RFV Ottenheim ist glücklich mit der DM
Passend zum 60-jährigen Vereinsbestehen hat der Reit- und Fahrverein (RFV) Ottenheim mit der Ausrichtung der viertägigen Deutschen Gespannfahr-Meisterschaften für Einspänner-Pferde und Ponys sowie Para-Aktive ein glänzendes Wochenende präsentiert. Im Natursteinpark an der Rheinstraße traten rund 80 Gespanne in den Kategorien der schweren S-Klasse, aber auch abrundend der M-Klasse an. Wie gewohnt, fielen die Entscheidungen als kombinierte Wertung, bestehend aus den drei Teilprüfungen Dressur, Marathon (Geländeprüfung) und Kegelfahren.
Gänshirt im Brennpunkt
Das Interesse des Heimpublikums galt in der Einspänner-Pferde-Konkurrenz dem Lokalmatadoren Fabian Gänshirt. Der mehrfache Welt-, Landes- und Deutsche Meister startete mit „Freddie Mercury“, der nicht sein Stammpferd ist. Daher stufte Gänshirt seine Chancen realistisch ein: „Wir möchten dem Heimpublikum natürlich eine möglichst engagierte und gute Leistung bieten. Das Geläuf ist uns bekannt, aber die Anforderungen in technischer Hinsicht sind maximal hoch. Mit einem guten Mittelfeldplatz könnten wir gut leben.“
Im Feld der 15 Besten hatte es Gänshirt am ersten Tag nicht allzu leicht. In der Dressur konnte er sich nicht im oberen Drittel platzieren, was ihm auch im Kegelfahren am Sonntag nicht vergönnt war. Am zweiten Tag jedoch konnte der Ottenheimer, unterstützt durch Beifahrer Dominik Hamm, im Gelände einiges herausholen. Nach fulminanter Fahrt belegte Gänshirt hinter Ulrike Schmidt (Schleswig-Holstein) und Anne Unzeitig (Beilstein) einen hervorragenden dritten Rang. RFV-Vorsitzender Elmar Trunkenbolz hob anschaulich die Leistung Gänshirts heraus: „In der Mehrzahl starten hier absolute Vollprofis, die jeden Tag nichts anderes tun, als mit ihren Pferden zu arbeiten. Fabian trainierte mit Freddie Mercury nur an einem Tag der Woche. Dann eine so starke Leistung zu zeigen, ist umso bemerkenswerter.“ Am Ende wurde Gänshirt Zehnter, Deutsche Meisterin bei den Pferde-Einspännern wurde Anne Unzeitig, die sich hauchdünn vor Dieter Lauterbach (Kelkheim) platzierte. Mit Abstand folgte als Dritte Marie Tischer (Neu-Isenburg). Als weitere Deutsche Meister wurden bei den Einspännern Pony Niels Grundmann (Fredenbeck) und bei den Para-Fahrern Alexandra Röder (Rheinische Höhen) gefeiert. In der Pferde-Wertung der Klasse M konnte sich Dominik Hamm, der mit „Diva“ als Vierter einen starken Gelände-Tag absolvierte, als Gesamtsiebter platzieren.
Optimale Bedingungen
Viel Lob ernteten die Organisatoren für die über vier Tage unfallfrei und reibungslos abgelaufenen Titelkämpfe. „Das waren optimale Bedingungen, zudem Wettkämpfe, die den Anforderungen Deutscher Meisterschaften gerecht wurden“, sagte exemplarisch Claudia Lauterbach (Dillenburg). Die Gesamtvierte bei den Einspänner-Pferden war speziell mit ihrem Gelände-Auftritt nicht ganz zufrieden: „Ich bin mit einem jungen Pferd angetreten. Aber für den entscheidenden Patzer kann das Tier nichts, das muss ich auf meine Kappe nehmen.“
Strahlend zeigte sich dagegen RFV-Turnierleiter Philipp Faißt: „Wir haben uns nicht stressen lassen, die Turniertage fanden bei richtig guten Bedingungen statt. Unsere Helfer haben einen tollen Job gemacht, als Ausrichter sind wir sehr, sehr zufrieden.“