Silverstone

Vettels Formel-1-Zukunft: Viel Tradition mit neuen Regeln

dpa
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12. Juli 2019
Auf dem Sprung in Silverstone: Sebastian Vettel.

Auf dem Sprung in Silverstone: Sebastian Vettel. ©dpa - Luca Bruno/AP

Das Ja zu Silverstone passt perfekt in Sebastian Vettels Gedankenspiele über die Zukunft der Formel 1. «Ich bin sehr froh, dass wir hier bleiben und nichts Ausgefallenes ausprobieren», sagte der Ferrari-Star vor dem Großen Preis von Großbritannien.

Der Traditionskurs gehört bis mindestens 2024 weiter zum Rennkalender, doch nebenbei treiben die Eigentümer der Rennserie ihre Pläne für Neuerungen voran. So könnte künftig in London oder Miami gefahren werden. Vettel hält davon ebenso wenig wie vom aktuellen Regelwerk, das nach Meinung des Heppenheimers dringend neu geschrieben werden müsste.

«Ich finde nicht, dass es besonders notwendig ist, in die Städte zu gehen. Ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass dann mehr Leute kommen», sagte Ferrari-Star Vettel. Der 32-Jährige ist ein wahrer Traditionalist, liebt die klassischen Kurse in Monza, Suzuka oder eben Silverstone. Doch die Formel-1-Bosse von Liberty Media haben längst klar gemacht, neue Märkte erschließen zu wollen. Nicht ohne Grund gibt es im kommenden Jahr in Vietnam erstmals einen Grand Prix.

Zwar bewerten viele Beteiligte die Expansionsideen auch positiv, die Piloten sind sich aber einig, dass die Tradition unbedingt bewahrt werden muss. Offen ist noch, wie es in Hockenheim, Barcelona oder Mexiko weitergeht. «Es wäre nicht richtig, nicht mehr in Silverstone zu fahren», sagte Lewis Hamilton indes zu seinem Heimspiel, zu dem am Sonntag (15.10 Uhr/RTL und Sky) 140.000 Fans erwartet werden. «Es ist kein Problem, auch hier eine tolle Show abzuliefern», sagte Vettel.

Der Schlüssel auf dem Weg zurück in die Herzen der Fans sei ohnehin ein anderer. «Es ist alles zu komplex, zu kompliziert geworden. Vereinfacht heißt das: Brennt die Regeln ab und lasst uns neu beginnen», sagte Vettel in einem Interview mit dem Sender ServusTV. Das aktuelle Regelwerk verhindere «puren Sport», Zweikämpfe müssten wieder mehr betont werden, der Fahrer im Mittelpunkt stehen, sagte der viermalige Weltmeister. «Aktuell ist sehr vieles überreguliert», sagte er: «Wenn es einmal auf Papier ist, müssen sich in gewisser Weise alle daran halten. Das ist beim Rennsport schwierig, alles nur schwarz und weiß auszulegen, das passt nicht zu diesem Sport.»

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2021 wird ein neues Regelwerk in Kraft treten, bis Ende Oktober soll dieser Grundlagenvertrag präsentiert werden. Die Fahrer dürfen dabei endlich mitreden. Es geht um technische, sportliche und finanzielle Rahmenbedingungen. Vor allem eine Lösung im Kampf gegen die Kostenexplosion ist gefordert. Dazu soll eine Budgetobergrenze eingeführt werden. Auch Veränderungen im Kalender werden besprochen. Widerstand gibt es noch gegen das künftige Design der Rennwagen.

Das große Problem sei, die Interessen aller zu berücksichtigen. «Irgendwo muss sich die Formel 1 Gedanken machen und sich einordnen, was will man erreichen?», sagte Vettel dem Sender aus Österreich. «Will man Komplexität oder bekennt man sich zur Unterhaltung, zum Sport und reduziert sich darauf.» Denn technisch sei die Serie «schon lange kein Vorbild mehr». Die Hightech-Autos von Mercedes, Ferrari und Co. fahren allesamt ohne ABS oder Traktionskontrolle. Dinge, die es in jedem gewöhnlichen Fahrzeug auf den Straßen jedoch gibt.

Einer der größten Wünsche der Piloten ist es, mit Hilfe neuer Aerodynamik-Regularien besseres und spannenderes Racing zu ermöglichen. «Die Formel 1 muss die Spitze des Motorsports bleiben. Hoffentlich können wir mit der Hilfe von uns Fahrern ein paar coole Veränderungen erreichen», sagte Hamilton. Diese sind dann aber vielleicht auch auf neuen Stadtkursen in London oder Miami zu sehen. Ob Vettel das alles noch selbst im Cockpit erleben wird, ist offen. Sein Vertrag bei der Scuderia läuft Ende 2020 aus.

 

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