Schweizer Schoki als Energieschub für Jungfrau-Marathonis
Am Samstag wurde in Interlaken der 28. Jungfrau-Marathon durchgeführt. Nach einem Jahr coronabedingter Pause mussten die Veranstalter einige Änderungen vornehmen, um die Austragung sicherstellen zu können. Der Start erfolgte am ehemaligen Militärflughafen in Interlaken und nicht mitten im Zentrum, das Ziel war erstmalig nicht auf der Kleinen Scheidegg sondern am Eiger-Gletscher an der Bergstation des Eiger Express auf 2320 Metern Meereshöhe. Es erfolgte auch kein Massenstart, sondern die Marathonis wurden in acht Startblöcken mit halbstündigem Abstand auf die Strecke geschickt. Erst kurz vor Wilderswil war der gewohnte Kurs Richtung Zweilütschinen und Lauterbrunnen erreicht. Rund fünf Kilometer nach der Halbmarathon-Marke wartete die berühmt berüchtigte Wengener Wand auf die Teilnehmer.
Insgesamt 3200 Starter
Auch in diesem Jahr war die LG Brandenkopf in Interlaken am Start. Pirmin Kienzle, der zum ersten Mal die 42,195 km-Distanz in Angriff nahm, wollte einfach mal die Strecke des „Schönsten Marathons der Welt“, wie er von der New York Times betitelt wurde, kennenlernen. Stefan Kienzle wurde davon inspiriert und konnte kurzfristig einen Startplatz von einem anderen Läufer übernehmen, der krankheitsbedingt nicht starten konnte. Mit dabei waren auch Rosi Knäble und Bernd Ehrhardt, die sich nach über 40 gemeinsamen Marathon- und Ultraläufen noch einmal den Jungfrau Marathon gönnen wollten.
Insgesamt waren rund 3200 Läufer aus 36 Nationen am Start, etwa 300 davon erreichten das Ziel nicht und mussten vorher aufgeben. Grund dafür war unter anderem die geänderte Streckenführung mit dem happigen vier Kilometer langen Schlussanstieg Richtung Gletscher. Müde und glücklich erreichten jedoch alle vier Starter der LG Brandenkopf das Ziel und konnten die Siegermedaille im Empfang nehmen.
Starkes Abschneiden
Der 28-jährige Pirmin Kienzle erreichte in der Altersklasse M20 Rang 76 unter 393 AK-Finishern, er benötigte 4:30:41 Stunden. Es folgte Stefan Kienzle (34) mit 5:17:37 Stunden, was in der gleichen Altersklasse Rang 213 bedeutete. Nur knapp verfehlte Rosi Knäble die Bronzemedaille. Mit 5:45:41 wurde sie Vierte in der W65. In der Klasse M65 konnten 65 Männer finishen, Bernd Ehrhardt belegte nach 5:57:36 Stunden Platz 25.
Nach kurzer Erholung im Zielbereich war das Urteil der vier LG-Läufer einhellig. „Die Organisation war wiederum hervorragend, beeindruckend natürlich auch die tolle Aussicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau“, äußerten sich Pirmin und Stefan Kienzle.
Anfeuerungsrufe der Zuschauer
„Die Zuschauer an der Strecke dieses Laufs sind mit ihren Anfeuerungsrufen schon aufbauend, vor allem beim Passieren der Orte Lauterbrunnen und Wengen“, so Bernd Ehrhardt, der noch eine Woche vorher bei den Berglauf-Weltmeisterschaften für Senioren im Stubaital am Start war. Auch Rosi Knäble war begeistert: „Es sind auch Kleinigkeiten, die den Jungfrau-Marathon ausmachen. Der Dudelsackpfeifer, die freundlichen Schweizerinnen, die am Ende der Moräne jedem Läufer ein Stückchen Schokolade anbieten, oder auch das berühmte Linzertörtli, welches in jedem Jahr zu der Zielverpflegung gehört. Es war einfach wieder genial. Die zahlreichen Trainingseinheiten in den vergangenen Monaten haben sich bezahlt gemacht.“