Serie: Familienbande
Dossier: 

Sportaffinität über drei Generationen

Heiko Rudolf
Lesezeit 7 Minuten
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24. Juni 2015

Sportaffinität über drei Generationen: die Muckles. ©Ulrich Marx

Ob Fußball, Handball, Leichtathletik, Boxen oder Volleyball – ganz egal: Das Sportgen steckt in der Familie. In der neuen Serie »Familienbande« – immer mittwochs – stellt die Sportredaktion der Mittelbadischen Presse Väter, Mütter, Söhne, Töchter, Brüder und/oder Schwestern aus der Ortenau vor, die sich im sportlichen Wettkampf messen – oder gemeinsam den Erfolg suchen.

Braun gebrannt in kurzer Hose bzw. Bikini sitzen Heinz, Martina, Sven und Christine Muckle auf der Terrasse des »Drei-Generationen-Hauses« direkt unterhalb des Ortenberger Schlosses. Während Vater Heinz an der Intensivierung seiner Bräune vom gemeinsamen Kroatien-Urlaub arbeitet und Mutter Martina die Wäsche aufhängt, spielen Sohn Sven und Schwiegertochter Christine mit ihren Zwillingen Lars und Moritz, die mit einem Eis in der Hand den hochsommerlichen Temperaturen trotzen.

Diese ruhige und äußerst entspannte Situation täuscht über den normalen, deutlich lebhafteren Alltag abseits der Urlaubszeit hinweg, denn in der Regel bestimmt der Sport neben Familie und Beruf den Alltag im Hause Muckle. »Stets ist ein Ball dabei, das war sogar im Urlaub so«, lacht Heinz Muckle, 57-jähriger Ausbilder im Jugenddorf Offenburg. Gemeinsam mit seiner Frau Martina (53) und der jüngsten von drei Töchtern, Ines (19), bewohnt er das Elternhaus seiner Gattin in Ortenberg. In der oberen Etage wohnt Sohn Sven (27), Bundesliga-Faustballer beim FBC Offenburg mit – seit dem 12. Juni – Ehefrau Christine (32) und den beiden knapp dreijährigen Jungs. »Ohne die Nähe zu den Schwiegereltern würde es nicht gehen«, ist Christine Muckle (gebürtige Ramsteiner) dankbar, ihren Beruf als Gesundheits- und Kinderpflegerin im Klinikum Offenburg, ihre Spielertrainertätigkeit in der Frauen-Volleyballmannschaft des TV Ortenberg und ihre Familie trotz regelmäßiger Wochenenddienste unter einen Hut bringen zu können.

Fast ganzjährig unterwegs

Denn zu den beiden Trainingsabenden und acht Spieltagen der Hausacherin mit ihrer Mannschaft, kommen die Trainings und Spiele von Sven mit den Offenburger Faustballern. »Auf das Freitagstraining verzichte ich, damit Christine ins Training kann. Aber durch die Feld- und Hallenrunde bin ich an den Wochenenden fast ganzjährig immer wieder unterwegs«, schildert Schlagmann Sven Muckle, der als Industriemeister bei Meiko arbeitet. Zum Glück sind da noch Papa Heinz, Mama Martina und bei Bedarf auch die drei Schwestern Ines, Jasmin und Sarah. Doch ganz ohne Sport geht es – mit Ausnahme von Heinz – auch bei ihnen nicht. Die drei Schwestern spielen allesamt in der Mannschaft von Christine Volleyball, Ines und Jasmin zudem Faustball beim FBC. Mutter Martina gibt als Abteilungsleiterin für Turnen und Gesundheitssport etliche Kurse im Kinder- und Erwachsenenbereich beim 1903 gegründeten und rund 1300 Mitglieder zählenden TV Ortenberg. »Ich bin schon immer Ski gefahren und habe als Kind Leistungsturnen betrieben. Nach der Geburt der vier Kinder bin ich dann als Übungsleiterin eingestiegen und habe nach wie vor Spaß dabei«, versucht die gelernte Hotel- und Gaststättengehilfin, die mittlerweile als Beraterin und Verkäuferin in der Ortenberger Baumschule Kiefer arbeitet, keine Einheit ausfallen lassen zu müssen. 

Diese Leidenschaft für den Sport hat offenbar auch Sohn Sven geprägt. Über das fast schon obligatorische Mutter-Kind-Turnen kam der Sprössling zum Fußball. »Ich habe immer gegen die Hauswand gekickt bis der Putz abgebröckelt ist. Da haben mich meine Eltern ins Bambini-Training geschickt«, gesteht der knapp zwei Meter große Blondschopf, der vor seiner Faustball-Karriere im Jugendalter erstmals ins Volleyball hineingeschnuppert hat. Als Muckle bereits mehrere Jahre in der Faustball-Bundesliga aktiv war, unternahm er 2011 erneut einen einjährigen Ausflug zum Volleyball. »Ich habe mit der Mixed-Mannschaft des TV Ortenberg, bei der ich Christine kennengelernt habe, ein Turnier in Hausach gespielt. Dort wurde Patrick Foit vom VC Offenburg auf mich aufmerksam und hat mich gefragt, ob ich nicht bei ihnen spielen wolle«, erinnert sich Sven Muckle. Bestärkt von Freundin Christine (»Auf Zuspruch von mir hat er es dann gemacht«) stand Sven kurz darauf im Regionalliga-Kader des VCO. Doch nachdem sich die Mannschaft aufgelöst hatte, kehrte Sven wieder zum Faustball zurück und feierte mit dem FBC weitere Erfolge in Form von DM-Teilnahmen und der Qualifikation für den europäischen IFA-Pokal. Ein großes sportliches Ziel hat Sven aber noch vor Augen: »Ich würde gerne einmal ein Länderspiel bestreiten. Das ist mein größter Ansporn!«

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»In Hausach spielt jeder Volleyball.«

Den Sport in die Wiege gelegt bekommen hat Christine nicht, bei ihr sorgten die Freundinnen dafür, dass sie den Weg zu ihrem Heimatverein TV Hausach fand. »In Hausach spielt jeder Volleyball, so hat es mit 12 oder 13 auch mich erwischt«, schmunzelt »Chrisi«, die nach ihrer Ausbildung in Waiblingen 2006 eine Stelle in Offenburg bekam. »Nach dem Umzug nach Ortenberg habe ich eine Volleyball-Mannschaft gesucht und beim TVO gefunden.« Auch privat ein wichtiger Schritt, denn Teil dieser Mixed-Truppe war damals auch Sven, mit dem sie 2007 zusammenkam. Doch Christine wollte es noch mal wissen und sich in einer reinen Frauenmannschaft versuchen. Von 2008 bis 2012 spielte die lizenzierte C-Trainerin neben ihrer Trainertätigkeit beim TV Ortenberg für den VC Offenburg II in der Verbandsliga. »Tanja Scheuer hat mich einmal gefragt, ob ich nicht zu ihrem Zweitliga-Kader stoßen will, doch beruflich war das für mich nicht drin«, so Christine, die sich nach der Geburt von Moritz und Lars im August 2012 wieder ausschließlich auf den Trainerposten beim TV Ortenberg zurückzog. Dort hat die 1,75 Meter große Linkshänderin junge Spielerinnen herangeführt und mit ihrer Mannschaft 2014 den Aufstieg in die Bezirksliga geschafft.

Um bei diesem Pensum noch genug Zeit für die Familie zu haben, bedarf es neben der Unterstützung durch die Eltern bzw. Schwiegereltern auch eines perfekten Zeitmanagements. »Der Sport ist uns beiden sehr wichtig, auch als Ausgleich. Aber wir haben beide die gleiche Einstellung dazu und versuchen dem Partner den Rücken frei zu halten, so gut es eben geht«, erklärt Christine, die dann aber von Schwiegermutter Martina noch ein Sonderlob ausgesprochen bekommt: »Chrisi hat großes Verständnis für Svens sportlichen Aufwand, steckt selbst viel zurück und ist ein echter Glücksgriff.«

Die beiden Jungs sind das größte Glück

Das größte Glück im Leben von Christine und Sven Muckle sind jedoch ihre beiden Jungs. »Sven hat sich immer Zwillinge gewünscht«, strahlt Christine, während Lars und Moritz im Hintergrund auf dem Tisch tanzen und ihre Aktivität bereits mit knapp drei Jahren unter Beweis stellen. Selbstverständlich sind auch die beiden Jüngsten des Muckle-Clans bereits im TV Ortenberg, und zwar  – wenn wundert’s – im Bubenturnen für die Drei- und Vierjährigen bei ihrer Tante Ines. Welche sportliche Richtung die beiden einmal einschlagen werden, steht noch in den Sternen. Fakt ist jedoch: Moritz und Lars sind für ihr Alter, was die Körpergröße anbelangt, etwas über dem Durchschnitt. Papa Sven ist sicher: »Die werden beide richtig groß, eigentlich wie gemacht fürs Volleyball.« Die Grundlagen sind zumindest bei Lars vorhanden, die technischen Fertigkeiten am Ball bereits sehr gut ausgeprägt. »Lars ist ein Balltalent. Ob fangen, werfen, oder rennen – er saugt von uns beiden alles aus dem Volleyball und Faustball auf«, ist Sven Muckle stolz wie Oskar.

Moritz ist unterdessen der körperlich Stärkere der beiden, die Affinität zu Bällen ist bei ihm – im Gegensatz zu seinem Bruder – zumindest bislang noch nicht dermaßen ausgeprägt. »Von der Kraft her hat Lars gegen Moritz keine Chance«, erklärt Sven und verweist darauf, dass Moritz bereits bei der Geburt 320 Gramm mehr auf die Waage gebracht hat. »Er ist eher der ›Belesene‹ der beiden und kann sich auch mal selbst eine Stunde lang mit einem Buch zurückziehen.«
Oma Martina ist sich jedenfalls sicher: »Völlig unsportlich kann er bei diesem Umfeld eigentlich nicht werden.«

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