Reißt der SV Linx das Ruder herum?
Durch das neunte Unentschieden in dieser Verbandsliga-Saison rutschte der SV Linx auf Platz neun ab. Doch der Sturz in die Bedeutungslosigkeit sieht dramtischer aus, als er ist. Zu Rang vier fehlt nur ein einziger Punkt. Am Sonntag (16 Uhr) steigt das Derby beim abstiegsbedrohten SC Hofstetten.
"Unterirdisch"
Die Leistung in der ersten Halbzeit beim 0:0 gegen Bühlertal bezeichnet Thomas Leberer als „unterirdisch“. Halbwegs zufrieden war der Trainer mit der zweiten Hälfte. Sein Matchplan ging aber nicht auf, was auch daran lag, dass er Antreiber Felix Armbruster wegen der Sperre von Timo Schwenk ins Abwehrzentrum beordern musste und zugleich Dauerläufer Maximilian Sepp nicht einsatzfähig war.
Der SC Hofstetten hat seine Heimstärke wiederentdeckt und den SV Kuppenheim mit 4:1 vom Platz gefegt. Leberer hält viel von SC-Coach Dennis Kopf, der ab 2017 drei Jahre lang beim SV Linx spielte und mit Hofstetten den Aufstieg in die Verbandsliga geschafft hat. „Dennis ist als Abwehrchef Dreh- und Angelpunkt, Hofstetten spielt einen guten Fußball, das wird nicht einfach für uns“, warnt Leberer mit Blick auf den knappen 1:0-Sieg in der Vorrunde.
Hofstetten konterstark
Sehr gut entwickelt hat sich SC-Torjäger Jannik Schwörer, der 2017/18 beim SV Linx spielte aber damals noch nicht reif für die Oberliga war. „Wir wollten ihn verpflichten, aber er hat sich anders entschieden“, bedauert Leberer dessen Entscheidung gegen eine Rückkehr. Zugesagt haben in Linx für die neue Saison bereits 15 Spieler. Eine Rückkehr von Stürmer Maxime Foulon, der in der Rückrunde in Villingen keinen Stammplatz hat, ist aus finanziellen Gründen nicht realistisch.
Das Spiel in Hofstetten wird aus Sicht des Linxer Trainers zur Taktikfrage, denn mit Schwörer, Jonas Kinast und Marc Hengstler hat Hofstetten vorzügliche Konterspieler. Dagegen lahmt das Offensivspiel beim SVL-Team erheblich. Das könnte in Hofstetten behoben werden, denn Lukas Martin hat seine Sperre abgesessen, Marius Hauser konnte das volle Trainingsprogramm absolvieren und Nico Schumacher kommt im Angriff immer besser zurecht. Was noch fehlt, sind die richtigen Bälle für Marc Rubio.
Geduld forderte Leberer für Joshua Misic. Der technisch versierte Mittelfeldakteur fand gegen Bühlertal eine Halbzeit lang überhaupt nicht ins Spiel, aber solche Rückschläge gehören für den Linxer Coach zu einer Weiterentwicklung.