Start verpennt: Hoffenheim unterliegt in Braga
Die TSG 1899 Hoffenheim hat nach völlig verschlafenen Anfangsminuten bei Sporting Braga in der Europa League weiter an Boden verloren. Die Mannschaft des neuen Fußballtrainers Christian Ilzer unterlag am fünften Spieltag beim Tabellenfünften der portugiesischen Liga mit 0:3 (0:2). Damit warten die harmlosen Kraichgauer weiter auf den zweiten Sieg und müssen mit nur fünf Punkten ums Weiterkommen bangen.
Vier Tage nach dem furiosen 4:3-Sieg gegen RB Leipzig beim Bundesliga-Debüt von Ilzer wurden die Hoffenheimer vor 10.010 Zuschauern im Estádio Municipal de Braga mit seinem Felsmassiv eiskalt erwischt. Der Ex-Leipziger Bruma erzielte in der 2. Minute das 1:0, Roger Fernandes erhöhte kurz darauf auf 2:0 (8.). Vitor Carvalho gelang mit einem Gewaltschuss das 3:0 (90.+5). Am 12. Dezember muss die TSG nun unbedingt in Sinsheim gegen FCSB Bukarest gewinnen.
Dicker Patzer von Torwart Baumann vor dem 0:1
Ein haarsträubender Fehlpass von Nationaltorwart Oliver Baumann führte zum frühen Rückstand: Bruma traf ins lange Eck und feierte sein Tor, indem er einen knallroten Luftballon aufblies. Den Fehlstart für die Gäste komplett machte Roger: Bei einem schnellen Angriff von Braga hatte der Rechtsaußen viel Platz - dieses Mal landete der Ball im linken unteren Eck.
Ilzers Miene verfinsterte sich immer mehr. Der 47 Jahre alte Österreicher hatte fünf Neue in die Startelf gestellt, darunter den unter seinem Vorgänger Pellegrino Matarazzo in Ungnade gefallenen Mergim Berisha als Sturmspitze. Der blieb aber ebenso unauffällig wie Adam Hlozek, der Doppeltorschütze gegen Leipzig.
Kramaric und Baumann verloren schon einmal in Braga
Für Baumann und Andrej Kramaric geriet die Partie schnell zu einem Déjà-vu. Vor sieben Jahren – damals noch unter dem heutigen Bundestrainer Julian Nagelsmann - standen die beiden TSG-Routiniers schon einmal auf dem Rasen von Braga, als Hoffenheim bei der 1:3-Niederlage aus der Europa League ausschied.
Auch diesmal wurde es nichts, obwohl sich die Hoffenheimer schnell von ihren Startschwierigkeiten erholten: Berisha (19.) und Anton Stach (22.) vergaben die Chancen zum Ausgleich (22.). „Es ist eine riesige Tabelle, wie ein großer Ozean, in dem wir mittendrin als kleiner Fisch mitschwimmen“, hatte Ilzer vor seiner internationalen Premiere mit den Kraichgauern gesagt.
Immerhin schwammen sich seine Profis vor 450 mitgereisten TSG-Fans etwas frei, konnten aber auch nach der Pause kaum Druck erzeugen und hatten keine wirklich klare Torchance. Roberto Fernandez hätte alleine vor Baumann sogar noch das 3:0 erzielen können, ehe dies dem Brasilianer Carvalho gelang.