Paare des RSV Gutach auf einem guten Weg
Das fröhliche Wiedersehen nach einem Jahr coronabedingter Wettkampfpause überwog bei den Kunstradfans aus Baden-Württemberg bei der Landesmeisterschaft am Sonntag in der Sporthalle von Stuttgart-Obertürkheim. Viele der angetretenen Elite-Sportlerinnen und -Sportler, die nicht im Landeskader sind, konnten erst seit einigen Wochen wieder auf ihrem geliebten Sportgerät trainieren. Aber auch die Routiniers hatten mit Schwierigkeiten zu kämpfen und fuhren „durchwachsene Ergebnisse“ aus, wie es der Organisator der Meisterschaften, Daniel Kratschmar, im Anschluss ausdrückte.
Strenges Kampfgericht
Den Wettkampf-Auftakt machten die Zweier-Kunstradfahrerinnen mit insgesamt drei Paaren. Das Gutacher Duo Sophie-Marie Wöhrle mit Caroline Wurth ging mit aufgestellten 156,40 Punkten in den Wettbewerb. Das strenge Kampfgericht wertete allerdings schon die zweite Übung Kopfstand/Lenkergrätsche stark ab, da es einen Streckfehler sah. Beim Zurückgehen aus dem Kopfstand schlug sich Sophie-Marie Wöhrle den Fuß am Pedal so stark an, dass sie ihn danach nicht mehr voll belasten konnte. Daher hatte sie Schwierigkeiten bei den Drehungen in den Steiger-Positionen, was wieder einige Punktabzüge einbrachte. Am Ende landeten die beiden mit 126,26 Punkten auf dem zweiten Platz. Die Dauer-Konkurrentinnen Helen Vordermeier/Selina Marquardt vom gastgebenden Verein der Sportkultur Stuttgart hatten auch mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen, gewannen aber mit einem hauchdünnen Vorsprung von vier Zehnteln den Landesmeistertitel (126,64).
„Ich bin mit dem Ergebnis zwar nicht zufrieden, trotzdem lässt sich darauf gut aufbauen und ich freue mich auf die WM-Quali, die in fünf Wochen beginnt. Nach der langen Verletzung im Frühjahr komme ich konditionell immer weiter zum Wunschzustand und bin zufrieden mit der Entwicklung“, erklärte Sophie-Marie Wöhrle nach dem Wettkampf.
Erster Wettkampf seit 2019
Das zweite Gutacher Paar mit Lisa Schwendemann und Dénes Füssel startete am Nachmittag und stand mit 110,09 Punkten auf dem dritten Rang. Gegen die beiden sehr starken Zweier-Paare, den aktuellen Europameistern Nina Stapf/Patrick Tisch mit ausgefahrenen 151,03 und mehrfachen Weltmeistern Sea Schefold/Max Hanselmann (150,65), war es für die Schwarzwälder fast unmöglich, sich durchzusetzen. Seit 2019 konnte das Gutacher Elite-Paar keinen Wettkampf bestreiten. Dénes Füssel sagte: „Wir sind zufrieden, dass die neuen Übungen, die rückwärts gefahrenen Schulterstände, geklappt haben. Trotzdem haben wir einiges an Abzug bekommen. Gerade an den Prozenten und Wellen wollen wir bis zur German Masters noch arbeiten. Alles in allem war es gut, nach der langen Zeit mal wieder einen Wettkampf zu fahren.“
Qualifikation geschafft
Ab Ende August wird die dreiteilige German Masters Serie in Öhringen eingeläutet, wofür sich die beiden Gutacher Paare am Sonntag klar qualifiziert haben. Der dritte Gutacher Zweier mit Julia Schondelmaier und Hanna Bothe will dann sein Debüt bei den Elite-Sportlern feiern, falls die derzeit verletzte Schondelmaier bis dahin wieder fit ist.