Fussball

Acht neue Trainer geben ihr Bundesliga-Debüt

dpa
Lesezeit 3 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
21. Mai 2019
David Wagner ist der neue Trainer des FC Schalke 04.

David Wagner ist der neue Trainer des FC Schalke 04. ©dpa - Martin Rickett/PA Wire

Vier von ihnen kennen die Fußball-Bundesliga immerhin als Spieler: David Wagner, Marco Rose, Steffen Baumgart und Ante Covic blicken auf zum Teil etliche Partien zurück. In der kommenden Saison werden sie jedoch den Blickwinkel wechseln.

Gemeinsam mit Alfred Schreuder, Achim Beierlorzer und Oliver Glasner werden Wagner und Co. ihr Liga-Debüt als Cheftrainer geben. Je nachdem wer sich in der Relegation durchsetzt, kommt sogar noch Tim Walter als künftiger Coach des VfB Stuttgart oder Urs Fischer von Union Berlin hinzu. Es dürfte kaum einen deutlicheren Beleg dafür geben, dass sich die Trainerbranche im Wandel befindet.

«Die Verantwortlichen werden sich in jedem Fall gut überlegt haben, welches Profil sie für die Position suchen», sagt der Chef der Trainerausbildung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Daniel Niedzkowski. Im Umkehrschluss könnte das bedeuten: Erfahrene Bundesliga-Trainer wie etwa Markus Weinzierl, Tayfun Korkut, Mirko Slomka oder Markus Gisdol erfüllen die Anforderungen der meisten Bundesliga-Clubs derzeit nicht. Wer einmal bei einem Bundesliga-Club gescheitert ist, hat es immer schwerer, eine neue Chance zu bekommen. Denn der Pool an potenziellen Erstliga-Trainern scheint stetig zu wachsen. Und die Geduld der Verantwortlichen wird immer geringer.

Trainerwechsel 

«Ich glaube, 15 Trainerwechsel in der ersten Liga, acht in der Saison, sieben zum Ende der Saison», sagte Borussia Mönchengladbachs scheidender Trainer Dieter Hecking am vergangenen Wochenende. Tatsächlich ist es genau umgekehrt: Siebenmal wechselten die Erstligisten diese Spielzeit den Trainer, acht Bundesliga-Clubs haben neue Trainer für die nächste Saison verpflichtet, wenn man den VfB Stuttgart dazurechnet, dessen Ligazugehörigkeit noch ungewiss ist.

- Anzeige -

«Wenn das so weitergeht, dann fragt man sich das nächste Mal: Wo sind die Trainer die kontinuierlich Erfolg haben? Sie können keinen Erfolg haben, wenn man schon im Erfolgsfall entlassen wird.» Heckings Kritik bezog sich konkret auf Markus Anfang, der trotz souveräner Tabellenführung mit dem 1. FC Köln kurz vor Saisonende in der 2. Liga beurlaubt wurde oder Bayern Münchens infrage stehenden Niko Kovac. Auch die Neuen werden mit solchen Entwicklungen zurechtkommen müssen.

Der 42-jährige Rose tritt in Gladbach Heckings Nachfolge an. Die Borussia verbindet große Hoffnungen mit dem zuletzt bei RB Salzburg so erfolgreichen Coach - so große Hoffnungen, dass Hecking trotz der Europa-League-Qualifikation und laufenden Vertrags beurlaubt wird. Wagner (47) wird beim FC Schalke 04 mit einem äußerst aufgeregten Umfeld klar kommen müssen, ebenso wie Anfang-Nachfolger Beierlorzer (51) in Köln. Covic (43) bei Hertha BSC, Baumgart (47) als umjubelter Aufstiegstrainer des SC Paderborn sowie der Österreicher Glasner (44) beim VfL Wolfsburg dürften zumindest in einem etwas ruhigeren Ambiente starten können.

Entwicklungen 

«Es ist in der Bundesliga mittlerweile nichts Ungewöhnliches mehr, einen eher unbekannten Trainer zu präsentieren und es gibt genügend Beispiele dafür, dass das funktionieren kann», sagt Niedzkowski, der seit März 2018 als Nachfolger von Frank Wormuth die Fußball-Lehrer-Ausbildung des DFB verantwortet. Funktioniert es jedoch nicht, droht den Trainern mittlerweile viel schneller ein Stempel als vielleicht noch vor zehn Jahren. Die erste Chance in der Bundesliga könnte im Extremfall für Wagner und Co. auch die letzte sein.

Die allgemeine Entwicklung in der Trainerbranche sieht auch der dienstälteste Coach im deutschen Profifußball kritisch. Frank Schmidt ist seit fast zwölf Jahren Trainer des Zweitligisten 1. FC Heidenheim. «Es herrscht oftmals einfach sehr viel Nervosität und Hektik in diesem Geschäft. Dabei ist der Trainer weder im Erfolgsfall alleine dafür verantwortlich, noch im Misserfolgsfall», sagte Schmidt der «Rheinischen Post». Um kontinuierlich arbeiten zu können, sei wichtig, dass man als Trainer die Rückendeckung von den Verantwortlichen im Verein hat.

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • Alles andere als ein Glücksspiel: die Geldanlage in Aktien. Den Beweis dafür tritt azemos in Offenburg seit mehr als 20 Jahren erfolgreich an.
    17.04.2024
    Mit den azemos-Anlagestrategien auf der sicheren Seite
    Die azemos Vermögensmanagement GmbH in Offenburg gewährt einen Einblick in die Arbeit der Analysten und die seit mehr als 20 Jahren erfolgreichen Anlagestrategien für Privat- sowie Geschäftskunden.
  • Auch das Handwerk zeigt bei der Berufsinfomesse (BIM), was es alles kann. Hier wird beispielsweise präsentiert, wie Pflaster fachmännisch verlegt wird. 
    13.04.2024
    432 Aussteller informieren bei der Berufsinfomesse Offenburg
    Die 23. Berufsinfomesse in der Messe Offenburg-Ortenau wird ein Event der Superlative. Am 19. und 20. April präsentieren 432 Aussteller Schulabsolventen und Fortbildungswilligen einen Querschnitt durch die Ortenauer Berufswelt. Rund 24.000 Besucher werden erwartet.
  • Der Frühling steht vor der Tür und die After-Work-Events starten auf dem Quartiersplatz des Offenburger Rée Carrés.
    12.04.2024
    Ab 8. Mai: Zum After Work ins Rée Carré Offenburg
    In gemütlicher Runde chillen, dazu etwas Leckeres essen und den Tag mit einem Drink ausklingen lassen? Das ist bei den After-Work-Events im Rée Carré in Offenburg möglich. Sie finden von Mai bis Oktober jeweils von 17 bis 21 Uhr auf dem Quartiersplatz statt.
  • Mit der Kraft der Sonne bringt das Unternehmen Richard Neumayer in Hausach den Stahl zum Glühen. Einige der Solarmodule befinden sich auf den Produktionshallen.
    09.04.2024
    Richard Neumayer GmbH als Klimaschutz-Pionier ausgezeichnet
    Das Hausacher Unternehmen Richard Neumayer GmbH wurde erneut für seine richtungsweisende Pionierarbeit für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Die familiengeführte Stahlschmiede ist "Top Innovator 2024".