Überragende spielerische Akzente wurden in der Tat nur selten gesetzt. Auch in höheren Klassen aktive Gastmannschaften ließen nur ab und an ihre spielerische Klasse aufblitzen. Ansonsten zeichnet sich schon seit mehreren Jahren der Trend ab, dass das Turnier längst mehr dem Spaßfaktor frönt. Allerdings bieten sich immer wieder Ausnahmen, bei denen der Sport die allerhöchste Priorität genießt. In diesem Jahr waren das die Herren und Damen von Holstein Hockey. Sicher, optisch stachen die beiden Teams in ihren knallpinken Trikots bereits heraus. Und auf dem Platz wurde Ernst gemacht. Die Nordlichter waren jeweils erstmals am Start in Südbaden, hinterließen dabei jedoch eine angenehme, sportlich faire Signatur. Auf sie dürften sich die Organisatoren durchaus auch 2018 wieder freuen. Gleiches gilt ebenfalls für alteingesessene Gäste wie die »Schnitzelgasse« der TGS Vorwärts Frankfurt oder die international besetzte Reisemannschaft des »Angels HC«.

Die Entscheidungen am Sonntag sahen im Kleinfeldwettbewerb den »HC Taubenschlag« vorne, Zweiter wurde »Hansa Domnapf«. Im Damen-Wettbewerb setzten sich zunächst im »kleinen hessischen Finale« TEC Attack (Darmstadt) mit 3:2 gegen die kreative »Sauf- und Spaßgesellschaft« (Bensheim) durch. Das Endspiel bestritten überraschend Gastgeber HC Lahr und Holstein Hockey. Nach regulären 20 Minuten blieb es torlos, im Siebenmeterschießen konnten sich die Gäste mit 3:1 siegreich behaupten. 

In der Herren-Konkurrenz konnte sich der »Angels HC« im Halbfinale nach einem 1:1 während der regulären Spielzeit gegen den HC Lahr mit 5:3 im Siebenmeterschießen durchsetzen. Auch das zweite Halbfinale endete mit 7:6 nach Siebenmeterschießen. Hier gewann Holstein Hockey gegen die »Schnitzelgasse«. Im »kleinen Finale« bezwang die »Schnitzelgasse« den HC Lahr mit 1:0, dasselbe Resultat wies im Endspiel der »Angels HC« gegen Holstein Hockey auf. 
Von Lahrer Seite stimmte das Auftreten. Die Damen, aktuell nicht im Feld-Spielbetrieb aktiv, hatten sichtlich Freude am Zusammenspiel und lieferten ein starkes Turnier ab. Die Herren feierten in der ersten Verbandsliga jüngst eine Erfolgsserie und setzten sich ins gesicherte Mittelfeld ab. »Es tat ganz gut, beim Turnier ohne den allerletzten Druck aufspielen, den Kopf mal abschalten zu können«, hielt HC-Spieler Carsten Schultheiß fest. Spielerisch habe nicht alles hundertprozentig geklappt, aber immerhin konnte das Spiel um Platz drei so nochmals gegen Frankfurt ausgetragen werden. »Mit den Frankfurtern verbindet uns eine lange Freundschaft, sie sind eine angenehm faire, tolle Truppe. Wer dann dabei gewinnt, ist fast Nebensache«, so Schultheiß.