Dürre in Italien

Dürre bedroht Parmesan-Produktion

Imelda Flaig
Lesezeit 2 Minuten
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06. Juli 2022
Der Po hat den niedrigsten Wasserstand seit 70 Jahren. Vor allem Bauern macht das zu schaffen.

Der Po hat den niedrigsten Wasserstand seit 70 Jahren. Vor allem Bauern macht das zu schaffen. ©Foto: dpa/Cecilia Fabiano

Warum die Dürre in Italien nicht nur den dortigen Bauern zu schaffen macht, sondern auch schon bald in den Regalen deutscher Supermärkte zu spüren sein könnte.

Die Wasserknappheit in Italien trifft vor allem die landwirtschaftlich wichtige Po-Ebene. Knapp ein Drittel der landwirtschaftlich genutzten Flächen Italiens liegen an dem Fluss in Oberitalien – und der hat den niedrigsten Wasserstand seit 70 Jahren. Die Bauern bekommen die Trockenheit massiv zu spüren, Wasser ist rationiert. Jetzt ist sogar die Parmesan-Produktion in Gefahr, der beliebte Käse aus Italien könnte damit auch in deutschen Supermarktregalen knapp werden.

Wie der US-Nachrichtensender CNN berichtet, wirkt sich die anhaltende Hitze auch auf die Parmesanherstellung aus. Der Hartkäse „Parmigiano Reggiano“ wird ausschließlich in den Provinzen Parma, Reggio Emilia, Modena, Bologna und Mantua produziert. Hier sind die Zuchtbetriebe, in denen die Kühe mit dem in diesem Gebiet angebauten Futtermittel gefüttert werden und die Milch produzieren, die zu dem typischen Käse verarbeitet wird.

Kühe brauchen Wasser, Feldern verdorren

Die Tiere brauchen nicht nur genügend Wasser, damit die Milch den hohen Qualitätsanforderungen entspricht, auch ihre Nahrung ist bedroht. Mit dem Wasser des Po werden normalerweise die Felder bewässert. CNN hat mit dem Milchbauern Simone Minelli gesprochen, der 300 Tiere hat. Seinen Angaben zufolge sind 100 bis 150 Liter Wasser pro Kuh und Tag nötig, um genügend Milch für den begehrten Käse herzustellen, die auch den hohen Qualitätsanforderungen entspricht.

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Der Hartkäse „Parmigiano Reggiano“ ist bereits seit den 50er Jahren durch das Herkunftssiegel „DOP“ geschützt und darf nur in Käsereien in bestimmten italienischen Regionen hergestellt werden. Kein Wasser, kein Gütesiegel, kein Export.

Parmesan zählt neben Wein und Olivenöl zu den traditionsreichen Exportgütern Italiens. Laut Destatis hat Deutschland im vergangenen Jahr mehr als 41 000 Tonnen Käse aus Italien importiert – allerdings nicht nur Parmesan, sondern auch andere Sorten, wenngleich Deutschland einer der größten Importeure von italienischem Parmesankäse ist.

Exporteur von Weizen und Reis

Laut dem größten Bauernverband des Landes, Coldiretti, bedroht die Trockenheit mehr als 30 Prozent der landesweiten Agrarproduktion und die Hälfte der Viehzucht in der Po-Ebene. Italien ist ein großer Exporteur landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Dazu zählen unter anderem auch Weizen und Reis.

Die italienische Regierung hat aufgrund der anhaltenden Dürre den Ausnahmezustand für die Regionen Emilia-Romagna, Friaul-Julisch Venetien, Lombardei, Piemont und Venetien ausgerufen.

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