Nachruf

Trauer um Manfred Prause

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09. September 2021
Manfred Prause im Februar 2019 bei seinem letzten Besuch in der Redaktion unserer Zeitung.

Manfred Prause im Februar 2019 bei seinem letzten Besuch in der Redaktion unserer Zeitung. ©Ulrich Marx

Der weltweit angesehene ehemalige Handball-Schiedsrichter und Funktionär ist im Alter von 81 Jahren verstorben. Der Offenburger hat das Schiri-Wesen entscheidend geprägt.

Ende 2017 hat Manfred Prause sein letztes Amt, den Vorsitz der Regel- und Schiedsrichter-Kommission des Internationalen Handball-Verbandes (IHF), an den Spanier Ramon Gallego übergeben. „Jetzt kann ich die Schönheit des Spiels genießen“, sagte er danach im Gespräch mit unserer Zeitung. Nun ist der Offenburger im Alter von 81 Jahren verstorben. Prause hatte über 53 Jahre lang das nationale und internationale Schiedsrichterwesen entscheidend geprägt.

„Der internationale Handball verliert nicht nur einen absoluten Fachmann des Schiedsrichterwesens, sondern auch eine einzigartige Persönlichkeit“, sagte Andreas Michelmann, Präsident des Deutschen Handballbundes (DHB), in einem Nachruf. Der Offenburger sei „Wegbereiter und Inspiration für unzählige deutsche und internationale Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter und einer der verdientesten Schiedsrichter und Funktionär aller Zeiten aus Deutschland“ gewesen.

Seoul der Höhepunkt

Höhepunkt der Schiri-Laufbahn von Manfred Prause waren zweifellos die Olympischen Spiele 1988 in Seoul. Da durfte er mit seinem langjährigen Partner Erhard Hofmann, sein Banknachbar schon zu Schulzeiten, sowohl das Eröffnungsspiel als auch das Finale leiten.

Die einzigartige Karriere des Duos hatte 1964 begonnen, 1975 schafften es beide in den Bundesliga-Kader, nur rund ein Jahr später waren sie IHF-Schiedsrichter. Bis zu ihrem Abschied 1992 hatten sie 480 Bundesliga-Einsätze.

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Ihre erste WM-Teilnahme hatten Prause/Hofmann bei der Frauen-Weltmeisterschaft 1986 in den Niederlanden, zwei Jahre später folgte die Nominierung für die Olympischen Spiele in Seoul. Sein letztes Spiel als Schiedsrichter absolvierte Prause 1993 auf der Insel La Reunion.

1991 erstes Delegierten-Amt

Die Delegiertenkarriere des früheren Vermessungsingenieurs bei der Stadt Offenburg hatte 1991 begonnen: Der damalige DHB-Präsident Jürgen Hinrichs schlug Prause beim Gründungskongress der Europäischen Handballföderation (EHF) für das Amt des ersten EHF-Schiedsrichterchefs vor. Prause wurde gewählt und hatte den Posten bis 2000 inne.

Ab 1995 arbeitete er auch in der IHF-Regelkommission mit, war an vielen Regeländerungen beteiligt. Die „schnelle Mitte“ etwa, die den Handball revolutioniert hat, war die Erfindung von Prause, auch den siebten Feldspieler hat er mit auf den Weg gebracht.

2009 wurde der Offenburger zum IHF-Schiedsrichterchef gewählt. Nach acht Jahren trat er 2017 ab. „So schwer ist mir der Abschied gar nicht gefallen, wie ich zunächst vermutet hätte“, sagte er Anfang 2019 nach der Rückkehr von der Handball-WM: Dort war er zum Eröffnungsspiel in Berlin eingeladen gewesen.

Sechs Olympische Spiele

65 Welt- und Europameisterschaften hat er mitgemacht. Sechs Olympische Spiele in all ihren Facetten miterlebt. 1972 in München war er Volontär, in Seoul 1988 hat er selbst gepfiffen. In Sydney 2000 und Athen 2004 war er Delegierter, in Peking 2008 und London 2012 alleinverantwortlich für die Schiedsrichter.
Über 7000 internationale Spiele hat Prause eingeteilt, war in 65 Ländern auf allen Kontinenten unterwegs, „dabei habe ich 700 000 Flugmeilen gesammelt«, erzählte der Offenburger einmal. Von 1956 bis 1976 war er selbst Spieler, hat dabei 68 Auswahlspiele für Südbaden absolviert, von 1970 bis 1990 war er Trainer, unter anderem des TV Willstätt.

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