Kehl

Bürstner in Kehl rechnet mit deutlich mehr Absatz

Tobias Symanski
Lesezeit 2 Minuten
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28. Juni 2017

Dorthin fahren, wo nur wenige Menschen unterwegs sind: Bürstner will im laufenden Geschäftsjahr mehr als 10 000 Fahrzeuge absetzen und profitiert dabei vom Camping-Trend. ©Bürstner

Die schlechten Jahre sind vergessen. Die deutschen Hersteller von Wohnmobilen und Caravans produzieren, was sie können. Auch Bürstner in Kehl hat die Weichen voll auf Expansion gestellt und rechnet mit einem deutlichen Produktionsplus im laufenden Geschäftsjahr.

Die Freizeitfahrzeug-Branche boomt und mit ihr der Kehler Hersteller Bürstner. Am Dienstag präsentierte das Unternehmen am Heimatstandort seine neue Produktpalette und gab einen kleinen Einblick in die aktuelle Entwicklung des Unternehmens. Laut Geschäftsführer Jens Kromer will der Caravan- und Wohnmobilhersteller im laufenden Geschäftsjahr 2016/2017 – es endet am 31. August – die Marke von 10 000 produzierten Fahrzeugen überspringen. Ganz genau sind 10 200 Wohnwagen und -mobile geplant, etwa 2000 Einheiten mehr als ein Jahr zuvor.

»Das Wachstum zieht sich durch alle Märkte«, sagt Kromer. Die wichtigsten Absatzländer nach Deutschland und Frankreich sind Großbritannien und Norwegen. Mit einem Umsatz von rund 350 Millionen Euro sollen die Einnahmen dann noch einmal deutlich gegenüber dem Vorjahreszeitraum zulegen. Ein Jahr zuvor hatte Unternehmenschef Kromer von 300 Millionen Euro Umsatz gesprochen.

Folgen der Krise

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Dabei sah es vor wenigen Jahren noch ganz anders aus. Zwischen 2011 und 2013 litt die gesamte Branche unter den konjunkturellen Folgen der Euro-Schuldenkrise. Bürstner musste im Geschäftsjahr 2012/2013 einen deutlichen Einnahmeverlust von 334 auf rund 280 Millionen Euro verkraften und verlor dabei auch an Rentabilität. Um Kosten zu reduzieren, baute das Unternehmen Arbeitsplätze ab und stellte die Caravan-Montage im nordelsässischen Wissembourg ein.

Die aktuell positive Entwicklung von Bürstner reiht sich nun aber in ein für die gesamte Branche günstiges Marktumfeld ein. In seiner aktuellen Marktübersicht spricht der Caravaning Industrie Verband (CIVD) von »ungekannten Höchstständen«. »Der Mai 2017 geht in der Caravaningindustrie in die Geschichtsbücher ein: Noch nie wurden seit der monatlichen Erfassung der Neuzulassungen von Reisemobile und Caravans im Jahr 1996 mehr Freizeitfahrzeuge in diesem Monat neu registriert«, heißt es dort.

»Ein Rekordjahr«

Im Mai wurden in Deutschland rund 10 500 Einheiten neu zugelassen. Das bedeutet eine Steigerung von 31,4 Prozent im Vergleich zum Rekord aus dem Vorjahresmonat. »Das Mai-Ergebnis ist erneut phantastisch und übertrifft selbst die kühnsten Erwartungen. Wir gehen fest davon aus, dass 2017 ein neues Rekordjahr wird«, sagt CIVD-Geschäftsführer Daniel Onggowinarso.

Hintergrund

Geschichte von Bürstner

Im Jahre 1958 beginnt Bürstner mit der Fertigung des ersten Wohnwagens, des »Delfins«, im Kehler Ortsteil Neumühl. Die Anfänge des Unternehmens gehen aber deutlich weiter zurück und reichen bis ins Jahr 1924, als Jakob Bürstner eine Groß- und Bauschreinerei gründete.
1977 produzieren die Kehler schon 8500 Einheiten und erzielen damit einen Umsatz von umge- rechnet rund 35 Millionen Euro. 1986 verlässt das erste Reisemobil die Werkshallen in Kehl, 500 Stück davon werden im selben Jahr abgesetzt. Heute ist das Wohnmobil der wichtigste Umsatzträger des Unternehmens, als Einzelmarke gesehen sind die Kehler in Europa in diesem Bereich Marktführer.
1998 stieg der schwäbische Wohnmobilhersteller Hymer bei Bürstner ein, zwei Jahre später wurden bereits 11 000 Fahrzeuge produziert und dabei ein Umsatz von beinahe 150 Millionen Euro erwirtschaftet.  tas

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