Baden-Baden

Energiewende: Die Welt schaut auf Deutschland

Christoph A. Fischer
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17. Oktober 2015
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Die "Stromrebellen" Ursula und Michael Sladek von den E-Werken Schönau erhielten den IWF-Innovationspreis. ©Christoph A. Fischer

Beim fünften Internationalen Wirtschaftsforum im Baden-Badener Kurhaus wurde vor Fachpublikum leidenschaftlich über die Energiewende diskutiert.

Der sonst ruhig formulierende, ehemalige Steuerfahnder und -berater Reinhard Hofmann klang kurz zornig. »Jeder will die Energiewende – aber nicht vor der eigenen Haustür«, so drückte es gestern der Initiator des Internationalen Wirtschaftsforums Baden-Baden (IWF) in seiner Eröffnungsrede aus. Wie passend, dass Oberbürgermeisterin Margret Mergen anschließend die Diskussionen in der Kurstadt bezüglich des möglichen Baus von Windkrafträdern auf der Badener Höhe ansprach. Ob sie die Landschaft verschandeln würden – da sei auch sie, Mergen, noch unentschieden.
Bei der Podiumsdiskussion zum Thema Energiewende bildete sich eine erstaunliche Koalition: So war Michael Sladek, einer der führenden Köpfe hinter dem Ökostrom-Anbieter Elektrizitätswerke Schönau, mit seinem Nebenmann Guntram Ziepel einer Meinung. Dieser ist Vorsitzender des Bundesverbands der Bürgerinitiativen gegen die künftige Strom­trasse Südlink (sie soll Windenergie von der Küste in den Süden transportieren) und gilt allein dadurch als Gegner der Energiewende, also des Wandels hin zu erneuerbaren Energien. Beide waren sich jedoch einig, dass Deutschland unbedingt eine Dezentralisierung in der Stromerzeugung brauche. Ziepel sagte, er sehe sich nicht »als Blockierer der Zukunft«: Für ihn gehe es bei der Energiewende schlicht um mehr als Strom, nämlich auch um Wärme, Warmwasser und Mobilität. Bei der IWF-Gala am Abend wurden die »Stromrebellen« Michael und Ursula Sladek mit dem Innovationspreis des Wirtschaftsforums ausgezeichnet.
Der 17-jährige Felix Finkbeiner – für die Chefredakteure der europäischen »Reader’s Digest«-Magazine der Europäer des Jahres 2015 – betonte: »Die ganze Welt schaut auf Deutschland: Bekommen wir die Energiewende gut hin, hat kein Land mehr einen Grund, das nicht auch zu machen. Scheitern wir, dann hat keiner mehr Lust.«
FDP-Vorstandsmitglied Lencke Steiner mochte sich mit dem Vorschlag des Moderators Claus Strunz vom Axel-Springer-Verlag, nur noch erneuerbare Energien zu subventionieren, Kohlekraftwerke aber nicht mehr, nicht anfreunden. Steiner sprach sich gegen jegliche Subventionen aus.

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