Racing Straßburg fiebert der Eintracht entgegen
Im Hinspiel der Playoffs in der Europa League empfängt Racing Straßburg am Donnerstag um 20.30 Uhr den Bundesliga-Vertreter und letztjährigen Halbfinalisten Eintracht Frankfurt im Meinau-Stadion. Das ganze Elsass fiebert diesem »Nachbarschaftsduell« auf europäischer Bühne entgegen.
»Wir gehen davon aus, dass gut 15 000 Eintracht-Fans das Spiel in Straßburg live miterleben wollen«, zitierte die Straßburger Zeitung »Dernière Nouvelles d’Alsace« einen Eintracht-Verantwortlichen. Dass der Gästeblock im Meinau-Stadion nur 1500 Plätze hat, nimmt man beim Racing-Gegner mit Bedauern zur Kenntnis. Kein Wunder, dass man nun bei der Straßburger Stadtverwaltung gar über eine Live-Übertragung des Spiels auf Großleinwand im Stadtzentrum nachdenkt, zumal auch zahllose Racing-Fans zu diesem schnell ausverkauften Spiel keine Karte mehr bekommen haben.
»Die Eintracht hat ein starkes Team. Die Abwehr ist sehr stabil, das haben sie am Wochenende wieder gegen Hoffenheim bewiesen. Und vorn sind sie trotz der Abgänge super besetzt«, findet der frühere Racing- und Bundesliga-Profi Peter Reichert. Aber Bange wird den Straßburgern deshalb nicht sein. Sie wissen nicht nur den Hexenkessel Meinau hinter sich, sondern haben mit Olympique Marseille, Olympique Lyon und Paris St. Germain in den zurückliegenden Monaten auch anderen hoch favorisierten Gegnern das Nachsehen gegeben.
"Tagesform wird entscheiden"
»Racing hat ebenfalls einen Lauf. Der Klassenerhalt nach dem Aufstieg, im letzten Jahr der Pokalsieg und jetzt die EL-Teilnahme – das muss man erst mal nachmachen. Für mich gibt es keinen Favoriten, da wird die Tagesform entscheiden. Ich hoffe natürlich, dass Racing gewinnt und drücke der Mannschaft und dem ganzen Elsass die Daumen« kommentierte Reichert die spannungsgeladene Partie im Vorfeld.
Bis auf den verletzten Anthony Caci steht Racing-Trainer Thierry Laurey der gesamte Kader zur Verfügung, so dass der Trainer morgen aus dem Vollen schöpfen kann. Dass Racing derzeit auf eine stabile Defensive bauen kann, haben die Ergebnisse in der Europa League gegen Plovdiv und am Sonntag in Reims gezeigt, wo man jeweils ohne Gegentor blieb. Und auch wenn Lebo Mothiba, Kevin Zohi, Nuno Da Costa oder Ludovic Ajorque noch nicht die ganz großen Namen im Fußball haben, so haben zumindest Weltstars wie die Pariser Profis um Neymar und Kylian Mbappé diese Spieler inzwischen kennengelernt. Eintracht-Keeper und Ex-PSG Profi Kevin Trapp warnt deshalb: »Ich kenne Straßburg aus meiner Pariser Zeit. Das ist ein unangenehmer Gegner, der physisch sehr stark ist und Fußball spielen will und kann.«
Präfektur Bas-Rhin schränkt Aufenthalt von Eintracht-Fans ein
Die Präfektur Bas-Rhin hat einer Pressemitteilung zufolge für das Europa League Spiel von Racing Straßburg gegen Eintracht Frankfurt (Donnerstag Abend 20:30 Uhr; live bei NITRO) kurzfristig stark beschränkende Massnahmen für Gäste-Fans erlassen. Eintracht-Fans, die kein Ticket für den Gästeblock haben, ist es nach der Entscheidung der Präfektur untersagt, sich, als Eintracht-Fan gekleidet oder ihrem Verhalten nach als Eintracht-Fan erkennbar, in Teilbereichen um das Meinau-Stadion herum und im Stadion selbst aufzuhalten.
Präfektur beschließt - ähnlich vieler Spiele in der französischen Ligue 1 - starke Aufenthaltsbeschränkungen für Gäste-Fans von Eintracht Frankfurt pic.twitter.com/KjVrMLowFw
— RCSA_de 🇩🇪 (@Rcstrassburg) August 21, 2019
Von der Massnahme betroffen sind:
- Avenue de Colmar, Rue Montessori, Rue de l'Extenwoerth, Rue Staedel, Rue de la Flachenbourg, Piste Georges Speicher und Rue des Ciriers;
- im Meinau-Stadion selbst, mit Ausnahme des Bereichs, der den Gäste-Besuchern vorbehalten ist.
Während in Deutschland auf erhöhten Sicherheitsaufwand bei manchen Bundesliga-Spielen mit Forderungen an die Clubs zur Beteiligung an erhöhten Kosten für Polizeieinsätze reagiert wird, geht Frankreich seit längerem den Weg von Anreise- und/oder Aufenthaltsverboten für die jeweilige Gäste-Fangruppen.