Welche Durststrecke endet im Finale von Berghaupten?
Als der SV Berghaupten den Zuschlag für das Finale des Fußball-Bezirkspokals 2024 bekommen hat, hätten sich die Vereinsverantwortlichen kaum eine attraktivere Paarung wünschen können. Am Sonntag um 16 Uhr treffen die beiden traditionsreichen Bezirksligisten SV Haslach und SV Oberkirch aufeinander. Beide Vereine dürften von einer großen Anhängerschar begleitet werden. „Wir freuen uns riesig, dass wir dieses Finale ausrichten dürfen“, sagt der SVB-Vorsitzende Robert Harter, dessen Verein zum zweiten Mal seit 2007 das Endspiel ausrichten darf, und rechnet mit mindestens 2500 Zuschauern. „Gutes Wetter wäre wünschenswert, der Rest erledigt sich dann von selbst“, ergänzt der Bezirksvorsitzende Heinz Schwab.
Neben viel Tradition eint die beiden Finalisten auch eine lange Durststrecke in Sachen Pokalsieg. Der SV Oberkirch triumphierte zuletzt 2005 mit 1:0 gegen den SC Kappel. Der erste und einzige Cupgewinn des SV Haslach liegt sogar fast auf den Tag genau 25 Jahre zurück. 1999 gab es den Finalsieg im Elfmeterschießen gegen den TuS Windschläg.
„Der Pokalsieg ist für uns genauso wichtig wie die Meisterschaft. Die Jungs haben sich Runde um Runde durchgekämpft, um dieses Highlight erleben zu dürfen“, erklärt Oberkirchs Trainer Mario Roth, der mit seinem Team dicht vor der Bezirksliga-Meisterschaft steht. Schon am Freitagabend könnte es soweit sein, wenn der SC Lahr II als einziger verbliebener Konkurrent gegen den FV Sulz verliert. Ansonsten kann der SVO kommende Woche im Heimspiel gegen den SV Renchen den Landesliga-Aufstieg eintüten.
Für den SV Haslach auf Tabellenplatz fünf geht nichts mehr in Sachen Auf- und Abstieg. Deshalb können die Kinzigtäler den kompletten Fokus auf den Pokal richten. „Für uns Spieler ist das vielleicht eine einmalige Chance. Seit dem Halbfinale ist das in der Kabine fast schon ein Dauerthema“, sagt Kapitän Maximilian Armbruster. Alle Spiele musste der SVH in dieser Pokal-Saison auswärts bestreiten und siegte bei der TGB Lahr (4:1), SG Freistett/Rheinbischofsheim (4:2), DJK Tiergarten-Haslach (3:1), SpVgg Kehl-Sundheim (2:0) und beim SC Kuhbach-Reichenbach (5:2). Im Finale kann man nur auf Heimspiel-Atmosphäre hoffen. „Bei solchen Ereignissen hält das ganze Kinzigtal zusammen“, hofft der erfahrene Haslacher Trainer Martin Leukel auf scharenweise anreisende Fans.
Der SV Oberkirch startete mit einem 5:1 gegen den FV Urloffen und besiegte danach den SV Rust (4:3 n. V.), die SG Gengenbach/Reichenbach (5:4), den FV Dinglingen (7:0) und SV Leutesheim (3:1). Die Favoritenrolle fürs Finale weist Mario Roth aber von sich. „Der Tabellenstand spielt im Pokal überhaupt keine Rolle. Wir haben uns auch gegen Kreisligisten schwer getan, da entscheidet immer die Tagesform.“
Hinzu kommt, dass die Haslacher den Renchtälern in der Hinrunde auswärts mit 2:1 eine der drei Saisonniederlagen beigebracht haben. „Oberkirch hat den besten Sturm der Liga und die beste Abwehr. Eine tolle Mannschaft, da greift ein Rädchen ins Andere“, weiß Leukel, ist aber dennoch optimistisch: „Wir haben gezeigt, dass wir sie schlagen können. Das möchten wir am Sonntag wiederholen. Der Respekt bei seinem Gegenüber ist jedenfalls groß. „Mega Zusammenhalt, robustes Auftreten, überragender Sturm“, fasst Mario Roth die Stärken des Gegners zusammen.
Wie auch immer es ausgeht, der Verlierer bekommt schon bald die Chance zur Revanche. Am 2. Juni trifft man sich erneut beim Ligaspiel in Haslach.