Wirtschaft

»Der Renner in den Top-Hotels«

Brigitte Gass
Lesezeit 4 Minuten
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29. Januar 2008
Nina und ihr Bruder Jan Hellfritz lieben Hotelzimmer. Genauer gesagt deren Ausstattung. Immer werden sofort Spiegel und Fön im Badezimmer inspiziert, das Etikett des Teekochers untersucht und die Marke des Geschirrs auf dem Tassen- oder Tellerboden identifizert. Meistens, und die beiden sind in vielen Hotels rund um den Erdball unterwegs, finden sie ihre eigenen Produkte der Marke Aliseo. Und falls nicht, ist ein potentieller Kunde ausgemacht. Die beiden sind gemeinsam mit ihrem Vater Claus Michael Hellfritz »Aliseo«. Eine der ersten Adressen weltweit, wenn es um die Ausstattung von Hotelbädern und Gästezimmern geht. »Bekannt geworden ist Aliseo in den 80er Jahren mit den festinstallierten Haartrocknern«, erzählt Jan Hellfritz, der im Unternehmen für den betriebswirtschaftlichen Part zuständig ist, aus der Firmengeschichte. Das Wolfacher Familienunternehmen ist bekannt für solide Qualität, verpackt in ansprechendem, zeitlosem Design. Pro Jahr stattet Aliseo rund 150 000 Hotelbadezimmer aus. Ein weiterer, stark wachsender Produktbereich ist verschiedenes Zubehör für Hotel- und Gästezimmer, wie etwa Bügelcenter oder Espresso-Maschinen. Im Sortiment hat die Firma 500 verschiedene Produkte, vom Standard-Haarfön über Handtuchhaken und Seifenschalen bis hin zum High-Tech-Kosmetikspiegel mit eingebautem LCD-Bildschirm. »Der ist derzeit der Renner in den Top-Hotels in Asien«, freut sich Nina Hellfritz über den Erfolg des hochpreisigen Produktes. Zuletzt wurden Hunderte davon im Peninsula-Hotel in Tokio eingebaut, der derzeit trendigsten Luxus-Herberge in Asien. Aber auch im Sechs-Sterne-Hotel Burj Al Arab in Dubai oder im Prager Mandarin Oriental finden die Gäste die Produkte der Wolfacher Firma vor. Die Aliseo-Designer entwerfen immer wieder individuelle Lösungen für die Inneneinrichter, etwa einen Kosmetikspiegel mit eingebauter Uhr. Und sie können Trends sehr schnell umsetzen. »Wir müssen absolut flexibel sein und schnell auf die Wünsche der internationalen Interieur-Designer eingehen«, erklärt Nina Hellfritz die Strategie ihres Unternehmens, das einen Exportanteil von rund 70 Prozent hat. So sind die Aliseo-Mitarbeiter auch sehr viel unterwegs. »Der Inneneinrichter für ein Shangri-La-Hotel auf den Seychellen sitzt auf Bali«, berichtet Nina Hellfritz über ihr neuestes Projekt, das immer wieder Treffen und genaue Absprachen erfordert. Genauso wichtig wie die prestigeträchtigen Luxusherbergen sind für Aliseo aber auch die vielen Familien-Hotels im In- und Ausland, die seit Jahrzehnten auf Aliseo-Produkte vertrauen. <b>Strapazierfähig</b> Gerade im Hotelbereich kommt es jedoch nicht nur auf gutes Design an. Genauso wichtig ist die Strapazierfähigkeit der Produkte, die leichte Bedienung und Reinigung sowie ein günstiger Preis. Und natürlich die Sicherheit. An dieser Stelle kommt Theo Gabriel ins Spiel. Er kontrolliert jedes Produkt, ob in Europa oder in Asien gefertigt, in Wolfach auf Sicherheit und Funktionsfähigkeit. Gerade nimmt er sich das Innenleben eines mit LED-Leuchten ausgestatteten Kosmetikspiegels vor. »Vor wenigen Wochen habe ich den Ausstattern des Peninsula-Hotels in Tokio den Hintern gerettet. Die hatten zwei- statt dreipolige Kabel bestellt«, erzählt Gabriel, der dort vor Ort mal schnell Hunderte von Kosmetikspiegeln umgerüstet hat. »Eine Blitzaktion, aber erfolgreich«, fügt sein Chef Jan Hellfritz hinzu. Und Theo Gabriel macht sich jede Menge Gedanken zur Diebstahlsicherheit der Aliseo-Produkte. »Schließlich gehen 30 Prozent eines Hotelbudgets für geklaute Ausstattung drauf«, zerstört Jan Hellfritz das Bild vom ehrlichen Hotelgast. »Was nicht niet- und nagelfest ist, wird mitgenommen, da sind verdeckte Schrauben und ausgeklügelte Diebstahlsicherungen ein eindeutiger Wettbewerbsvorteil«, fügt Nina Hellfritz hinzu. »Der wichtigste Faktor aber ist, den Trends immer einen Schritt voraus zu sein«, erklärt Jan Hellfritz die Erfolgsgeschichte des Wolfacher Familienunternehmens. So arbeiten die kreativen Köpfe in Wolfach bereits intensiv am Thema »Energiesparen«, das Jan Hellfritz als kommenden Trend im Hotelbusiness ausgemacht hat. Und die Hellfritzens sind weiter in Hotels in aller Welt unterwegs, um vor allem in Asiendie neuesten Gestaltungs- und Designtrends zu entdecken. <b>Die Firma</b> Die Firma: Aliseo GmbH Der Chef: Claus Michael Hellfritz Geschäftsbereich: Ausstattung von Hotelbädern Inhaberstruktur: Familienbetrieb Standort: Wolfach Mitarbeiter: 30 Gegründet: 1985 Besonderes: Führend in Europa im Bereich Hotelbad-Ausstattung Kontakt: www.aliseo.de
Nina und ihr Bruder Jan Hellfritz lieben Hotelzimmer. Genauer gesagt deren Ausstattung. Immer werden sofort Spiegel und Fön im Badezimmer inspiziert, das Etikett des Teekochers untersucht und die Marke des Geschirrs auf dem Tassen- oder Tellerboden identifizert. Meistens, und die beiden sind in vielen Hotels rund um den Erdball unterwegs, finden sie ihre eigenen Produkte der Marke Aliseo. Und falls nicht, ist ein potentieller Kunde ausgemacht. Die beiden sind gemeinsam mit ihrem Vater Claus Michael Hellfritz »Aliseo«. Eine der ersten Adressen weltweit, wenn es um die Ausstattung von Hotelbädern und Gästezimmern geht. »Bekannt geworden ist Aliseo in den 80er Jahren mit den festinstallierten Haartrocknern«, erzählt Jan Hellfritz, der im Unternehmen für den betriebswirtschaftlichen Part zuständig ist, aus der Firmengeschichte. Das Wolfacher Familienunternehmen ist bekannt für solide Qualität, verpackt in ansprechendem, zeitlosem Design. Pro Jahr stattet Aliseo rund 150 000 Hotelbadezimmer aus. Ein weiterer, stark wachsender Produktbereich ist verschiedenes Zubehör für Hotel- und Gästezimmer, wie etwa Bügelcenter oder Espresso-Maschinen. Im Sortiment hat die Firma 500 verschiedene Produkte, vom Standard-Haarfön über Handtuchhaken und Seifenschalen bis hin zum High-Tech-Kosmetikspiegel mit eingebautem LCD-Bildschirm. »Der ist derzeit der Renner in den Top-Hotels in Asien«, freut sich Nina Hellfritz über den Erfolg des hochpreisigen Produktes. Zuletzt wurden Hunderte davon im Peninsula-Hotel in Tokio eingebaut, der derzeit trendigsten Luxus-Herberge in Asien. Aber auch im Sechs-Sterne-Hotel Burj Al Arab in Dubai oder im Prager Mandarin Oriental finden die Gäste die Produkte der Wolfacher Firma vor. Die Aliseo-Designer entwerfen immer wieder individuelle Lösungen für die Inneneinrichter, etwa einen Kosmetikspiegel mit eingebauter Uhr. Und sie können Trends sehr schnell umsetzen. »Wir müssen absolut flexibel sein und schnell auf die Wünsche der internationalen Interieur-Designer eingehen«, erklärt Nina Hellfritz die Strategie ihres Unternehmens, das einen Exportanteil von rund 70 Prozent hat. So sind die Aliseo-Mitarbeiter auch sehr viel unterwegs. »Der Inneneinrichter für ein Shangri-La-Hotel auf den Seychellen sitzt auf Bali«, berichtet Nina Hellfritz über ihr neuestes Projekt, das immer wieder Treffen und genaue Absprachen erfordert. Genauso wichtig wie die prestigeträchtigen Luxusherbergen sind für Aliseo aber auch die vielen Familien-Hotels im In- und Ausland, die seit Jahrzehnten auf Aliseo-Produkte vertrauen. <b>Strapazierfähig</b> Gerade im Hotelbereich kommt es jedoch nicht nur auf gutes Design an. Genauso wichtig ist die Strapazierfähigkeit der Produkte, die leichte Bedienung und Reinigung sowie ein günstiger Preis. Und natürlich die Sicherheit. An dieser Stelle kommt Theo Gabriel ins Spiel. Er kontrolliert jedes Produkt, ob in Europa oder in Asien gefertigt, in Wolfach auf Sicherheit und Funktionsfähigkeit. Gerade nimmt er sich das Innenleben eines mit LED-Leuchten ausgestatteten Kosmetikspiegels vor. »Vor wenigen Wochen habe ich den Ausstattern des Peninsula-Hotels in Tokio den Hintern gerettet. Die hatten zwei- statt dreipolige Kabel bestellt«, erzählt Gabriel, der dort vor Ort mal schnell Hunderte von Kosmetikspiegeln umgerüstet hat. »Eine Blitzaktion, aber erfolgreich«, fügt sein Chef Jan Hellfritz hinzu. Und Theo Gabriel macht sich jede Menge Gedanken zur Diebstahlsicherheit der Aliseo-Produkte. »Schließlich gehen 30 Prozent eines Hotelbudgets für geklaute Ausstattung drauf«, zerstört Jan Hellfritz das Bild vom ehrlichen Hotelgast. »Was nicht niet- und nagelfest ist, wird mitgenommen, da sind verdeckte Schrauben und ausgeklügelte Diebstahlsicherungen ein eindeutiger Wettbewerbsvorteil«, fügt Nina Hellfritz hinzu. »Der wichtigste Faktor aber ist, den Trends immer einen Schritt voraus zu sein«, erklärt Jan Hellfritz die Erfolgsgeschichte des Wolfacher Familienunternehmens. So arbeiten die kreativen Köpfe in Wolfach bereits intensiv am Thema »Energiesparen«, das Jan Hellfritz als kommenden Trend im Hotelbusiness ausgemacht hat. Und die Hellfritzens sind weiter in Hotels in aller Welt unterwegs, um vor allem in Asiendie neuesten Gestaltungs- und Designtrends zu entdecken. <b>Die Firma</b> Die Firma: Aliseo GmbH Der Chef: Claus Michael Hellfritz Geschäftsbereich: Ausstattung von Hotelbädern Inhaberstruktur: Familienbetrieb Standort: Wolfach Mitarbeiter: 30 Gegründet: 1985 Besonderes: Führend in Europa im Bereich Hotelbad-Ausstattung Kontakt: www.aliseo.de

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