Köln

Friseurbesuche werden teurer - Trend zu Zusatzleistungen

dpa
Lesezeit 3 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
10. Juli 2019
Im Vergleich zum Vorjahr ist der Preis für einen Friseurbesuch bei Frauen um 9,2 Prozent, bei Männern um 8,0 Prozent gestiegen.

Im Vergleich zum Vorjahr ist der Preis für einen Friseurbesuch bei Frauen um 9,2 Prozent, bei Männern um 8,0 Prozent gestiegen. ©dpa - Daniel Karmann

Friseurbesuche werden für Verbraucher in Deutschland kostspieliger. Frauen bezahlten 2018 für einen Nasshaarschnitt im Schnitt 29,70 Euro und Männer 22,90 Euro, wie eine jährliche Analyse im Auftrag des Kosmetikkonzerns Wella zeigt.

Damit ist der Preis bei den Frauen gemessen am Vorjahr um 9,2 Prozent gestiegen und bei den Männern um 8,0 Prozent. Für die Erhebung melden rund 550 Salons regelmäßig unter anderem ihre Preise und die Ausgaben ihrer Kunden. Auch der Zentralverband des Friseurhandwerks bezieht sich auf diese Zahlen.

Die Preissteigerungen ergäben sich unter anderem daraus, dass Personalkosten und Ausbildungsvergütungen gestiegen seien, sagte Jörg Müller, Hauptgeschäftsführer des Verbands. «Wir sind genau wie andere Branchen und vor allem andere Handwerksbereiche im Wettbewerb um gute Mitarbeiter und das schlägt sich natürlich auch in den Preisen nieder.» Der Verband geht von weiteren moderaten Steigerungen aus.

Männer gaben 2018 laut der Analyse pro Friseurbesuch durchschnittlich 22,07 Euro aus, Frauen mit 56,13 Euro mehr als das Doppelte. Hier lag das Plus bei 5,2 Prozent (Männer) bzw. 4,3 Prozent (Frauen). Frauen lassen sich ihre Haare nicht nur viel öfter schneiden, sondern auch mit Farbe behandeln, erklärt Müller. Ob Blondierung, Tönung oder Strähnchen: «Frauen fragen mehr Dienstleistungsarten beim Friseur nach als Männer.»

- Anzeige -

In der Friseurbranche, die 2017 rund sieben Milliarden Euro Umsatz erzielte, gehen die Ausbildungszahlen seit Jahren zurück. Bildeten die Salons hierzulande 2008 noch mehr als 40.000 Lehrlinge aus, hat sich die Zahl zehn Jahre später auf unter 21.000 fast halbiert, berichtete der Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks jüngst. Zwar sind Friseur und Friseuse weiter ein beliebter Ausbildungsberuf.

Doch der Branche macht das Image anstrengender und schlecht entlohnter Arbeit zu schaffen.
Gefragt bei Kunden seien Zusatzleistungen, die über das eigentliche Friseurhandwerk hinausgingen - ob nun Kopfmassagen oder hochwertige Getränke, sagte Müller. «Wir haben im Friseurhandwerk auch eine Entwicklung, dass man sich mit Spezialangeboten separiert in einem hart umkämpften Wettbewerb.» Dies sei im Premium-Bereich sowohl in Damen- als auch in Herrensalons «ein absoluter Trend».

Denn auch bei Männern wächst laut dem Verbands-Geschäftsführer das Interesse an Angeboten, die über das klassische Waschen, Schneiden und Föhnen hinausgehen. Man könne beobachten, «dass auch für Männer der Friseurbesuch eine Auszeit sein kann und ist», sagte Müller. Das zeige sich etwa im Trend zu Barber-Shops. «Dass man wirklich sagt: Okay, man hat dann noch eine Smoking-Lounge, wo man eine Zigarre raucht oder wo man einen Whisky verkostet etc.»

Am anderen Ende des Spektrums gebe es aber leider auch Salons, die mit niedrigeren Preisen um Kunden kämpften. Der Zentralverband des Friseurhandwerks arbeite mit dem Zoll zusammen, um Lohndumping in der Branche zu verhindern, sagte Müller. «Da gibt es sicherlich auch schwarze Schafe im Markt, gegen die gehen wir vor. Aber ich glaube, am Ende des Tages wird sich Qualität durchsetzen.»

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • Alles andere als ein Glücksspiel: die Geldanlage in Aktien. Den Beweis dafür tritt azemos in Offenburg seit mehr als 20 Jahren erfolgreich an.
    17.04.2024
    Mit den azemos-Anlagestrategien auf der sicheren Seite
    Die azemos Vermögensmanagement GmbH in Offenburg gewährt einen Einblick in die Arbeit der Analysten und die seit mehr als 20 Jahren erfolgreichen Anlagestrategien für Privat- sowie Geschäftskunden.
  • Auch das Handwerk zeigt bei der Berufsinfomesse (BIM), was es alles kann. Hier wird beispielsweise präsentiert, wie Pflaster fachmännisch verlegt wird. 
    13.04.2024
    432 Aussteller informieren bei der Berufsinfomesse Offenburg
    Die 23. Berufsinfomesse in der Messe Offenburg-Ortenau wird ein Event der Superlative. Am 19. und 20. April präsentieren 432 Aussteller Schulabsolventen und Fortbildungswilligen einen Querschnitt durch die Ortenauer Berufswelt. Rund 24.000 Besucher werden erwartet.
  • Der Frühling steht vor der Tür und die After-Work-Events starten auf dem Quartiersplatz des Offenburger Rée Carrés.
    12.04.2024
    Ab 8. Mai: Zum After Work ins Rée Carré Offenburg
    In gemütlicher Runde chillen, dazu etwas Leckeres essen und den Tag mit einem Drink ausklingen lassen? Das ist bei den After-Work-Events im Rée Carré in Offenburg möglich. Sie finden von Mai bis Oktober jeweils von 17 bis 21 Uhr auf dem Quartiersplatz statt.
  • Mit der Kraft der Sonne bringt das Unternehmen Richard Neumayer in Hausach den Stahl zum Glühen. Einige der Solarmodule befinden sich auf den Produktionshallen.
    09.04.2024
    Richard Neumayer GmbH als Klimaschutz-Pionier ausgezeichnet
    Das Hausacher Unternehmen Richard Neumayer GmbH wurde erneut für seine richtungsweisende Pionierarbeit für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Die familiengeführte Stahlschmiede ist "Top Innovator 2024".