Sören Hetzel läuft Marathon-Bestzeit im »Big Apple«
Nicht zum ersten Mal prägte am Sonntag New York City die Teamgeschichte der Roadrunners Südbaden. Sören Hetzel aus Zunsweier konnte sich im Central Park dank einer couragierten Leistung beim größten Marathon weltweit über eine deutliche Bestzeit freuen.
Nach seinen Starts in Berlin, Tokio und London nahm Sören Hetzel – wie schon Teamkollege Jonas Müller im Jahr 2015 – den New-York-Marathon als vierten der sechs Läufe der World Marathon Major Series in Angriff. Nach der verpassten Bestzeit beim London-Marathon im Frühjahr plante Hetzel voller Tatendrang und Motivation den nächsten Angriff auf seine im Oktober 2017 beim Frankfurt-Marathon aufgestellte Bestzeit (3:07:14 Stunden). Beim größten Marathon der Welt, wo seit fast fünf Jahrzehnten Tausende Menschen unter dem Jubel riesiger Zuschauermassen durch die Straßen laufen, wurden in den letzten Jahren meist über 50 000 Finisher gezählt.
Start in Staten Island
Bei Temperaturen knapp über dem Nullpunkt stieg Sören Hetzel vergangene Woche Sonntag in den Bus Richtung Staten Island, wo das Rennen an der Verrazano Narrows Bridge starten sollte. Gemeinsam mit den ostafrikanischen Top-Favoriten auf den Sieg begann der 32-Jährige sein Rennen forsch. Die erste Meile die Brücke hinauf lief er dabei gar eine Sekunde schneller, als es Jonas Müller 2015 getan hatte. Auch auf den kommenden Kilometern durch Brooklyn und Queens hielt er an seiner ausgesprochen offensiven Taktik fest. Noch vor Ablauf der ersten 90 Rennminuten erreichte er die Halbmarathon-Marke. Nach 25 Kilometern folgte die Queensboro Bridge, die die Läufer von Queens nach Manhattan führte.
Kräfte gut eingeteilt
Mit ohrenbetäubendem Lärm wurden die Läufer auf der anderen Seite des East River empfangen. Rund fünf Kilometer lang ging es in der Folge die First Avenue in Richtung der Bronx hinauf. Mit dem Wissen über den restlichen Streckenverlauf im Hinterkopf nahm Hetzel ein wenig Tempo raus. Diese Entscheidung zahlte sich aus. Auf den letzten drei Meilen quälten sich zahlreiche Läufer durch die Wellen des Central Park. Während nicht wenige ihre angestrebte Zielzeit im wahrsten Sinne des Wortes davonlaufen sahen, konnte Hetzel auch auf diesen besonders herausfordernden letzten Kilometern das Tempo hochhalten. Unter den Anfeuerungsrufen der Zuschauer erreichte er schließlich nach 3:02:46 Stunden das Ziel. Die Zuschauer jubelten, Sören Hetzel jubelte, und zu Hause, auf der anderen Seite des Großen Teichs, jubelten die weiteren Roadrunners Südbaden, die das Rennen verfolgt hatten, gleich mit. Seine bisherige Bestzeit unterbot Hetzel um fast viereinhalb Minuten.