Biathlon

Biathleten starten in den Olympia-Winter

dpa
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24. November 2017
Für die Biathleten beginnt die Weltcup-Saison in Östersund.

Für die Biathleten beginnt die Weltcup-Saison in Östersund. ©dpa - Lee Jin-Man

Am Sonntag fällt für die Biathleten der Startschuss in die Olympia-Saison. Zum Weltcup-Auftakt stehen die beiden Mixed-Staffeln im schwedischen Östersund an.

Wird Fünffach-Weltmeisterin Laura Dahlmeier erneut den Weltcup dominieren? Räumt sie auch bei Olympia ab? Den Saisonstart in Östersund verpasst sie allerdings wegen einer Erkältung.

WIE SIEHT DIE SAISON AUS?
Am 26. November startet die neue Saison mit der Single-Mixed- und der Mixedstaffel. In der Vorsaison gab es für die Deutschen zum Auftakt einen zweiten und einen dritten Platz. Insgesamt stehen bis 25. März 2018 neun Weltcup-Stationen an, mit den Heimrennen Anfang Januar in Oberhof und Ruhpolding. Ob das Finale im sibirischen Tjumen steigt, ist angesichts des russischen Dopingskandals noch ungewiss. Der Weltverband entscheidet noch darüber. Höhepunkt sind im Februar die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang.

WIE ERFOLGREICH WAR DIE VORSAISON FÜR DAS DEUTSCHE TEAM?
Laura Dahlmeier schrieb Geschichte: Bei der WM in Hochfilzen holte sie als Erste im gesamten Biathlon-Zirkus bei einer WM fünfmal Gold, dazu kam einmal Silber. Simon Schempp wurde Massenstart-Champion und Benedikt Doll gewann Sprint-Gold. Das deutsche Team holte im Weltcup inklusive WM 21 Siege und 17 weitere Podestplätze. Allein Weltcupgesamtsiegerin Laura Dahlmeier schaffte zehn Saisonerfolge und stand noch sieben Mal auf dem Podium. Kein Wunder, dass sowohl Frauen als auch Männer die wichtige Nationenwertung gewannen.

WELCHE CHANCEN HABEN DIE DEUTSCHEN?
Wird Dahlmeier gesund, hat sie in jedem Rennen eine Siegchance oder kann es zumindest auf das Podium schaffen. Franziska Hildebrand, Maren Hammerschmidt und Vanessa Hinz standen in der Vorsaison in einem Enzelrennen nicht auf dem Podest, wollen das nun ändern. Abzuwarten bleibt, wie Franziska Preuß nach ihrem vorzeitigen Ausstieg und dem WM-Aus zurückkommt und wie sich Ex-Langläuferin Denise Herrmann in ihrem zweiten Weltcup-Winter weiterentwickelt. Simon Schempp dürfte nach seinem ersten WM-Einzelgold noch befreiter auftreten und erneut Frankreichs Star Martin Fourcade im Kampf um den Gesamtweltcup herausfordern. Er und seine Kollegen um Sprint-Weltmeister Benedikt Doll, Arnd Peiffer und Erik Lesser wollen und können in jedem Rennen vorne mitlaufen.

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WER SIND DIE WEITEREN FAVORITEN?
Bei den Männern gilt es, den sechsmaligen Weltcup-Gesamtsieger Martin Fourcade aus Frankreich zu schlagen. Die Norweger um Johannes Thingnes Bö und Ole Einar Björndalen sowie die Russen mit Anton Schipulin dürften die größten Konkurrenten sein. Bei den Frauen ist die dreimalige weißrussische Olympiasiegerin Darja Domratschewa nach ihrem Baby-Comeback Anfang 2017 auf dem Weg zu alter Stärke. Kaisa Mäkäräinen (Finnland) und Marie Dorin-Habert (Frankreich) gehören ebenfalls zu den Top-Skijägerinnen. Dahlmeiers Dauerrivalin Gabriela Koukalova aus Tschechien konnte wegen Achillessehnenproblemen nur eingeschränkt in der Vorbereitung trainieren.

WER ÜBERTRÄGT DIE WELTCUPRENNEN IM FERNSEHEN?
Wie gewohnt wechseln sich die ARD und das ZDF ab. Auch Eurosport überträgt. Biathlon ist der beliebteste Wintersport bei den deutschen TV-Zuschauern. Dahlmeiers WM-Sieg im Massenstart sahen im Februar im Schnitt 5,29 Millionen Zuschauer, was einem herausragenden Marktanteil von 32,6 Prozent entsprach. Auch bei den Weltcuprennen sorgen die Skijäger regelmäßig für Top-Quoten.

WAS GAB ES FÜR ÄNDERUNGEN?
Nach dem Skandal um Staatsdoping in Russland hat der Weltverband IBU auch auf Druck der Athleten die Strafen verschärft. Die finanzielle Höchststrafe für Verbände wurde von 100 000 Euro auf 250 000 Euro erhöht. Für einzelne Dopingfälle müssen künftig zusätzlich 50 000 bis 100 000 Euro bezahlt werden. Außerdem können nationalen Verbänden bei mehrfachen Vergehen erstmals Quoten-Startplätze entzogen werden. Auch ein Komplettausschluss des betroffenen Landes für zwei bis vier Jahre von allen IBU-Wettkämpfen ist möglich.

WIE FUNKTIONIERT DIE SINGLE-MIXED-STAFFEL
Jede an der Single-Mixed-Staffel teilnehmende Mannschaft besteht aus einer Frau und einem Mann. Die Dame startet und übergibt nach dem Liegend- und Stehend-Schießen an den Herren in der Wechselzone, die sich unmittelbar hinter der Strafrunde befindet. Der männliche Athlet schießt sowohl liegend als auch stehend und übergibt wieder an die Dame. Jedes Mannschaftsmitglied muss viermal Schießen und die entsprechenden Runden laufen. Die Damen laufen insgesamt 4 x 1,5 Kilometer, die Herren 5 x 1,5 Kilometer.
Nach dem letzten Schießen des männlichen Athleten läuft er die 1,5 Kilometer-Strecke ins Ziel. Überrundete Athleten werden in der Runde, in der sie überrundet wurden, aus dem Rennen genommen. Pro Schießeinlage gibt es drei Nachlader. Reichen die nicht, muss pro Fehler eine Strafrunde von 75 Metern gelaufen werden.

UND WIE FUNKTIONIER DIE MIXED-STAFFEL?
Die Mixed-Staffel besteht aus vier Skijägern - zwei Damen und zwei Herren - und gehört seit 2005 zum Biathlon-Weltcupprogramm. Der erste WM-Titel wurde vor elf Jahren während des Weltcup-Finales vergeben. Die beiden Frauen, die nacheinander jeweils sechs Kilometer laufen sowie je einmal liegend und stehend schießen müssen, beginnen. Pro Schießeinlage haben sie drei Nachlader. Treffen sie trotzdem nicht alle Scheiben, müssen sie pro nicht getroffener Scheibe eine Strafrunde laufen. Die Männer laufen jeweils 7,5 Kilometer. Das Schießen verläuft identisch. Es gewinnt die Mannschaft, die zuerst im Ziel ist.

Hintergrund

DAS DEUTSCHE AUFGEBOT FÜR DIE BEIDEN ERSTEN WELTCUP-STAFFELN

Single-Mixed-Staffel:
Vanessa Hinz (Schliersee)
Erik Lesser (Frankenhain)
Mixed-Staffel:
Maren Hammerschmidt (Winterberg)
Franziska Preuß (Haag)
Benedikt Doll (Breitnau)
Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld)

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