TC BW Oberweier verkauft sich gut

Ryan Peniston gewann sein Einzel gegen Pol Toledo Bague. ©Peter Heck
Der Saison-Auftakt in der 2. Tennis-Bundesliga ist für die Zweitliga-Herren des TC BW Oberweier sieglos verlaufen. Doch das knappe 4:5 gegen den TC WB Würzburg, bei dem vier von fünf Match-Tiebreaks gewonnen wurden, ließ viele positive Ansätze erkennen.
Die seit Jahren gepflegte Rolle des »symbadischen«, aber ambitionierten Außenseiters, der den favorisierten Teams der 2. Bundesliga ein Bein stellt, wollen die Herren des TC BW Oberweier zu gerne ein weiteres Jahr erfüllen. Gegen den TC WB Würzburg lag am Sonntag der erste Heimsieg im Bereich des Möglichen, am Ende sollte es beim 4:5 nicht ganz reichen.
300 Besucher
Rund 300 Besucher an der Palmengasse erlebten eine Heimmannschaft, die nach den Einzeln mit 2:4 in Rückstand lag. Ryan Peniston (Großbritannien) und der unverwüstliche Routinier Andrej Kracman (Slowenien) gewannen ihre Begegnungen in kraftraubenden Duellen jeweils im Match-Tiebreak. Adrian Obert verlor gegen den Italiener Marco Bortolotti lediglich dem Ergebnis nach glatt in zwei Durchgängen. Beim Tiebreak im ersten Satz (9:11) hatte der Oberweierer eigene Satzbälle, die er nicht verwerten konnte. Das war der Knackpunkt, danach fand Marco Bortolotti besser ins Spiel.
Paul Wörner im Pech
Paul Wörner lieferte sich mit dem Franzosen Tom Jomby ein völlig unterschiedliches Duell in den beiden ersten Durchgängen. Zunächst beherrschte Jomby das Geschehen deutlich, ließ Wörner laufen und brachte gegen seinen zu ungeduldig wirkenden Kontrahenten immer wieder klare Schläge ins Ziel. Anders die Verteilung in Satz zwei. Nun diktierte Wörner, brachte das Publikum mit seinem Repertoire manches Mal zum Staunen und schaffte den Satz-Ausgleich. Auch der Match-Tiebreak verlief ausgeglichen, wobei Tom Jomby in einigen Situationen Glück und Geschick bewies, um am Ende mit 10:7 siegreich zu bleiben. »Aus diesen Partien hat uns ein Sieg gefehlt, der im Bereich des Möglichen lag«, bedauerte Oberweiers Philipp Bauer.
Gute Stimmung
In den Doppeln holten die Gastgeber dann etwas auf, auch wenn die glatte Niederlage des dritten Doppels die Frage nach dem Tagessieg nicht mehr stellte. Dafür konnten Omar Salman/Kracman und Wörner/Obert jeweils zwei begeisternde Spiele, die die bekannte Stimmung an der Palmengasse ansatzweise schon wieder aufkommen ließen, aus dem Feuer holen.
Vier deutsche Akteure
Alles in allem war es eine ebenso knappe wie nicht unvermeidliche Niederlage der Gastgeber, die allerdings auch vier von fünf Match-Tiebreaks für sich entscheiden konnten. »Das zeigt, dass wir viele Punkte erzielen konnten, die nicht einfach zu verdienen waren. Und es zeigt ebenso, dass wir von Beginn an wieder zu den konkurrenzfähigen Mannschaften zählen«, verdeutlichte Philipp Bauer. Sein Gesamtfazit: »Die Niederlage war nicht ganz unverdient, gleichzeitig haben wir aber auch gegen keine schwache Mannschaft verloren.« Während Oberweier vier deutsche Akteure einsetzte, speiste sich Würzburgs Kader ausschließlich aus ausländischen Akteuren.
TC BW Oberweier – TC Würzburg 4:5
Salman – Durasovic 1:6, 1:6; Wörner – Jomby 2:6, 6:2, 7:10; Peniston – Bague 5:7, 6:4, 10:6; Obert – Bortolotti 6:7, 4:6; Bross – Hansson 4:6, 0:6; Kracman – Bergevi 3:6, 7:5, 10:6; Salman/Kracman – Durasovic/Jomby 6:7, 6:3, 10:5; Wörner/Obert – Bague/Bortolotti 6:3, 1:6, 10:6; Peniston/Bauer – Hansson/Bergevi 4:6, 2:6.