Oliver Göppert verlässt endgültig das Tor
Die Kühnsten unter den Optimisten hatten immer noch auf eine Rückkehr auf den grünen Rasen gehofft, jetzt hat sich Oliver Göppert nach einer verletzungsbedingten Auszeit von zwei Jahren aber selbst aus dem Tor genommen. Mit einem emotionalen Post via Facebook und im Internet-Forum des Offenburger FV hat der langjährige Torwart des OFV sein Karriereende verkündet. »Diese Entscheidung fiel mir alles andere als leicht, aber nach insgesamt drei Operationen und unzähligen Spritzentherapien sowie konservativen Behandlungsmethoden habe ich selbst heute noch im Alltag Kniebeschwerden«, schrieb der 36-Jährige, der auf dem Hasenberg über Seelbach das familieneigene Ausflugslokal »Sternen« führt.
Göppert war einer der besten Torhüter in Ober- und Verbandsliga. Dabei hat er mal gesagt: »Ich habe wenig Talent, andere haben mehr in die Wiege gelegt bekommen.« Doch er war ehrgeizig, diszipliniert, trainingsfleißig und willensstark. Und Göppert war/ist ungemein beliebt. In der Mannschaft, aber vor allem auch in der Nordkurve. Er war Sympathieträger, eine Kult-Figur.
Und der »Fußballgott«, der über den FSV Seelbach, die SG Lahr, den OFV und den FC Emmendingen wieder ins Karl-Heitz-Stadion zurückgekommen ist, war sportlich erfolgreich. Er durfte mit dem Offenburger FV den Aufstieg in die Verbandsliga (2011) und zweimal in die Oberliga (2008/2011) sowie den südbadischen Pokalsieg 2012 feiern.
Oliver Göppert sorgte in seinen insgesamt 16 (!) Jahren an der Badstraße für sportliche, aber auch emotionale Highlights. So wie im Juni 2001, als er vor dem letzten Punktspiel Freundin Steffi übers Mikrofon im Karl-Heitz-Stadion einen Heiratsantrag machte. »Es war wohl ein gutes Omen, denn es hält immer noch.« Das Glück bereichern mittlerweile zwei Kinder.
Der OFV, so lässt Göppert wissen, werde für ihn immer mehr bleiben als »nur« ein Verein. »Auch wenn sich das etwas pathetisch anhört, aber ich war immer stolz darauf, diesen Verein, diese Tradition, die – leider – wenigen unermüdlichen Helfer sowie die Faninitiative mitsamt Nordkurve und andere OFV-Sympathisanten auf dem Platz vertreten und repräsentieren zu dürfen«, schreibt er.
Sein Wunsch, den er einst in unserer Zeitung formulierte, wird nicht mehr in Erfüllung gehen. »Mit 40 mein Abschiedsspiel beim OFV zu machen, das ist eine Supervorstellung.«
Die Gesundheit hat es ihm nicht möglich gemacht.miqua