Handball

TuS Schutterwald stößt an seine Grenzen

Michaela Quarti
Lesezeit 4 Minuten
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15. Mai 2017
Die Enttäuschung steht nach der Niederlage gegen Birkenau in den Gesichtern von Florian Herzog, Raphael Herrmann (Rücken), Moritz Pilsitz, Fabian Huck, Yannick Cesar und Philipp Zink (v. l.) geschrieben.

(Bild 1/2) Die Enttäuschung steht nach der Niederlage gegen Birkenau in den Gesichtern von Florian Herzog, Raphael Herrmann (Rücken), Moritz Pilsitz, Fabian Huck, Yannick Cesar und Philipp Zink (v. l.) geschrieben. ©www.handball-server.de

Der Traum von der Handball-Oberliga währte für Schutterwald am Samstag nur ein Spiel lang. Nach der Niederlage gegen Birkenau war die 4. Liga weit entrückt. Das Rennen machte schließlich Neckarsulm, das nun in die Relegation gegen den Oberliga-Viertletzten Heidelsheim/Helmsheim geht.

Um 18:53 Uhr war für den TuS Schutterwald am Samstag eine außergewöhnliche Saison endgültig Geschichte. Erschöpft, abgekämpft, die Blicke leer, rafften sich die Südbadenliga-Vizemeister ein letztes Mal auf, um endgültig Abschied von einer Saison zu nehmen, deren Ende

passend war. »So wechselhaft wie die ganze Spielzeit«, sagte TuS-Trainer Simon Herrmann. 
In der ersten Partie gegen den TSV Birkenau begegneten sich zwei Mannschaften auf Augenhöhe, wobei ein Spieler dann doch den Unterschied ausmachte. Gerrit Fey war bei den Gästen nicht in den Griff zu bekommen. »Der Angriff war okay, die Abwehr funktionierte aber nicht wie gewohnt«, sagte Simon Herrmann. Zur Pause hieß es dennoch 16:16. 

Bruch nach der Pause
In der zweiten Hälfte kam dann der Bruch. Unerklärlich – nicht nur für den Trainer. Das Schutterwälder Spiel wurde hektisch, viele Fehler waren die Folge, und plötzlich lag der TuS mit 22:30 (50.) zurück. »Wir wollten zu viel. Das hat leider nicht funktioniert«, sagte Torwart Felix Heuberger danach enttäuscht und musste feststellen: »Auf diesem Niveau werden dir dann schnell die Grenzen aufgezeigt.« 

Dennoch: Die Mannschaft, kräftig angefeuert von den Fußball-Kollegen des FV Schutterwald auf der Tribüne, kämpfte sich zurück, hatte beim 29:30 anderthalb Minuten vor Schluss bis auf ein Tor aufgeschlossen und die Chance für mehr. Doch Birkenau zog noch mal den Kopf aus der Schlinge und feierte mit 30:29 einen Sieg, der für den TuS Schutterwald bereits den vorzeitigen K.o. im Aufstiegsrennen bedeuten sollte.

»Diese 15 schwache Minuten werden in der Südbadenliga verziehen, nicht aber auf diesem Niveau«, sagte Simon Herrmann, und auch Vorsitzender Jonas Karcher bekannte: »Es war ein ernüchternder Auftritt.«

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Nur kurze Pause
Nach einer nur halbstündigen Pause, in der übrigens auch die Relegationsträume der Schutterwälder Fußballer platzten (weil die Meldung vom Sieg des TuS Durbach eintrudelte), musste der TuS dann ins zweite Spiel gegen die Neckarsulmer Handball-Union. Und da war schnell klar, dass man dem Gegner nicht mehr viel entgegenzusetzen hatte. Neckarsulm, das sich erst am Mittwoch für dieses Turnier qualifiziert hatte, war frisch im Kopf und in den Beinen. Die Schutterwälder kämpften dagegen noch mit dem Nackenschlag. Über 9:5 (11.) und 17:10 (21.) lagen die Gäste schon zur Pause mit 22:13 in Front, siegten am Ende deutlich mit 37:26 »Das Rückzugsverhalten hat mir da nicht mehr gepasst«, bekannte Simon Herrmann, wollte im letzten Spiel aber auch nicht mehr zu sehr kritisieren. »Die Saison war lang und kraftraubend. Nach unserem Saisonstart war es schon ein Erfolg, dass wir überhaupt noch so weit gekommen sind.«

Jetzt gibt es noch ein Abschlusstraining, bei dem auch Wehmut aufkommen wird. Simon Herrmann hatte bekanntlich schon zum Jahreswechsel eine Pause angekündigt, Michael und Florian Herzog, Sven Gieringer (alle HGW Hofweier) sowie Philipp Zink (zurück zum TV Willstätt) werden den Verein lassen. Und seit vergangener Woche steht auch fest, dass Fabian Schindler endgültig Abschied nehmen wird. Der gebürtiger Oppenauer, seit der Jugend beim TuS, hat nach seinem Studium eine berufliche Anstellung in Hessen erhalten. Es sind herbe Verluste, die noch Neuzugänge erfordern, damit Neu-Trainer Nico Baumann und sein Co-Trainer Karlheinz Wolpert kommende Saison eine schlagkräftige Mannschaft haben werden. Bekannt sind bisher lediglich Routinier Sascha Ehrler (SG Köndringen/Teningen) sowie der junge Max Möschle (SV Zunsweier) als Zugänge.

Schutterwald – Birkenau 29:30 (16:16)
Schutterwald:
Herrmann, Heuberger; Wöhrle, Schindler 4, Bachmann 4, F. Herzog 3, Cesar, Huck 1, M. Herzog 10/5, Erlenwein, Gieringer 1, Pilsitz 3, Seigel 2, Zink 1.
Birkenau: N. Heckmann, R. Dietrich; Höhne 11/5, Gutsche, Fey 9, Schmidt, Pauli, Kinscherf, Baumann, Böhm 4/2, St. Dietrich 1, L. Heckmann 1, Kleis 4.

Neckarsulm – Schutterwald 37:26(22:13)
Neckarsulm:
Bognar, Kerner; Borchardt 2, Lochbihler 1, Göppele 4, Maier 3, Baumann 1, Trumpp 2, Gerber 1, Weippert 7, Kazmeier 10/5, Schenk 2, Tittel 3, Nicolai 1.
Schutterwald: Herrmann, Heuberger; Wöhrle 4, Schindler 1, Bachmann 4, Harter, F. Herzog 2, Cesar 4, Huck 1, M. Herzog 8/4, Erlenwein, Gieringer, Pilsitz 1, Seigel 1.

Birkenau – Neckarsulm 27:30 (14:11)
Birkenau:
N. Heckmann, R. Dietrich; Höhne 1, Gutsche, Fey 4, Schmidt 4, Pauli 1, Kinscherf 4, Baumann, Böhm 6/1, St. Dietrich, L. Heckmann 1, Kleis 6.
Neckarsulm: Bognar, Kerner; Borchardt 3, Lochbihler 1, Göppele 7, Maier, Baumann, Trumpp 3, Gerber, Weippert 2, Kazmeier 7/1, Schenk 1, Schreider 1, Tittel 5.

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