Fußball

SV Niederschopfheim setzt auf seine Jugend

Michaela Quarti
Lesezeit 4 Minuten
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25. März 2017
Stefan Kalischnigg war maßgeblich an der Vereinsphilosphie des SVN beteiligt.

Stefan Kalischnigg war maßgeblich an der Vereinsphilosphie des SVN beteiligt. ©Ulrich Marx

Ein Verein ist heute kein Selbstläufer mehr. Er muss gehegt und gepflegt werden, vor allem muss er fit für die Zukunft sein. Beim SV Niederschopfheim hat man die Ziele nun zu Papier gebracht. 

Mit 34 Jahren hat Stefan Kalischnigg seine Karriere noch nicht hinter sich. Bisweilen denkt aber auch der Spielertrainer des SV Niederschopfheim mit Wehmut zurück. »Für mich und Spieler meiner Generation war es selbstverständlich, dass wir alle Jugendmannschaften mitgenommen haben. Heute bricht das in der B-Jugend ab.«

Verändertes Freizeitverhalten und nicht zuletzt die schulischen Anforderungen sorgen dafür, dass immer weniger Jugendliche im Aktivenalter noch bei der Stange sind. »Wenn du von über 40 am Ende noch zehn hast, kannst du dir auf die Schulter klopfen«, sagt Johannes Münchenbach, Vorstand Organisation beim SVN.

156 Jugendspieler
Dabei sind sie im Grunde beim SV Niederschopfheim aber noch gut dran. 156 Ju-gendspieler haben sie, dazu 20 junge Fußballerinnen, die das Vereinsleben ohne Zweifel bereichern. Ab der D-Jugend hat man eine Spielgemeinschaft mit dem SV Oberschopfheim und dem SV Diersburg. Alleine in beiden A-Jugendmannschaften stehen 40 Mann im Kader. Doch klar ist auch: Man muss die Jugend mit diversen Aktivitäten bei Laune halten und vor allem in die Trainerausbildung investieren. »Wenn wir qualifizierte Trainer haben, bleiben uns auch die Spieler erhalten. Das ist die Herausforderung für die Zukunft«, so Ralf Geiler, Vorstand Finanzen im SVN.

Beim SV Niederschopfheim hat man die Ansprüche nun aufs Papier gebracht. »Wir haben einen Leitfaden entwickelt, an dem sich unsere Trainer orientieren können«, sagt Ralf Geiler. Auf 18 DIN-A4-Seiten wird die Vereinsphilosophie des SV Niederschopfheim beschrieben. Da geht es um soziale Komponenten (u.a. Identifikation, Vorbildfunktion, Kritik- und Teamfähigkeit, kein überzogener Ehrgeiz), aber auch um eine vereinseinheitliche Spielauffassung – selbst das Vereinslied des 1926 gegründeten Traditionsvereins ist darin zu finden. 

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Der Anstoß dazu kam von Stefan Kalischnigg. Der gebürtige Schutterwälder, beim Offenburger FV und beim SC Freiburg fußballerisch groß geworden, ist seit 2012 beim SV Niederschopfheim, den er inzwischen als »meinen Heimatverein« bezeichnet. »Ein gigantischer Glücksfall«, nennt Geiler das Engagement des langjährigen Oberligaspielers. »Stefan hat den Verein als Ganzes im Blick. Er hat Visionen.«

»Unser Ziel ist es, so viele Spieler wie möglich für die erste Mannschaft zu akquirieren«, sagt Kalischnigg und sieht den Verein auf einem guten Weg. Mit Luca Marschner und Maurice Götz haben zwei aus der eigenen Jugend den Sprung geschafft, im Moment hat Kalischnigg schon wieder drei, vier A-Jugendliche im Blick, »die Landesliga spielen können«. Dass es in dieser Spielklasse für den SVN momentan nicht so gut läuft, hat für Kalischnigg andere Gründe. »Das Talent zur Landesliga haben sie alle.«

Betreuung und Ausbildung hat Jugendlichen hat Priorität
Die Priorität des SVN, das ist in der Vereinsphilosophie festgeschrieben, liegt auf der Betreuung und Ausbildung seiner Jugendmannschaften. »Die Leute sollen sehen, dass ihre Kinder bei uns in guten Händen sind«, so Geiler. Aber über Quantität will man auch an die Qualität kommen. »Neben den großen Stadtvereinen wollen wir der größte Ausbildungsverein der Region werden«, nennt Stefan Kalischnigg ein hehres Ziel, wobei man keinem Talent den Weg nach oben verbauen will. Geiler: »Wer herausragt, darf nach wie vor zum OFV gehen. Wir wollen aber so gut werden, dass dies immer weniger tun.«

Dazu sollen die Trainer ihr Scherflein beitragen. »Es geht darum, eng vernetzt zu sein – von den Bambins an«, erklärt Julian Huber, einer von vier Trainern der A-Jugend. Der ehemalige Aktive ist ein Beispiel für den »neuen« SVN: Von der C- bis zur A-Jugend werden die Mannschaften von ehemaligen Landesligaspielern betreut, die im permanenten Austausch stehen. »Wir wollen den Übergang von der Jugend zu den Senioren so leicht wie möglich machen«, ergänzt Geiler.

Denn die erste Mannschaft, daran lässt der Vorsitzende keinen Zweifel, ist das Aushängeschild des Vereins. Doch trotz des Abstiegskampfes in der Landesliga herrsche im Vereine Ruhe, so Geiler, »weil alles andere läuft«. Nicht zuletzt dank der Vereinsphilosophie, die einen weiteren Leitsatz hat: »Das einzelne Mitglied steht vor den sportlichen Zielen.«

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