Die Bilanz der Straßburger Europamesse fällt mau aus

Immer weniger Besucher kommen zur Straßburger Europamesse. 2018 waren es noch 163.000. ©Philippe Stirnweiss
Die Europamesse liegt mit ihrem Abschneiden in diesem Jahr im französischen Trend. Das sagt Albane Pillaire, stellvertretende Direktorin von Strasbourg Èvénements. 163.000 Besucher sind acht Prozent weniger als 2017, und für kommendes Jahr sehen die Vorzeichen wohl nicht besser aus.
Der in den vergangenen Jahren sich abzeichnende Negativtrend ließ sich auch diesmal nicht aufhalten: Die 86. Ausgabe der Straßburger Europamesse, die vor einer Woche zu Ende ging, verzeichnete 163.000 Besucher. Das waren 14.000 Eintritte und somit acht Prozent weniger als 2017.
Das Ergebnis liegt weit unter der vom Messeveranstalter Strasbourg Èvenements ausgegebenen Erwartung von rund 200 000 Besuchern. Dennoch zeigt sich Albane Pillaire, stellvertretende Direktorin von Strasbourg Èvénements, nicht arg entsetzt. Die Negativentwicklung der vergangenen Jahre betreffe den gesamten Messesektor in Frankreich, Straßburg mache keine Ausnahme. »Das ist eine langsame Erosion, die die vergangenen 15 Jahre betrachtet beunruhigend ist. Aber was die Zahlen für die diesjährige Ausgabe angeht, sind wir nicht besonders beunruhigt«, sagte sie dem Regionalfernsehen France 3 Alsace. »Wir wissen, dass wir uns auf einem schwierigen Markt befinden. Alle Messen dieses Typs haben Schwierigkeiten, sogar die in Paris. In diesem Umfeld war die Abhaltung der Straßburger Europamesse zufriedenstellend.«
Sogar die traditionelle Weinmesse in Straßburg, die jedes Jahr im August vor allem mit Konzerten nationaler und Internationaler Stars das Publikum anlockt, habe in diesem Jahr mit 280 000 Besuchern im Vergleich zu 2017 rund 20 000 eingebüßt.
»Wird noch schlimmer«
Die Standbetreiber hatten schon auf der Messe eine gewisse Vorahnung, dass der diesjährige Zuspruch geringer ausfallen könnte, wie eine nicht repräsentative Umfrage von France 3 Alsace beim Abbau der Stände ergab. »Die Leute die kommen, hatten ihren Rundgang nach zwei Stunden beendet«, sagte Möbelausteller Jacky Waltz. Dazu komme der hohe Eintrittspreis von sieben Euro pro Person. »Wenn sie mit zwei Kindern kommen und auf der Messe noch essen, kostet der Tag rund 200 Euro.« Sein Kollege Yves Sbinne habe von anderen Ausstellern gehört, die »30 bis 40 Prozent« weniger Besucherkontakt gehabt hätten. »Das wird nächstes Jahr noch schlimmer, weil es den Erfinderwettbewerb Lépine nicht mehr gibt, der 20 Jahre auf der Messe vertreten war.«
Den Umzug der Messe ab kommendem Jahr hinter das Hotel Hilton an der Avenue Herrenschmidt unweit des Kongress- und Musikzentrums sieht Vize-Direktorin Pillaire als Chance, »die Messe wie auf einem weißen Blatt Papier neu strukturieren zu können.«