Nationalkeeper Bernd Leno:

„Als liefe auf der Welt irgendwas total schief“

Gunter Barner
Lesezeit 4 Minuten
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19. März 2020
Bernd Leno: Mit Arsenal in der Champions League gegen den FC Barcelona und Messi

Bernd Leno: Mit Arsenal in der Champions League gegen den FC Barcelona und Messi ©Foto: dpa/Alejandro Garcia

Seit vergangen Dienstag ist Bernd Leno in Quarantäne. „Es fühlt sich nicht echt an“, sagt der deutsche Nationalkeeper aus dem Team von Arsenal London.

Stuttgart - Bernd Leno steckt seit über einer Woche in Quarantäne. Sein Coach war positiv auf Corona getestet worden. Im Interview erzählt der Ex-Stuttgarter vom Leben in der Isolation.

Die Frage drängt sich in diesen Tagen auf: Wie geht’s, Bernd Leno?

Danke gut. Hier in England ist alles noch relativ entspannt, vielleicht sogar zu entspannt. Die meisten Läden und Restaurants haben noch geöffnet, nur die großen Kaufhäuser haben schon geschlossen.

Sie sind seit Dienstag vergangener Woche in Quarantäne. War es ein Schock?

Überrascht waren wir schon. Es fühlt sich nicht echt an. So als liefe auf der Welt irgendwas total schief. Wir haben nachmittags noch trainiert, abends kam dann der Anruf vom Club.

Trainer Mikel Arteta war positiv auf Corona getestet worden. Spieler in anderen Vereinen hatten sich wohl auch angesteckt. Die Premier League pausiert erst mal bis zum 30. April.

„Es war die richtige Entscheidung“

Genau. Und es war die richtige Entscheidung. Man kann ja nicht einfach weitermachen und eventuell andere Menschen gefährden.

Was passiert eigentlich nach dem Ende Ihrer Quarantäne?

Das weiß ich noch nicht. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass wir einfach zur Tagesordnung übergehen und wieder als Mannschaft trainieren.

Die Europameisterschaft wurde auf 2021 verschoben. Sie hatten reelle Chancen als Torhüter dabei zu sein. Sind Sie enttäuscht?

Nein, gar nicht. Ich habe damit gerechnet. Alles andere wäre auch falsch gewesen. Es gibt wirklich Wichtigeres im Leben als Fußball.

Fitnessstudio im Haus

Langeweile in der Quarantäne?

Nein, das nicht. Meine Verlobte ist ja hier, und unsere beiden Hunde kümmert das Coronavirus nicht, die sind immer gut gelaunt. Ich lese viel, wir schauen Filme, ab und zu zocke ich Fifa auf der Playstation. Aber ich bin allererster Linie Profi, ich muss und will mich auch fit halten. In unserem Haus habe ich mir ein kleines Studio eingerichtet.

Zur Person

Am 4. März 1992 wurde Bernd Leno in Bietigheim-Bissingen geboren. Von 2003 bis 2011 spielte der Torhüter für den VfB Stuttgart in diversen Jugendteams und in der zweiten Mannschaft. Danach wechselte er zu Bayer Leverkusen.

Seit 2018 ist er bei Arsenal London unter Vertrag. Er zählt zudem zum Kader der deutschen Fußball-Nationalmannschaft.

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Virtuelles Turnier

Normalerweise treten die Teams beim Drei-Ligen-Cup im Sommer auf dem Rasen gegeneinander an. Die Corona-Krise verlegt ihn jetzt in virtuelle Welten. Fußball-Drittligist SG Sonnenhof Großaspach hat ein digitales Turnier initiiert. Nationalkeeper Bernd Leno (Arsenal London) und der griechische Nationaltorhüter Odisseas Vlachodimos (Benfica Lissabon) nehmen mit ihren E-Sport-Teams an der Veranstaltung teil, für den Gastgeber SG Sonnenhof spielt Panagiotis Vlachodimos, der Bruder des Benfica-Schlussmanns. Gespielt wird zwischen dem 25. und 29. März Fifa 20. Die Spieler agieren von zu Hause aus in London, Lissabon und Stuttgart.

Alle Spiele werden live im Internet auf www.twitch.tv/leno_esportstv gestreamt.

Nähere Infos unter: www.sg94.de (StN)

Jetzt gibt es den sonst üblichen Drei-Ligen-Cup bei der SG Sonnenhof Großaspach virtuell. Mit Arsenal London, der SG Sonnenhof und Benfica Lissabon. Zwischen dem 25. und 29. März.

Ja, ich habe vor ein paar Tagen mit einem Spieler aus meinem E-Sport-Team gezockt. Zudem habe ich einen super Kontakt zu den Verantwortlichen der SG, daraus entstand dann die Idee. Für die SG spielt Pana Vlachodimos, für Benfica sein Bruder Odi.

Zocken in virtuellen Welten

Wie ernst nehmen Sie die Challenge?

Ich will natürlich gewinnen, obwohl ich ja nicht der E-Sports-Profi bin. Vor allem aber hoffen wir, dass wir in dieser schwierigen Zeit vielen Kindern und Jugendlichen mit unserem Livestream in den jeweils eigenen vier Wänden eine Freude machen können.

Mit welcher Taktik gehen Sie ins Turnier?

(lacht) Ich haue vorne alles raus und mache hinten dicht. Mit einem bockstarken Schlussmann.

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