SV Linx verliert zwei Leistungsträger
Fußball-Oberligist SV Linx muss ab der kommenden Saison auf zwei Leistungsträger verzichten. Torwart Norman Riedinger und Mittelfeldspieler Alexander Merkel verlassen die Rheinauer nach vier Jahren und schließen sich ihrem Heimatverein SpVgg Ottenau an.
„Letzte Woche haben Norman Riedinger und Alexander Merkel die Vereinsführung informiert, dass sie ab der nächsten Saison 2020/2021 dem SV Linx nicht mehr zur Verfügung stehen“, teilte der Fußball-Oberligist am Mittwochvormittag in einer Presseerklärung mit. „Wir bedanken uns ausdrücklich bei zwei Spielern, die gleichermaßen auf und auch neben dem Platz beliebt sind, für die vergangenen Jahre, in denen sie maßgeblich zum Erfolg des SVL beigetragen haben“ so Pressesprecher Sven Bilz.
Die Hauptgründe für die Entscheidung liegen bei beiden Spielern im privaten Bereich. „Ich bin im November zum ersten Mal Vater geworden“, erklärt Merkel. „Da ich direkt von der Arbeit zum Training nach Linx fahre, sehe ich meinen Sohnemann dreimal pro Woche erst um 22 Uhr.“ Bei Riedinger hört sich das ähnlich an: „Ich heirate dieses Jahr – und meine Freundin hat das jetzt lange genug mitgemacht.“ Zudem sei die Familienplanung in naher Zukunft „natürlich auch ein Thema“.
Merkel und Riedinger wohnen im Gaggenauer Ortsteil Ottenau und müssen nach Linx und zurück jedes Mal 110 Kilometer zurücklegen. „In Ottenau fahre ich drei Minuten mit dem Fahrrad zum Training. Das macht schon einen großen Unterschied“, sagt Riedinger.
Privat gut befreundet
Der 30-jährige Merkel und der 32-jährige Riedinger begleiten sich schon seit über zehn Jahren in der fußballerischen Laufbahn. Nach fünf gemeinsamen Jahren beim SV Spielberg wechselte Merkel 2014 zum SV Kuppenheim. Riedinger blieb in Spielberg und kam dreimal in der Regionalliga zum Einsatz. 2016 entschieden sich beide dann für das Angebot das SV Linx. „Wir sind auch privat gute Kumpels und unternehmen viel zusammen“, sagt Merkel und Riedinger unterstreicht: „Es war schon wichtig, den Weg nach Linx immer gemeinsam zurücklegen zu können. Alleine wäre es auf Dauer mühsam geworden.“
Bevor ihre Zeit beim SVL zu Ende geht, wollen beide mit ihren Teamkollegen noch den Klassenerhalt in der Oberliga feiern. Die vier Jahre bei den Rheinauern werden sie aber so oder so in bester Erinnerung behalten. „Alleine das Jahr mit Aufstieg, Pokalsieg und dem DFB-Pokalspiel gegen Nürnberg wird unvergessen bleiben“, sagt Merkel. Und Riedinger zeigte sich vor allem von der familiären Atmosphäre in Linx beeindruckt. „Ich hatte am Anfang ein etwas anderes Bild vom Verein. Aber das hat sich deutlich gewendet.“
Spielender Co-Trainer
Ganz ohne sportliche Ambitionen treten sie aber auch bei ihrem Heimatverein SpVgg Ottenau nicht an. Der aktuelle Tabellensechste der Bezirksliga Baden-Baden möchte spätestens im Jahr des 100-jährigen Jubiläums 2022 wieder in der Landesliga spielen. „Ottenau hat eine junge Mannschaft, die mit zwei, drei weiteren Neuzugängen sicher mittelfristig eine gute Rolle spielen wird“, glaubt Merkel, der als spielender Co-Trainer seine Erfahrung einbringen soll.