Offenburger FV geht erst in der Schlussphase k.o.
Der Offenburger FV hat nach hartem Kampf das Halbfinale des südbadischen Fußball-Pokals verpasst. Gegen das Oberliga-Spitzenteam des FC Villingen unterlagen die Ortenauer gestern vor rund 1200 Zuschauern im Friedensgrund mit 1:3 (0:1).
Der Tabellendritte der Verbandsliga begann sehr forsch, stellte geschickt die Passwege des Gegners zu, zeigte zudem eine hohe Laufbereitschaft und ein gutes Zweikampfverhalten. So hatte es der Oberligist schwer, sich in der Anfangsphase zwingende Torchancen zu erspielen. Der Führungstreffer für die Gastgeber fiel glücklich, als Nedzad Plavci gut auflegte, Daniel Wehrle von der Strafraumgrenze abzog und Kapitän Benedikt Haibt den Ball unhaltbar für OFV-Keeper Sinan Süme zur 1:0-Führung (16.) ablenkte.
Beflügelt von dieser Führung machten die Platzherren nun mächtig Druck. Cristian Giles setzte sich gegen drei gegnerische Spieler durch, verzog aber knapp. Nach einem Fehler im Spielaufbau der Gäste von Artur Baitenger lief Plavci auf das gegnerische Tor zu, wurde aber noch leicht abgedrängt und verzog. Die beste Möglichkeit, den zweiten Treffer nachzulegen besaß dann Haibt in der 36. Minute, aber sein knallharter Schuss aus 20 Metern prallte an die Unterkante der Querlatte und von dort aus ins Spielfeld zurück.
Nach der Pause wurden die Gäste dann noch mutiger und trauten sich immer mehr zu. Durch Diagonalbälle versuchte der OFV den Oberligisten in Verlegenheit zu bringen. In der 49. Minute fiel dann der Ausgleich. Nach einem langen Ball aus dem Mittelfeld heraus stand Marco Petereit völlig blank vor Torhüter Christian Mendes und versenkte den Ball überlegt zum 1:1 in die lange Ecke. Der zahlreiche OFV-Anhang hinter dem Tor war aus dem Häuschen und feierte zusammen mit Petereit den Ausgleichstreffer.
In den nächsten zehn Minuten hatte es den Anschein, dass die Gäste die Partie drehen könnten. Villingens Trainer Jago Maric reagierte, brachte mit Teyfik Ceylan für Cristian Giles einen frischen Stürmer und der sorgte auch gleich für viel Druck. Zunächst wurde Damian Kaminski noch im letzten Moment abgeblockt und den Nachschuss setzte Ceylan knapp am langen Eck vorbei (63.). Zwei Minuten später war es erneut Ceylan, der den Führungstreffer für seine Mannschaft auf dem Fuß hatte. Bei den Gästen schwanden jetzt merklich die Kräfte.
Nach einer Ecke kam Kaminski aus der Drehung zum Abschluss, aber der Ball wurde noch zur Ecke abgeblockt. Diese zog dann Ceylan scharf vor den gegnerischen Fünfmeterraum, wo sich Tobias Weißhaar etwas Platz verschaffte, den Ball per Kopf vorlegte und der aufgerückte Dragan Ovuka köpfte das Leder aus kurzer Distanz zur 2:1-Führung (84.) für die Gastgeber ein. Drei Minuten später dann der endgültige k.o. für den tapfer kämpfenden OFV, nachdem Haibt auf Zuspiel von Ceylan aus 18 Metern zum 3:1-Endstand traf.
»Wir haben es über weite Strecken sehr gut gemacht gegen das 4-4-2-System des Gegners. Unser Ausgleich war dann auch verdient. Insgesamt waren wir nach 65 Minuten aber nicht mehr in der Lage uns dagegen zu stemmen«, analysierte OFV-Trainer und haderte auch mit der Schiedsrichterentscheidung vor dem zweiten Villinger Treffer: »Dem 2:1 ging ein klares Foulspiel von Tobias Weißhaar voraus.«
Statistik
FC Villingen – Offenburger FV 3:1 (1:0)
Villingen: Mendes, Bruno (64. Stark), Gil, Ovuka, Serpa, Wehrle, Weißhaar (90. Fabio Chiurazzi), Haibt, Plavci (88. Ketterer), Giles (54. Ceylan), Kaminski
Offenburg: Süme, Geyer, Kahle (86. Geiler), Anzaldi, Junger, Feger, Beisert-Biegert (86. Cisse), Tsolakis (81. Feißt), Baitenger, Petereit, Schlieter
Schiedsrichter: Michael Kempter (Sauldorf) – Zuschauer 1200
Tore: 1:0 Haibt (16.), 1:1 Petereit (49.), 2:1 Ovuka (84.), 3:1 Haibt (87.)