Frankfurt/Main

Maschinenbau stellt sich auf schwächere Geschäfte ein

dpa
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11. Dezember 2018
Mit einer Exportquote von fast 80 Prozent ist der Maschinenbau auf starke Ausfuhren angewiesen.

Mit einer Exportquote von fast 80 Prozent ist der Maschinenbau auf starke Ausfuhren angewiesen. ©dpa - Martin Schutt

Die Abkühlung der Weltwirtschaft, Handelskonflikte und Fachkräftemangel dämpfen die Aussichten für den exportorientierten deutschen Maschinenbau. Das Wachstum wird nach Einschätzung des Branchenverbandes VDMA 2019 weniger stark ausfallen als im sich abzeichnenden aktuellen Rekordjahr.

«Das von uns für 2018 prognostizierte Produktionswachstum von 5 Prozent auf den Rekordwert von 228 Milliarden Euro ist ehrgeizig, aber realisierbar», sagte VDMA-Präsident Carl Martin Welcker am Dienstag in Frankfurt. Für das kommende Jahr rechnet der VDMA weiterhin mit einem preisbereinigten (realen) Produktionsplus von 2 Prozent.

«Der Grundtrend ist gut», betonte Welcker. Die Branche bleibe optimistisch. In den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres erzielte die deutsche Schlüsselindustrie einen Zuwachs von 3,7 Prozent. Damit wächst der Maschinenbau mit mehr als einer Million Beschäftigten das zweite Jahr in Folge.

Als Risiken nannte Welcker den Handelskonflikt der USA mit China, die Gefahr eines ungeordneten Brexits, Sanktionen gegen Russland sowie die Verschuldung Italiens. «Wir müssen damit rechnen, dass all diese Einschränkungen des freien Handels sich auch im Maschinenbau stärker bemerkbar machen», warnte der VDMA-Präsident. Mit einer Exportquote von fast 80 Prozent ist der Maschinenbau auf starke Ausfuhren angewiesen.

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In den ersten neun Monaten stieg der Export von Maschinen «Made in Germany» einschließlich Preiserhöhungen (nominal) um 5,2 Prozent auf 131,9 Milliarden Euro. Größter Einzelmarkt war China, dicht gefolgt von den USA. Die Aussichten für das Reich der Mitte haben sich Welcker zufolge allerdings abgeschwächt, die Auseinandersetzung mit den USA hinterlasse bereits Bremsspuren. «Wenn es in China stottert, stottert es auch bei uns», sagte der VDMA-Präsident. Vom deutschen Markt erhofft sich die mittelständisch geprägte Industrie dagegen weiter anhaltenden Schwung.

Die Branche geht mit prall gefüllten Auftragsbüchern in das neue Jahr. Die Bestellungen stiegen in den ersten zehn Monaten um 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Bestand reicht im Schnitt für 8,6 Monate.

Die Zahl der Beschäftigten in Betrieben mit mehr als 50 Mitarbeitern stieg im Inland bis September um 34.000 auf 1,067 Millionen. Insgesamt sind im Maschinenbau den Angaben zufolge mehr als 1,3 Millionen Menschen tätig, damit sei die Branche weiterhin größter industrieller Arbeitgeber im Land. Allerdings bereitet der Fachkräftemangel zunehmend Sorgen. Aktuellen Umfragen zufolge leiden 27 Prozent der Maschinenbauer in Deutschland unter einem Mangel an Arbeitskräften. Bei 28 Prozent der Firmen wird die Produktion durch Probleme mit der Materialversorgung behindert.

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