Verstärkter SVH will gute Rolle in starker Liga spielen
»Wir können sehr zufrieden sein, so eine gute Truppe zu haben«, sagt Michael Rauer. Und dies sei in einer wohl stärker gewordenen Bezirksliga auch nötig, weiß der neue Coach des SV Haslach, seines Heimatvereins.
»Wenn wir gut starten, können wir uns bestimmt gut verkaufen in dieser Saison«, so Michael Rauer. Der 49-Jährige, der vor längerer Zeit schon mal Trainer der Senioren des SV Haslach und FC Fischerbach war und nun die Nachfolge von Axel Klausmann (neuer Coach der DJK Prinzbach) übernahm, zeigt sich zufrieden mit der bisherigen Saisonvorbereitung und dem Kader selbst. »Ärgerlich war aber, dass wir beim Mode-Giesler-Cup nicht zugefasst haben«, blickt Rauer auf das »unnötige 2:3« nach 2:0-Führung im Finale gegen Verbandsliga-Aufsteiger SC Hofstetten zurück. Auch das 3:5 im Bezirkspokal beim FC Kirnbach, auf dessen kleinem Kunstrasenplatz indes vieles möglich sei, passe zum Stand der Dinge beim SVH. »Nach vorne sind wir richtig gut«, betont Rauer, »hinten fehlt uns noch etwas Stabilität, es sind zu viele unkonzentrierte Aktionen dabei«, bedauert der frühere Defensivspieler, der einst im Trikot des SVH für eben jene Stabilität sorgte.
Etwas Stabilität verloren
Beide Tendenzen haben durchaus mit den personellen Veränderungen zu tun. Mit Julian Moser und Norman Dold haben zwei Stabilisatoren im Defensivbereich aus gesundheitlichen und beruflichen Gründen aufgehört. Dafür kehrte mit Gürkan Balta eine Offensivkraft nach nur einem Jahr beim benachbarten SV Hausach zum anderen SVH des Kinzigtals zurück. Mit 15 Treffern setzte Balta eine Etage höher ein dickes Ausrufezeichen. »Gürkan hat in Hausach und der Landesliga viel dazu gelernt«, erklärt Rauer, »bei uns übernimmt er mit viel Präsenz und Führungsqualität als zentraler Spieler Verantwortung in einer jungen Mannschaft«. Diese Aufgabe in einem Team mit guten Perspektiven habe für den 24-Jährigen den Ausschlag für seine Rückkehr gegeben.
Nach vielen Jahren in Fischerbach und Steinach begrüßte der SVH mit Venanzio Guarino einen weiteren Rückkehrer – mit 33 Jahren deutlich ältester Akteur im Kader, »eine kreative Alternative für den Angriff«, so Rauer. Guarinos Cousin Gianluca d’Adamo und Giulio Negrini, der den SVH in der Jugend zum Offenburger FV verließ und in den A-Junioren für Südbadens Auswahl spielte, kamen aus Dörlinbach. Beide verstärken den italienischen Anteil im Kader, in dem David Favara die Abwehr organisiert und der torgefährliche Giulio Tamburello in der Spitze immer wieder seinen Turbo einschaltet – zumeist in Szene gesetzt von Markus Hansmann, der filigranen Schaltzentrale im Mittelfeld. »Allrounder« Jonathan Kalt gilt als weitere echte Verstärkung, zuletzt für den SC Lahr II am Ball, privat bedingt aber nach Fischerbach gezogen und als Jugendtrainer für den SVH im Einsatz.
An Offensivkraft gewonnen
»Wir sind froh über alle zehn Neuzugänge«, freut sich Rauer, »mit fast 20 Feldspielern sind wir auch in der Breite gut aufgestellt«. Um die Torhüter Daniel Schmieder und Philipp Walter kümmert sich mit Klaus Tränkle ein alter Hase des SVH, der ebenfalls im Jugendbereich lange engagiert war. Der Torwarttrainer hat sogar eine spezielle Ballwand Marke Eigenbau konstruiert, die künftig die Reaktionsschnelligkeit der SVH-Keeper forcieren soll. Diese Ballwand steht auch für Spaß und Einsatzfreude beim Bezirksligisten. Was Ceyhun Sür und Claudio Tamburello gerne unterstreichen. Für Sür ist es die erste Saison als Co-Trainer bei den Aktiven, nachdem er zwei Jahre mit Rauer die A-Junioren der SG Fischerbach/Haslach/Hausach in der Landesliga betreut hat. Tamburello betreut die SVH-Reserve und ist Spielausschussvorsitzender.
»Und wir haben in dieser Saison je zwei Spielgemeinschaften bei A-Junioren, B-Junioren und C-Junioren mit überwiegend Haslachern«, deutet der Vorsitzende Hans-Joachim Schmidt »sehr gute Aussichten auch für die nächsten Jahre« an. Für diese Saison erwarten Schmidt und das Trainerteam eine dreigeteilte Liga – eine Spitzengruppe, zu der die Landesliga-Absteiger SC Offenburg und SV Niederschopfheim sowie der (finanz)starke Aufsteiger FV Langenwinkel zählen, ein breites Mittelfeld und eine Abstiegsgruppe, »von der wir uns fernhalten wollen«. Rang 7 wie in der Vorsaison wäre also in Ordnung. Das Auftaktprogramm gegen die unberechenbare Verbandsliga-Reserve des SC Lahr und dann beim heimstarken SV Oberwolfach im Derby hat es aber in sich.
Der Kader:
Tor: Daniel Schmieder, Philipp Walter
Abwehr: Jonathan Benz, Dominik Bruckner, Sven Disselhof, David Favara, Jonathan Kalt, Christian Uhl, Michael Uhl
Mittelfeld: Sebastian Eble, Markus Hansmann, Fabian Hauer, Emir Hubanic, Ralf Kammerer, Giulio Negrini, Patrick Schmidt
Angriff: Gürkan Balta, Gianluca d’Adamo, Venanzio Guarino, Sven Schnaitter, Giulio Tamburello
Zugänge: Gürkan Balta (SV Hausach), Sebastian Eble (SV Hausach A-Junioren), Giulio Negrini (SV Dörlinbach), Gianluca d’Adamo (SV Dörlinbach), Venanzio Guarino (SV Steinach), Mauro Salerno (SV Steinach), Jonathan Kalt (SC Lahr), Philipp Walter (FC Fischerbach), Joseph Denilson und Dennis Gampe (eigene A-Junioren)
Abgänge: Norman Dold (pausiert), Julian Moser (Karriereende)
Trainer: Michael Rauer (1. Saison)