmeisterpaar Lena und Lisa Bringsken am Abend auch eine Bestleistung mit 142,83 präsentierte und damit knapp den Finalsieg einheimste. Die beiden Pfälzerinnen vom RCV Böhl-Iggelheim sind wieder die schärfsten Konkurrentinnen um die WM-Teilnahme, denn es dürfen nur zwei Paare für Deutschland bei der WM in Basel antreten. Die Württembergerinnen Selina Marquardt und Helen Vordermeier vom RV Oberjesingen machen den beiden Paaren aber ordentlich Druck, in der Zwischenrunde fuhr es 132,99 Zähler aus. Ihr Resultat vom Vormittag (112,94) wird wohl ein Streichergebnis (siehe Hintergrund) sein.
Füssel/Schwendemann entspannt
Das zweite Gutacher Paar mit Lisa Schwendemann und Dénes Füssel bewährte sich vor allem im zweiten Durchgang, in der Zwischenrunde. Mit 112,58 Punkten lieferten sie ein besseres Ergebnis als 2018 beim ersten German Masters ab. In der Zwischenrunde waren sie deutlich entspannter. »Wenn man Freude am Fahren hat, hat man eine ganz andere Ausstrahlung, die sich auch aufs Ergebnis auswirkt«, sagte Füssel später. Mit ihrer Leistung waren die beiden Kadermitglieder sehr zufrieden. Im ersten Durchgang in der Vorrunde wollte die Kür bei den Schwarzwäldern nicht so glücken. Gleich bei der ersten Drehung stießen die Räder aneinander, was zu einer Bodenberührung führte und den weiteren Kürverlauf beeinträchtigte. In dieser Gruppe »Zweier offene Klasse« sind wieder die aktuellen und ehemaligen Weltmeister am Start, die trotz langer Verletzungspause ein enorm hohes Niveau präsentierten.
Die Höhepunkte des Tages lieferten die aktuellen Weltmeister im Einer der Frauen und Männer. Milena Slupina fuhr eine grandiose Kür, mit der sie 195,35 Punkte erreichte und einen Weltrekord aufstellte. Lukas Kohl, der ebenfalls aus Bayern kommt, übertraf sich selbst, da er den vor einer Woche selbst aufgestellten Weltrekord knackte und sich bei diesem Wettbewerb gleich zwei Mal verbesserte. Der Weltrekord (211,15) aus der Vorrunde hielt nur bis zum Finale, dann fuhr er dank eines zehnfachen Drehspungs mehr aus als er einreichte, nämlich unglaubliche 213,05 Punkte. Das Publikum feierte den Ausnahmeathleten mit stehendem Applaus.
Am 21. September geht es zum zweiten German Masters nach Biberach/Riss.
Der Weg zur WM:
Die fünf besten Ergebnisse aus sieben Wertungen sind ausschlaggebend für die Teilnahme an den Weltmeisterschaften. Sechs Durchgänge in der Serie »German Masters« und die Vorrunde der Deutschen Meisterschaft fließen in diese Berechnung ein. Die zwei schlechtesten Ergebnisse sind »Streicherergebnisse« und werden nicht summiert. Nur zwei Startplätze in jeder Disziplin hat Deutschland bei der WM, die 2019 vom 6. bis 8. Dezember in Basel stattfindet.