Yanez Kirschner – „eine gefährliche Waffe für die Aufstiegsrunde“

Nach langer Verletzung und Coronavirus-Infektion bereit für sein erstes Pflichtspiel für den TV Willstätt: Mittelspieler Yanez Kirschner. ©Christoph Breithaupt
Nach zwei Jahren beim Drittliga-Konkurrenten TGS Pforzheim steht Yanez Kirschner seit Sommer vergangenen Jahres bei den Handballern des TV Willstätt unter Vertrag. Ein Pflichtspiel hat der 28 Jahre alte Mittelspieler, der beim derzeitigen Südbadenligisten Phönix Sinzheim, wo sein zwei Jahre jüngerer Bruder Valliere im Rückraum spielt, handballerisch groß geworden ist, bislang allerdings noch nicht für die Hanauerländer bestritten.
Wadenverletzung
Im letzten Vorbereitungsspiel vor dem Saisonstart Ende September gegen Saarlouis verletzte sich der schnelle und wendige Rechtshänder. Eine Muskelablösung an der Sehnenplatte der linken Wade zwang Yanez Kirschner zunächst zwei Wochen an Krücken und setzte ihn insgesamt vier Monate außer Gefecht. Erst seit 1. Februar kann der Handballer aus Bühl, der nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Logistik und Handel seit zwei Jahren im Projekt-Management bei Daimler in Germersheim arbeitet, wieder trainieren.
Vier Pflichtspiele verpasst
Verpasst hat Yanez Kirschner allerdings nur vier Meisterschaftspiele des TV Willstätt, denn Ende Oktober stoppte die Coronavirus-Pandemie auch den Spielbetrieb in der 3. Handball-Liga. „Dass man mit so einer Verletzung nur vier Pflichtspiele verpasst, ist ungewöhnlich. Danke an Corona“, meint der TVW-Spieler, der mit seiner Ehefrau inzwischen in Sinzheim-Kartung wohnt und derzeit im Leiberstung ein Haus baut, schmunzelnd.
Erstes Aufstiegsspiel am 10. April
Inzwischen ist die Handball-Saison 2020/21 annulliert, und der TV Willstätt hat sich dafür entschieden, mit 13 weiteren Mannschaften an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga teilzunehmen. Zwei Mannschaften steigen auf. Am Samstag, 10. April (19.30 Uhr), beim TuS Kaiserslautern-Dansenberg steht das erste Aufstiegsspiel auf dem Programm. Das erste Heimspiel findet eine Woche später (Samstag, 17. April, 20 Uhr) in der Hanauerlandhalle gegen den Ex-Zweitligisten und einen der Topfavoriten für den Aufstieg, HSG Krefeld-Niederrhein, statt.
Zehn Tage in Quarantäne
„Ich bin heiß auf mein erstes Meisterschaftsspiel“, fiebert Yanez Kirschner seinem Pflichtspiel-Debüt für den TV Willstätt entgegen, zumal er in der Vorbereitung auf die Aufstiegsrunde erneut ausgebremst wurde. Diesmal war es keine Verletzung, sondern das Coronavirus. Nach dem ersten von drei Testspielen des TV Willstätt (29:35 bei den Rhein-Neckar Löwen II) hatte Kirschner eine Mutation im privaten Umfeld erwischt. Zehn Tage mussten er und seine Frau Anfang März ohne große Symptome in Quarantäne. Seit einer Woche trainiert er wieder und war auch am Samstag im Vorbereitungsspiel bei der SG Pforzheim-Eutingen dabei. Beim 33:31-Sieg spielte er zwölf Minuten und traf einmal. „Wir haben ihn noch etwas geschont. Ich bin aber sicher, dass Yanez, der bei uns zur Abteilung Schnelligkeit gehört, für uns eine gefährliche Waffe für die Aufstiegsrunde ist“, ist Willstätts Trainer Ole Andersen überzeugt. Ein letzter Test vor dem Ernstfall steigt noch am Ostermontag bei der TGS Pforzheim.