VC Printus Offenburg - Konkurrenz belebt das Geschäft
Unter dem neuen Namen VC Printus Offenburg starten die Offenburger Volleyballerinnen nach dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte am Sonntag als amtierender Meister in die 2. Bundesliga Süd. »Die Liga ist stärker geworden«, will Trainerin Tanja Scheuer die Erwartungen nicht zu hoch schrauben, peilt mit ihrer gezielt verstärkten Mannschaft aber dennoch einen Platz unter den ersten fünf an.
Titelverteidiger, ein aufgerüsteter Kader und ein in den unteren sechsstelligen Bereich gestiegener Saisonetat dank eines Namenssponsors – eigentlich führt in der kommenden Saison in der 2. Volleyball-Bundesliga Süd kein Weg am amtierenden Meister VC Printus Offenburg, der auf den Aufstieg verzichtet hatte, vorbei. Das sehen einer Umfrage des Volleyball-Magazins nach dem Meisterschaftsfavoriten zufolge auch sechs der zehn anderen Zweitliga-Trainer so. Doch VCO-Coach Tanja Scheuer will vor ihrer siebten Saison als Trainerin bei den Ortenauerinnen davon nichts wissen. »Das war zwar ein fantastisches Jahr mit tollen Erlebnissen, die wir uns erarbeitet haben. Doch das ist Vergangenheit, mein Blick ist nach vorne gerichtet«, macht die hauptamtliche Trainerin deutlich: »Außenstehende werden uns am Erreichten messen. Aber für uns geht es nicht darum, die Vorsaison zu toppen. Wie haben keinen Druck. Unsere Ziele sind andere, als die, die man von außen hören möchte.«
Aufstockung des Etats
Was auf den ersten Blick nach Understatement klingt, begründet die 41-Jährige mit dem Blick auf die Konkurrenz: »Die Liga ist stärker geworden. Sonthofen hat die besten Spielerinnen aus Lohhof und München geholt, mit Absteiger Straubing ist auch zu rechnen, zudem haben Grimma und Neuwied kräftig aufgerüstet.«
Doch das hat der VCO – nicht zuletzt dank der neuen finanziellen Möglichkeiten – auch getan. »Der gesteigerte Etat erleichtert die Arbeit. Wir können dem Team mehr ermöglichen, uns mehr Ausländerinnen und eine Junioren-Nationalspielerin leisten«, freut sich Teammanager Florian Scheuer über die professionelleren Rahmenbedingungen.
Zwar haben mit Johanna Ewald (2. Mannschaft), Lisa Erdtmann (VV Grimma), Jeane Horton (Griechenland) und Natalie Buck (Dänemark) vier Spielerinnen die Mannschaft verlassen, doch Tanja Scheuer ist überzeugt, dass die Neuzugänge Sarah McKinny (USA) und Salomé Dikongué (FRA) im Mittelblock, sowie Rückkehrerin Molly Karagyaurov (geborene Brewster/USA), die Tanja Scheuer als »Sechser im Lotto« bezeichnet, und die mit »fantastischen Anlagen« ausgestattete Pia Leweling, Kapitänin der U19-Nationalmannschaft, auf der Annahme-Außen-Position die entstandenen Lücken mehr als nur schließen können. Katrin Kreuzer soll nach ihrem Kreuzbandriss zudem im Januar wieder einsatzfähig sein, Svenja Engelhardt wird studienbedingt erst im Herbst einsteigen.
Mehr Qualität in der Breite
»Wir sind bereits jetzt auf dem Niveau der letzten Rückrunde. Wir sind taktisch besser, haben Vertrauen in unsere Stärke und bewahren in engen Situationen die Ruhe«, schwärmt die Trainerin von ihrem neu formierten Kader, der vorallem in den Elementen Aufschlag und Annahme nochmals einen Sprung gemacht hat: »Wir haben in der Breite so viel Qualität, dass bei einem Spielerwechsel kein Leistungsabfall zu erwarten ist.« Getreu dem Motto: Konkurrenz belebt das Geschäft, auch wenn sich die VCO-Spielerinnen laut Scheuer mehr als »Team« und »Einheit« denn als Konkurrentinnen sehen.
Engpass im Zuspiel
Lediglich die zentrale und so entscheidende Zuspielposition ist mit der in der Vorsaison überragenden Richarda Zorn nur einfach besetzt – für Scheuer jedoch selbst im Falle eines Ausfalls ihrer Mannschaftsführerin kein Problem: »Wir haben junge Zuspielerinnen im Verein. Und auch Sophie Schellenberger hat sich in der Vorbereitung als Alternative empfohlen.«
Apropos Vorbereitung: Ob Kraft, Ausdauer, Koordination Ernährung, Regeneration, Verletzungsprophylaxe oder sogar Mentaltraining – die VCO-Spielerinnen haben seit Juni an sämtlichen Stellschrauben gedreht. Zum spielerischen Feinschliff dienten zwei Turniere sowie der erfolgreich verteidigte südbadische Pokal als erster Schritt auf dem Weg in den angestrebten DVV-Pokal. »Vor allem die Auftritte gegen die Erstligisten in Wiesbaden waren bärenstark. Ich bin rundum zufrieden«, hofft Tanja Scheuer, dass ihre Mannschaft das Niveau auch zum Auftakt am Sonntag (16 Uhr) bei der TG Bad Soden aufs Parkett bringt.
Teilnahme an Vorlizenzierung
Denn auch sie weiß: »Es wäre vermessen zu behaupten, wir spielen gegen den Abstieg. Wir wollen unter die ersten fünf. Wenn wir am Ende wieder um den Titel spielen, werden wir uns da reinhängen.« An der für einen Aufstieg verbindlichen Vorlizenzierung will der Verein laut Manager Florian Scheuer in diesem Jahr jedenfalls teilnehmen.
Spielplan 2. Volleyball-Bundesliga
Hinrunde
TG Bad Soden – VCO So. 18.10./16.00
VCO – VV Grimma Sa. 01.10./19.30
VCO – VCO Dresden So. 02.10./16.00
MTV Stuttgart II – VCO Sa. 08.10./19.30
VCO – VC Neuwied 77 Sa. 22.10./19.30
SV Lohhof – VCO So. 06.11./16.00
Sonthofen – VCO Sa. 12.11./19.30
VCO – NawaRo Straubing Sa. 19.11./19.30
Vilsbiburg II – VCO Sa. 26.11./16.00
VCO – DJK München-Ost Sa. 03.12./19.30
Rückrunde
VCO – Sonthofen Sa. 17.12./19.30
...Winterpause...
VC Neuwied 77 – VCO Sa. 21.01./19.00
NawaRo Straubing – VCO Sa. 11.02./19.30
VCO – SV Lohhof Sa. 18.02./19.30
VV Grimma – VCO Sa. 25.02./18.00
VCO Dresden – VCO So. 26.02./14.00
VCO – Vilsbiburg II Sa. 11.03./19.30
VCO – MTV Stuttgart II Sa. 25.03./19.30
DJK München-Ost – VCO Sa. 08.04./19.00
VCO – TG Bad Soden Sa. 22.04/19.00
Steckbrief VC Printus Offenburg
Der Verein (www.vco.de):
Gründungsjahr: 1985
Präsident: Fritz Scheuer
Vize-Präsidentin Finanzen: Claudia Wünnenberg
Vize-Präsidentin Sport: Christine Hogenmüller
Marketing und Öffentlichkeitsarbeit: Florian Scheuer
Geschäftsstellenleiter: Torsten Losekamm
Sportliche Leiterin Frauen: Silke Bokelmann
Sportliche Leiterin weibl. Jugend: Rebekka Schneider
Größte Erfolge: Aufstieg in die 2. Bundesliga Süd 2009, Meisterschaft in der 2. Bundesliga 2016.
Saison 2015/2016: 1. Platz in der 2. Bundesliga Süd
Saisonziel 2016/2017: Platz eins bis fünf.
Spielstätte: Sporthalle Nordwest Offenburg
Zuschauerschnitt 2015/16: 527.
Geplanter Zuschauerschnitt 2016/2017: 550.
Trikotwerbung: Printus, Mediclin, Sparkasse.
Etat 2016/2017: unterer sechsstelliger Bereich
Der Kader (Trikotnummer/Position)
Katrin Kreuzer (2/Angriff), Sarah McKinny (3/Mittelblock), Tanya Paulin (4/Mittelblock), Sophie Schellenberger (5/Mittelblock), Franziska Fried (6/Libera), Pia Leweling (7/Angriff), Sophia Bähr (8/Angriff), Lisa Solleder (9/Angriff), Richarda Zorn (10/Zuspiel), Molly Karagyaurov (13/Angriff), Salomé Dikongué (14/Mittelblock), Hanna Frei (15/Libera), Svenja Engelhardt (17/Angriff).
Zugänge: Sarah McKinny (Vanguard Universtity of Southern California/USA), Molly Karagyaurov (Kansas/USA), Salomé Dikongué (Constantia Straßburg), Pia Leweling (USC Münster).
Abgänge: Johanna Ewald (2. Mannschaft), Jeane Horton (Griechenland), Natalie Buck (Dänemark), Lisa Erdtmann (VV Grimma).
Trainerin: Tanja Scheuer (7. Saison).
Teammanager: Florian Scheuer.
Scout: Lars Vetter.
Mentaltrainerin: Anke Brecht.
Physiotherapeuten: Lisa Hengherr, Kim Leute und Rehamed Team.
Mannschaftsarzt: Helmut Renner.
Heimspielkoordinator: Ralf Kirmse.
Vorbereitungsspiele
Turnier in Offenburg:
VCO – VC Neuwied 77 1:4
VCO – Sm’Aesch Pfeffingen 1:1
Turnier in Wiesbaden:
VCO – 1. VC Wiesbaden 1:3
VCO – SWE Volley-Team Erfurt 2:3
VCO – 1. VC Wiesbaden 0:3
VCO – SWE Volley-Team Erfurt 1:2
SBFV-Pokal in Bad Dürrheim:
VCO – TV Viliingen II 2:0
VCO – TV Todtnau 2:0
VCO – TB Bad Dürrheim 2:0
VCO – TV Villingen II 2:0