Berlin

Spahn will stärker gegen Arznei-Lieferengpässe vorgehen

dpa
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18. November 2019
Medikamente liegen in den Regalen einer Apotheke. Lieferengpässe kommen immer öfter vor.

Medikamente liegen in den Regalen einer Apotheke. Lieferengpässe kommen immer öfter vor. ©dpa - Daniel Reinhardt/dpa

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will stärker gegen Arznei-Lieferengpässe in Deutschland vorgehen.

«Patienten erwarten zu Recht, dass sie dringend notwendige Medikamente unverzüglich bekommen», sagte der CDU-Politiker laut Mitteilung. «Das ist momentan leider zu häufig nicht der Fall.» Der Bund werde daher wieder stärker in die Verteilung von Arzneien eingreifen.

Der Apothekerverband ABDA warnt immer wieder vor Lieferengpässen bei gängiger Medizin wie Schilddrüsenarzneien, Medikamenten gegen Gicht oder Ibuprofen-Schmerzmitteln. «Die Lieferengpässe haben in den vergangenen Jahren zugenommen», sagte Vizepräsident Mathias Arnold der dpa. Die Zahl nicht verfügbarer verschreibungspflichtiger Arzneien hat sich laut ABDA fast verdoppelt: Von 4,7 Millionen Packungen 2017 auf 9,3 Millionen im vergangenen Jahr.

Meldepflicht angestrebt

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Als Gegenmaßnahme strebt Spahn eine Meldepflicht an. Damit könnte Pharmafirmen und Großhändlern vorgeschrieben werden, Behörden über Lagerbestände und drohende Lieferengpässen bei versorgungsrelevanten Arzneien zu informieren.
Bisher gibt es nur freiwillige Angaben, die das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte erfasst. Auch sollen künftig behördliche Vorgaben an Pharmafirmen und Großhändler zur Lagerhaltung von wichtigen Medikamenten erlaubt sein, so Spahn.

Die Maßnahmen sind Teil von laufenden Gesetzesinitiativen.
Dazu zählen auch mögliche Abweichungen von Rabattverträgen zwischen Krankenkassen und Pharmaunternehmen. Dabei bekommen Kassen von Pharmafirmen Preisnachlässe für garantierte Mindestabnahmen. Apotheker sind so darauf beschränkt, je nach Kasse des Patienten nur ein Medikament bestimmter Arzneifirmen abzugeben. Spahn will das ändern: Wenn Rabatt-Arzneien nicht zur Verfügung stehen, sollen Apotheker künftig nach 24 Stunden alternative Mittel abgeben dürfen.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat fast 290 Meldungen über Lieferengpässe bei Medikamenten erfasst - bei rund 103 000 zugelassenen Arzneimitteln in Deutschland. Bei Lieferengpässen können aber oft alternative Medikamente verabreicht werden.

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