SC Lahr geht mit Rückenwind in die Aufstiegsspiele
Eine gute halbe Stunde lang durfte man beim SC Lahr am Sonntag von der Fußball-Oberliga träumen. Verbandsliga-Spitzenreiter FC Denzlingen lag gegen den SV Kuppenheim zurück, was für die Mannschaft von Trainer Domenico Bologna den Weg zur Meisterschaft geebnet hätte. Doch Denzlingen schaffte die Wende, und für den SC Lahr blieb der erstmalige Einzug in die Aufstiegsspiele als Trostpreis.
„Wir haben das erreicht, was wir selbst in der Hand hatten. Von daher sind wir hochzufrieden“, erklärte der sportliche Leiter Petro Müller, der natürlich über den Spielstand aus Denzlingen informiert war. „Als Denzlingen den Ausgleich gemacht hat, war mir klar, dass die sich das nicht mehr nehmen lassen“, so Müller.
Rückstand noch gedreht
Zwischenzeitlich geriet der SC Lahr gegen den SC Pfullendorf mit 1:2 in Rückstand, und es drohte der Sturz auf Platz drei. Konkurrent FC Teningen lag in Auggen zwar mit 0:1 zurück, „aber die haben auf den Ausgleich gedrückt, dann wäre es noch mal eng geworden“, weiß Müller. Am Ende verlor Teningen 0:3 – und was noch viel wichtiger ist: Der SC Lahr zeigte tolle Moral und besiegte Pfullendorf durch ein herrliches Tor von Konstantin Fries in der 87. Minute noch mit 3:2.
„Wir haben jetzt sieben Spiele in Folge gewonnen, von daher ist der zweite Platz absolut verdient“, findet Müller. Nach einer Schwächephase zu Beginn der Rückrunde – auch durch Verletzungsprobleme geschuldet – fand sein Team rechtzeitig wieder in die Spur. „Es war unser langfristiger Plan, den SCL an der Spitze der Verbandsliga zu etablieren. Da haben wir einen großen Schritt gemacht“, so der sportliche Leiter.
Ob sogar der Schritt in die Oberliga gelingt, wird sich in den Aufstiegsspielen zeigen. Bereits am Donnerstag (17 Uhr) steht das Hinspiel beim Nordbaden-Zweiten 1. FC Mühlhausen an, das Rückspiel steigt am Sonntag um 17 Uhr in Lahr. Der Sieger dieses Duells trifft anschließend noch auf Württemberg-Vizemeister Normannia Gmünd.
Gegner mit Top-Offensive
„Mühlhausen ist für uns ein eher unbekannter Gegner“, gibt Müller zu, „aber natürlich haben wir uns bereits Material besorgt und werden uns bestmöglich vorbereiten.“ Der westlich von Sinsheim im Kraichgau beheimatete FC hat die Verbandsliga Baden mit 73 Punkten als Zweiter hinter dem VfR Mannheim abgeschlossen. Beeindruckend erscheinen die 97 erzielten Tore. „Wir haben aber auch über 80 Treffer erzielt und vor allem deutlich weniger kassiert“, gibt Müller zu bedenken.
Ein besonderes Augenmerk werden die Lahrer auf Mühlhausens Torjäger Thorben Stadler (31 Treffer) richten müssen, der unter anderem 13 Zweitliga-Spiele für den Karlsruher SC bestritt und nach der Saison zum FV Fortuna Heddesheim wechselt. „Wir werden aber in erster Linie auf uns schauen und unsere Stärken in die Waagschale werfen“, kündigt Müller an.
Der dichtgedrängte Terminplan könnte sich vor allem beim Rückspiel bemerkbar machen, zumal Mühlhausen am Wochenende spielfrei hatte. „Da haben sie einen Vorteil. Andererseits sind wir im Rhythmus“, sagt Müller. Zudem scheinen die Lahrer auch für den Gegner eine große Unbekannte zu sein. „Wir hatten Lahr gar nicht auf dem Schirm“, erklärte Mühlhausens sportlicher Leiter Sachar Theres der Rhein-Neckar-Zeitung.