Anlass der Aktion des Badischen Behinderten- und Rehabilitationssportverbandes (BBS) ist es, Kindern und Jugendlichen die vielfältigen Sportmöglichkeiten durch einen kleinen Einblick näherzubringen, die von Menschen mit Behinderungen betrieben werden. In einem natürlichen, ungezwungenen Miteinander lernten die 42 Kinder der Otto-Hahn-Realschule Distanzen und Hemmungen gegenüber den behinderten Sportlern abzubauen und Vorurteile zu revidieren. In drei Sportarten konnten sich die Kinder in die Situation von blinden Sportlern versetzen und ihre eigenen Sinne für kurze Zeit zu sensibilisieren.

Kugeln im Innern des Balles
Astrid Weidner (Bruchsal), die im Torball zur Weltspitze gehört, erklärte den Schülern den Blindenballsport. Spezielle Verdunklungsbrillen simulierten das Blindsein. Nur mit Tast- und Gehörsinn spielten die Kinder Blindenballsport. Im Innern des Balls waren Kugeln, die Geräusche machten, sodass man hören konnte, wo sich der Ball befand. 

Auf den Ton achten
Paralympics-Teilnehmerin Vivian Hösch (Freiburg) vertrat die Sportart Biathlon, und Bernhard Kurz war für das Outdoor-Training zuständig, um den Kindern das Sehen mit Händen und Ohren näherzubringen. Während ein Teil der Kinder die Umgebung der Mauerfeldhalle mit Händen und Ohren erkundeten, zeigte Vivian Hösch der dritten Gruppe von Mädchen und Jungen das Schießen beim Biathlon. Mit einem guten Gehör trifft jeder Schuss ins Ziel, erklärte die blinde Sportlerin: »Ihr müsst auf den Ton achten. Wenn dieser immer höher wird, dann hat der Laser die Zielscheibe erfasst, und ihr könnt dann einen Treffer landen beim Schuss.« 

Nach Beendigung der Stunden konnten die Kinder aus zwei sechsten Schulklassen Fragen stellen, die geduldig von Vivian Hösch und Astrid Weidner beantwortet wurden. Auch die Frage, warum sich bei beiden Sportlern die Augen so unkontrolliert bewegen, wurde von Vivian Hösch beantwortet: »Es liegt daran, dass wir die Augen nicht fokussieren können.«