Neue Rolle(n) für Niklas Martin
Besser als der SC Durbachtal kann man einen Abstieg nicht wegstecken. Denn nachdem die Rebdörfler im Juni die Verbandsliga mit lediglich 17 Punkten aus 32 Partien nach einer abgebrochenen und einer kompletten Spielzeit wieder verlassen mussten, haben sie die Enttäuschung unter dem neuen Trainerduo Matthias Dautner/Jannik Riether schnell aus den Köpfen bekommen und mit dem 2:0 bei Topfavorit SV Stadelhofen und dem 6:3 gegen den FV Langenwinkel einen Auftakt nach Maß in die Fußball-Landesliga hingelegt.
"Aufwind für die nächsten Wochen"
„Wir sind sehr zufrieden, weil wir beide Spiele hochverdient gewonnen haben. Das gibt uns Aufwind für die nächsten Wochen“, ist sich Matthias Dautner sicher. Großen Anteil am Traumstadt des SCD hat Niklas Martin, der nicht nur drei Treffer erzielt, sondern seit dieser Runde auch eine neue Rolle im Team hat – und das in zweierlei Hinsicht. „Niklas ist mit mittlerweile 25 Jahren kein Talent mehr. Er muss jetzt als Führungsspieler vorneweg gehen“, ist Dautner von den Qualitäten des Polizeibeamten vom Revier Freudenstadt überzeugt und hat ihn aus dem Sturm weiter nach hinten beordert: „Er ist technisch stark, hat eine enorme Spielintelligenz und zieht jetzt an der Seite von Thomas Dautner die Fäden im zentralen Mittelfeld.“
Neunte Saison in Ebersweier
Im Durbachtal wissen die Verantwortlichen, was sie an ihrem „Niki“ haben. Denn nach den Anfängen bei seinem Heimatverein SV Appenweier wechselte Martin bereits in der B-Jugend zum FV Ebersweier, der 2018 mit dem TuS Durbach zum SC Durbachtal fusionierte. Trotz Angeboten von teils höherklassigen Vereinen ist der Mann, der am gestrigen Montag seinen 25. Geburtstag feierte, den Rebdörflern stets treu geblieben, von der Kreisliga A bis in die Verbandsliga aufgestiegen und nun bereits in seiner neunten Saison in Ebersweier.
Im ersten Liga-Heimspiel des SCD auf dem neuen Platz in Ebersweier traf Niklas Martin am Samstag gleich doppelt. „Endlich wieder Rasen“, freute sich der Wahl-Offenburger, dass die Zeiten des Kunstrasens zumindest vorerst vorüber sind. Der erfolgreiche Start kommt für Martin nicht überraschend: „Wir haben schon im Pokal gegen Kehl gezeigt, was wir können. Gegen Stadelhofen hat uns das Trainerteam top eingestellt, und gegen Langenwinkel waren wir dominant. Nur die Defensivleistung muss besser werden, drei Gegentreffer sind drei zuviel.“
Riesiges Selbstvertrauen
Die Enttäuschung vom Abstieg habe die Mannschaft relativ schnell abgehakt. „Die Verbandsliga war für uns ein Abenteuer und eine tolle Erfahrung“, sieht es der Mittelfeldspieler, der nun auf seiner Lieblingsposition 8 eingesetzt wird („Hier kann ich Akzente setzen und bekomme trotzdem meine Torchancen“), realistisch.
Eine Klasse tiefer wollen die Durbachtäler nun die Top 3 angreifen. „Die Mannschaft hat das Potenzial für die Spitzenplätze“, ist Martin überzeugt und hofft mit seiner Mannschaft am Samstag im Heimspiel gegen den FV Würmersheim auf den dritten Dreier: „Ich kann den Gegner nicht einschätzen, aber unser Selbstvertrauen ist riesig.“