Lokalsport

Pokalknüller: HCOB will den Coup schaffen

Alexander Hornauer
Lesezeit 5 Minuten
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18. September 2023

©Handball.BO.De

Der HC Oppenweiler/Backnang erwartet TuSEM Essen und will möglich machen, was in dieser Saison bisher keinem gelang: als Drittligist einen Zweitligisten aus dem DHB-Pokal zu werfen. Das Zweitrundenspiel ist am Dienstag um 19 Uhr in der Gemeindehalle in Oppenweiler.

Für HCOB-Akteur Markus Dangers kommt es zu einem schnellen Wiedersehen mit seinem Ex-Club.

Der Pokalmodus: 

Der Wettbewerb wurde in den vergangenen Jahren mehrfach reformiert, um die Topteams des deutschen Handballsports zu entlasten. In diesem Jahr gab es bereits eine erste Runde, der HCOB hatte ein Freilos. Vor der Auslosung der zweiten Runde war klar, dass es ein Zweitligist werden würde. Das Los fiel auf TuSEM Essen, eine der attraktivsten Optionen. Weil auch Runde drei ausgelost wurde, wissen HCOB- und TuSEM-Handballer: der Gewinner trifft in der nächsten Runde auf den HC Gelpe/Strombach aus der Regionalliga Niederrhein (vierte Spielebene).

Der Club mit dem klangvollen Namen: 

Handballfans, die wenigstens 40 Jahre alt sind, können sich vielleicht an Sportschau-Beiträge über den TuSEM erinnern. In den späten 80ern und den früheren 90ern zählte der Verein zu den führenden Teams in Deutschland, gewann Meisterschaft und Pokal. Zudem siegte der Verein in drei verschiedenen Europapokalwettbewerben. Aufgrund finanzieller Probleme musste Essen kurzzeitig in die Regionalliga, hat sich aber wieder im Profihandball etabliert. 2020 gelang letztmals der Aufstieg in die Bundesliga, seit 2021 spielt der Club in Liga zwei. In der vergangenen Runde sprang Rang neun heraus.

Der TuSEM auf Deutschlandtour: 

2700 Kilometer absolvieren die Essener Handballer in einer Woche. Am Freitag trat die Mannschaft beim 1. VfL Potsdam an, nach der Stippvisite im Süden geht es zum HC Elbflorenz auf den innovativen Dresdener Glassportboden. Die Mannschaft von Trainer Michael Hegemann hat zuletzt gepunktet. Im Heimspiel gegen den TSV Bayern Dormagen machte der TuSEM die Auftaktniederlage bei Bundesligaabsteiger ASV Hamm-Westfalen wett, in Potsdam kam ein weiterer Sieg hinzu. Dort zu gewinnen sei „keine Selbstverständlichkeit“, lobte Coach Michael Hegemann sein Team, „die Bereitschaft, Leidenschaft und Emotionalität der Jungs waren hervorragend.“ Der Club hat im Sommer einen Umbruch absolviert. Viele Spieler kamen, einige gingen, darunter der nun für den HCOB aktive Kreisläufer Markus Dangers.

Das sagt Markus Dangers zum schnellen Wiedersehen: 

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„Im Vorfeld habe ich mich mit einigen ehemaligen Mitspielern unterhalten, dass es ein lustiger Zufall wäre, wenn es so kommt. Jetzt hat es die Losfee so entschieden.“ Der 29-Jährige hat noch Kontakte nach Essen, freut sich und ist gespannt, was die Essener in dieser Runde erreichen: „Sie hatten einen relativ großen Umbruch, sind mit den zwei Siegen aber richtig gut in die Runde gestartet.“ Einen Tabellenplatz vorhersagen? Hält Markus Dangers in Liga zwei für schwer möglich. „Was man aber sicher sagen kann: die Essener sind in ihrem Abwehrsystem sehr gefestigt und haben super Torhüter.“

Die zwiespältige Sicht von Coach Daniel Brack:

Superoptimal sei der Spieltermin nicht, sagt der HCOB-Trainer. Ein schweres Spiel am vergangenen Samstag in den Beinen, die Herausforderung bei den Rhein-Neckar Löwen II am kommenden Sonntag vor Augen. Die Liga ist wichtig, der Pokal ist – wie für Essen auch – eine Zusatzaufgabe, die Vor- und Nachteile bietet, aber unstrittig ein prestigeträchtiger Wettbewerb. Abgesehen vom Ergebnis „wollen wir das Spiel auch nutzen, um weiter zusammenzuwachsen – es ist ein weiterer Test für unsere Entwicklung“, sagt Daniel Brack, und das auf hohem Niveau. Er rechnet mit einem starken Gegner, „der TuSEM wird mit hohem Tempo und hoher Bereitschaft spielen.“

Wie stehen die Chancen auf einen Coup?

In der laufenden Pokalsaison konnte nur ein Drittligist einen Zweitligisten ins Schwitzen bringen. Die HSG Krefeld Niederrhein führte gegen die HSG Nordhorn-Lingen nach 40 Minuten, ehe sie noch unterlag. „Man muss sagen: bisher waren die Drittligisten weitestgehend chancenlos“, sagt Daniel Brack. Es liegt auch daran, dass der Modus nur die zwölf besten Zweitligisten für die Pokalteilnahme vorgesehen hat und die vermutlich etwas schwächeren Teams nicht im Lostopf lagen. Insofern „liegt die Favoritenrolle klar bei TuSEM Essen.“ Klar sei aber: wenn sich die Chance auf einen Coup auftut, will sie der Drittligist nutzen. Je weniger Überraschungen es gibt, umso mehr Aufmerksamkeit genießt der, der sie doch schafft. Markus Dangers glaubt: „Wir dürfen sie im Bereich Abwehr und Torhüter nicht in einen Lauf kommen lassen. Gespannt bin ich, wie sie auf unserer im Vergleich zu vielen Abwehrreihen in Liga zwei eher unkonventionelle Abwehr reagieren.“ Sollte seinem Team eine ähnliche Defensivleistung wie gegen Leutershausen gelingen, die zu Kontern und Gegenstoßtoren führt, sei ein Coup nicht unmöglich. „Wir sind zwar nicht der Favorit. Aber wir spielen zuhause.“

Dazu sagt die HCOB-Pokalhistorie:

Für das Team aus dem Murrtal ist es das zehnte DHB-Pokalspiel der Vereinsgeschichte. Dreimal gelang es dem Club, mit dem Heimvorteil im Rücken Zweitligisten aus dem Wettbewerb zu werfen. Auch wenn diese Erfolge schon ein paar Jahrzehnte zurückliegen, letztmals gelang es 1994 gegen den ThSV Eisenach: ein gutes Omen kann man daraus ableiten. Im bislang letzten DHB-Pokalspiel zog sich der HCOB vor zwei Jahren gegen den TV Hüttenberg ordentlich aus der Affäre, blieb letztlich aber ohne Siegchance. Vielleicht klappt es dieses Mal.

Noch ein paar Fakten: 

Als Schiedsrichter sind Nicolas Jaros (Lauterstein) und Felix Thrun (Waldstetten) eingeteilt, zum zweiten Mal in nur 72 Stunden sind sie in der Gemeindehalle im Einsatz. Das ist aber Zufall, für die Einteilung von Dritter Liga und DHB-Pokal sind unterschiedliche Stellen zuständig. Bei der Ansetzung an einem Wochentag geht es auch darum, die Unparteiischen nicht über Gebühr hinaus weit anreisen zu lassen. Eintrittskarten für die Begegnungen gibt es an der Abendkasse sowie unter www.hcob.de/tickets auch online. Dauerkarten aller Art und Freikarten besitzen beim Spiel um den DHB-Pokal keine Gültigkeit.

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